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10.08.2019
Wenn Erziehung dringend notwendig wird von Olaf Both




von Jan Schubert


vs.


Meiendorfer SV – FC Süderelbe 1:1 (1:0)

Meiendorfer SV: Alberti – Rosseburg, Musbau, Vinberg, Crentsil – Asante, Ganitis (79. Baafi), Mucunski, Fedai (89. Hercog) – An. Blum, Tüter (72. Kepceoglu)
FC Süderelbe: Ceylani – Langer, Sobczyk, Koras – Hoeling – Alidemi (58. Boateng), Hodolli (66. Sekac), D’Urso, Mahrt – Wilms (63. Dzigbede), Cadilhe Branco
Tore: 1:0 Tüter (25.), 1:1 Boateng (73.)
Besondere Vorkommnisse: Alberti (MSV) hält Foulelfmeter von Mahrt (12.)
Rote Karte Mucunski (MSV, 85., Nachtreten)
Gelb-Rote Karte Hoeling (FCS, 87., wdh. Fouls.)
Schiedsrichter: Dr. Michael Ehrenfort (TuRa Harkheide): Erwehrte sich den zum Ende hin aufkommenden Undiszipliniertheiten mit unterschiedlich farbigen Karten. Sprach nach der Partie minutenlang mit Süderelbes Gelb-Rot Sünder Isaak Hoeling und wird ihm dabei erklärt haben, was ihm missfiel. Gut so: So behalten Unparteiische Kontakt und Nähe zu den Spielern, machen sich zum unverzichtbaren Teil des Ganzen.
Beste Spieler: Rosseburg, Vinberg – Boateng
Zuschauer: 217

Es ist nicht originär, aber Baris Saglam ist bei seiner Feststellung zuzustimmen: „Fußballer sind ja auch irgendwo Kinder, du musst sie auch erziehen“, meint der Übungsleiter des Meiendorfer SV. Der 33jährige unterhält sportlich einen starken, aber menschlich keinesfalls unkomplizierten Kader. Da braucht es die geeignete Mischung aus ungewöhnlichen Trainingsformen, Teambuilding-Maßnahmen, auch mal eine etwas lockere Hand, hingegen aber auch allgemeingültige Regeln. Und bei manchem ist auch der Erzieher Saglam gefragt, der idealerweise in seinem Meiendorfer Drei-Phasen-Modell Spieler aus dem negativen zunächst in die Neutralität und dann in den positiven Bereich hinüberführen möchte.

Manchem der Beobachter der Partie gegen den FC Süderelbe wäre es wahrscheinlich lieber, die Gastgeber hätten nach dem Drei-Punkte-Modell gegen den Gast aus dem Süden operiert als schlussendlich nur 1:1-Unentschieden zu spielen. Doch das ist bei diesem spannenden, viele Entwicklungspotenziale bergenden Meiendorfer Team eine sehr oberflächliche Betrachtungsweise. Und mit Verlaub, verehrte Hafo-Leser, wir Neutrale würden gern auf so manch Oberflächliches, ja sogar Unverschämtes und Menschenverachtendes von den Zuschauerrängen verzichten. Das beweist leider, dass bei dem einen oder anderen die Erziehung komplett missglückt ist. Dazu später mehr.

Zum Sportlichen: Gleich für zwei Akteure im Meiendorfer Dress dürfte das Treffen mit den Süderelbern etwas Spezielles gewesen sein. Frisch von Altona 93 verpflichtet bot Baris Saglam Stürmer Tolga Tüter in der Startformation auf, der für den FCS von 2014 bis 2016 auf Torejagd ging. Auch Alexandar Mucunski kickte für die Kiesbargler (Saison 15/16 sowie 1,5 Jahre 17/18 & 18/19). Beide hatten ihre Auftritte gegen die Ex-Kollegen: Zuerst Tüter, der die Heimelf nach herrlich-genialem Zuspiel von Theodoros Ganitis in Mittelstürmer-Manier in Führung schoss (25.), kurz danach sogar hätte nachlegen können, als sein abgefälschter Ball von der Strafraumkante das Kreuzeck haarscharf verfehlte (27.). „Ein guter Einstand für ihn gegen seinen alten Verein. Eine bessere Geschichte schreibt der Fußball nicht“, befand Tüter-Trainer Saglam.


Tolga Tüter tunnelt Yalcin Ceylani im FCS-Tor zum 1:0 und erzielt damit sein erstes Tor im ersten Spiel für den MSV. Foto: Olaf Both


Die Freude über seinen Treffer war groß (hier mit Ephraim Asante). Foto: Olaf Both

Allerdings: Bis zum Führungstor hätte Süderelbe führen müssen. MSV-Torwart Briant Alberti hatte Victor Cadilhe Branco nach fallengelassenem Flankenball elfmetrig umgeschmissen – doch Christopher Mahrt nahm die Einladung zum Strafstoß nicht an, rutschte bei der Ausführung mit dem Standbein weg, Alberti parierte mühelos (12.). Noch weitere Paradenqualität bewies der Schlussmann wenig später im erneuten Duell gegen Cadilhe Branco (23.).

