Sasel "darf" an den Grantplatz am Parkweg zurückkehren - soviel scheint nach diesem Spiel endgültig festzustehen. Sieben Punkte Rückstand und ein deutlich schlechteres Torverhältnis als der Tabellenachte Lurup lassen sich in vier Spielen kaum wett machen. Flensburg dagegen darf noch hoffen, auch wenn, um fünf Punkte aufzuholen, ein kleines Wunder geschehen müsste. Die Flensburger selber gaben heute jedenfalls alles, um dieses Wunder möglich zu machen und sie waren den Gastgebern in allen Belangen klar überlegen.
Die erste Halbzeit lässt sich relativ kurz zusammenfassen: Flensburg schoss drei Mal gefährlich aufs Tor und Holger Sander musste dreimal hinter sich greifen. Zuerst in der 22. Minute, als Daniel Rathman auf links so viel Platz hatte, dass er einfach mal in Richtung Tor drängte, aus 16 Metern flach und trocken aufs kurze Eck abzog und damit die Führung für die Gäste erzielte. Viel Zeit zum Luftholen blieb Sasel danach nicht, denn keine zwei Minuten später erhöhte Sören Gram - obwohl Trainer Kent Scholz Schlenzer eigentlich nicht gerne sieht - mit einem eben solchen auf 0:2. Angesteckt vom Erfolg seines Kollegen versuchte sechs Minuten später auch Rathmann sich mit einem Schlenzer - 0:3 sein zweiter Treffer. Sasel hatte in der 39. Minute zwar durch Tobias Peitsch noch eine gute Chance, aber es blieb bis zur Pause beim 0:3.
Nach dem Seitenwechsel ging das Toreschießen munter weiter. Ballverlust der Gastgeber vor dem eigenen Stafraum, Tommy Petersen hat das Auge für seinen dänischen Landsmann Gram und dieser schließt ganz cool zum 0:4 ab. (50.) Die Partie hatte jetzt Trainingsspielcharakter: Sasel gab sich endgültig auf und Flensburg spielte die restliche Zeit ganz locker runter. Zehn Minuten vor Schluss erzielte Gram, nachdem Sander zuerst gegen Stefan Langeloh noch retten konnte, per Abstauber sogar noch das 0:5 und setzte damit seiner herovorragenden Leistung am heutigen Tage das Sahnehäubchen auf.
Stimmen:
Andreas Reinke (Trainer TSV Sasel): Eigentlich haben wir ganz gut angefangen, aber dann haben wir drei Torschüsse zugelassen und lagen sofort 0:3 hinten. Danach nahm das Unglück dann seinen Lauf; dass es letztendlich sogar fünf Gegentore geworden sind, ist allerdings bitter. Die Niederlage war hochverdient, wir waren viel zu undiszipliniert und ich werde intern eine Menge Dinge ansprechen müssen, die mir heute nicht gefallen haben. Dennoch, das Leben geht weiter, wir müssen jetzt vorwärts schauen und zusehen, dass sich am Freitag gegen Cordi so etwas nicht wiederholt und wir die Saison anständig abschließen.
Kent Scholz (Trainer Flensburg 08): Nach der Heimniederlage im Hinspiel und den letzten Ergebnissen hatten wir heute etwas gutzumachen. Es geht für uns zwar vielleicht um nicht mehr so viel und nicht alle Spieler bleiben nach der Saison hier, aber dennoch habe ich meiner Mannschaft vor dem Spiel klar gemacht, dass sie immerhin noch den Verein vertreten. Und eigentlich sollten sie als Sportler auch für sich selbst immer mit Herzblut und vollem Einsatz dabei sein. Heute haben sie alles gut umgesetzt; die Chancenverwertung war hervorragend und abgesehen von den ersten zehn Minuten hatten wir das Spiel die ganze Zeit vollkommen unter Kontrolle.
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