Was in Hälfte zwei folgte, war vor beiden Toren recht ereignisarm. Da waren sich beide Trainer einig: „Vielleicht ist zu viel Jugendlichkeit in dieser Mannschaft, wenn ich sehe, wie ein Angriff weiter ausgespielt wird statt das offene Schussfenster zu nutzen“, will FCS-Trainer Timucin Gürsan seine Truppe zu mehr Torabschlüssen erziehen. Mit Abschlüssen war es auch bei Kollegen nicht mehr weit her, weil „wir gerade im Offensivspiel viele falsche Entscheidungen getroffen haben, das hat uns das Genick gebrochen“, formulierte Baris Saglam beinahe überdramatisierend.

Da freute den neutralen Betrachter schon mehr dieser Süderelber Wechsel aufgrund des fußballerisch vielversprechenden Namens: Abraham Yeboah Boateng mischte ab der 58. Minute mit. „Das ist unser Abi“, versuchte FCS-Teammanager Matthias Nehls geschickt die Frage zu umgehen, welches denn nun der Rufname für Süderelbes lauffreudige Nummer 16 sei. Gürsan verschafft Aufklärung: „Er möchte nicht Yeboah genannt werden“.

Dass Boateng Qualität besitzt, bewies er beim 1:1-Ausgleich. Wobei: So richtig was dafür konnte der Joker nicht, weil sich in dieser einzig aufregenden Torszene nach Minute 46 das Meiendorfer Innenverteidiger-Pärchen Yusuf Musbau und Sean Vinberg gegenseitig abschoss, Boateng die Kugel dann irgendwie über die Linie hievte (73.). Nicht schön, aber drin.


Der eingewechselte Abraham Boateng (r.) jubelt mit Christopher Mahrt, während es Yusuf Musbau (l.) nicht fassen kann. Foto: Olaf Both

Unschön (und vor allem überflüssig) war das, was vom Spiel übrig blieb: Denn da übermannte den Ex-Süderelber Mucunski ob des kollektiven starken Leistungsabfalls der Meiendorfer der Frust. Folge war das Nachtreten gegen Roberto D’Urso und Rot, weil Schiri Michael Ehrenfort daneben stand (85.). Saglam weiß um die vielschichtige Persönlichkeit seines neuerworbenen Mittelfeldstrategen, sieht ihn inmitten des Drei-Stufen-Modells, sagt aber auch: „Was ihm klar sein muss: So lässt du deine Mitspieler nicht im Stich.“ Mucunski war nach dem Feldverweis noch nicht mal wieder im Vereinshaus angekommen, da hatte Ehrenfort für zahlenmäßige Parität gesorgt, weil Süderelbes Isaak Hoeling einmal zu viel foulte und die Ampelkarte kassierte (87.). Ende des eigentlichen Spielberichts.


Alexandar Mucunski (r., leicht verdeckt) sieht den Carton Rouge vom guten Schiedsrichter Dr. Michael Ehrenfort. Foto: Olaf Both

Der geschmackloseste Höhepunkt sollte noch folgen: Hoeling protestierte lautstark gegen Ehrenforts Entscheidung, da kam irgendwo von den hinteren Rängen auf der Tribüne dieser widerliche Zwischenruf: „Geh‘ zurück in deinen Käfig. “ Unfassbar, unbestraft und offenbar ungehört von Ordner, Offiziellen und weiteren Anwesenden - doch die Grenze ist lang überschritten, ihr Ewiggestrigen und Sch…-Rassisten, wir gehen darüber nicht so leicht hinweg, wenn Menschen, egal welcher Herkunft sie sind und welche Hautfarbe sie haben, niedergemacht oder beleidigt werden. Bleib‘ doch in deiner jämmerlichen Anonymität, oder noch besser: Bleib‘ gleich zu Hause. Denn nächstes Mal kommst du nicht so leicht davon.

Das sieht auch Baris Saglam so: „Wenn ich wüsste, wer derjenige ist, würde ich es so bei unserem Präsidenten Jens Malcharzik und dem Vorstand platzieren, dass dieser Zuschauer Stadionverbot erhält.“ Du kannst eben nicht jeden vernünftig erziehen.


Statistik:
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 19 Spiele, 6 Siege, 5 Remis, 8 Niederlagen, 29:31 Tore

1985/86/ 0:1 / 1:1 Verbandsliga Hamburg
1986/87: 5:2 / 2:3 Verbandsliga Hamburg
1987/88: 1:1 / 0:2 Verbandsliga Hamburg
1988/89: 2:3 / 0:0 Verbandsliga Hamburg
1989/90: 2:0 / 0:2 Verbandsliga Hamburg
1990/91: 4:0 / 6:0 Verbandsliga Hamburg
2014/15: 1:0 / 2:0 Oberliga Hamburg
2015/16: 0:5 / 1:8 Oberliga Hamburg
2018/19: 1:2 / 0:0 Oberliga Hamburg
2019/20: 1:1 / --- Oberliga Hamburg


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