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31.10.2019
Schwarz-orange-weißes Wirrwarr bringt den Punkt von Jan Schubert




vs.


Meiendorfer SV – Bramfelder SV 1:1 (0:1)

Meiendorfer SV: Köhler – Rosseburg, Heitbrock, Tatsis, Vinberg – Mucunski (70. Fedai), Hercog (53. Sara) – K. Asante, Ganitis, Williams (53. A. Ayim) - Tüter
Bramfelder SV: Medaiyese – Bahn, Kastl, Chahal, Skalnik – Westpahl, Mohr – Lüth (81. Ntiri), Polzin (63.Oelrich), Zabihi (75. Stoppel) - Bouveron
Tore: 0:1 Polzin (44.), 1:1 Tüter (71.)
Schiedsrichter: Murat Yilmaz (FC Türkiye): Fehler- und kartenlos.
Beste Spieler: Vinberg – Bahn, Chahal
Zuschauer: 183


Ein paar Anforderungen dürfen an jedes Fußballspiel, egal welcher Leistungslevel, gestellt werden. Ein Ball, zwei Tore, ein Spielfeld auf natürlicher oder synthetischer Grundlage, das ist schon mal prima. Wenn idealerweise noch 22 Männer/Frauen/Diverse zusammenfinden, wird’s immer besser. Ein Unparteiischen-Team wäre auch empfehlenswert. Und ein bisschen eigene Ausrüstung: ordentliche Buffer, schützende Scheinpaarschoner, klar zu unterscheidende Trikots…

Doch an diesem Punkt wurde es bereits im Vorfeld des Kellertreffens zwischen Meiendorfern und Bramfeldern diffizil. Denn Schiedsrichter Murat Yilmaz monierte das Outfit der Gäste, die komplett in Schwarz zum Derby antreten wollten. Da die schwarz-gelbe Kluft des MSV aber extrem dunkle Rückenpartien ausweist, wurden die BSV-Bubis zunächst zu richtig hässlichen Entlein – in wenig stilvollen, mal mehr, mal weniger transparenten, orangefarbenen Leibchen. Die Bramfelder Metamorphose während der Partie endete dann in schicken, weißen Hemden – und mit einem Punktgewinn.

Donnerschlag – dass so etwas in einem derart wichtigen Pflichtspiel zwischen zwei Vereinen, die ein paar wenige Kilometer auseinander liegen, noch vorkommt. Wo mit Betreuer Robert Kruber jemand als langjähriger MSVer erst neulich zum Nachbarn an die Ellernreihe hinüberwechselte. Allemal erstaunlich.



Christopher Skalnik (im Leibchen rechts) und Ephraim Asante im Duell. Foto: Olaf Both

Sie merken schon, liebe Hafo-Leser, ereignisreich kann der Nachmittag an der B75 nicht gewesen sein. War er auch eher nicht. Wenn Gästecoach Carsten Henning schon bemerkt, dass das ganz „sicher kein gutes Fußballspiel“ war, ist das ein verlässlicher Indikator für eher verborgen gebliebene Qualität. Noch deutlicher formuliert es MSV-Trainer Baris Saglam: „Die reinste Katastrophe, was wir abgeliefert haben. Von hinten bis vorn inklusive der Bankplätze war das eine komplette Fehlerkette.“

Saglam nervten viele falsche Entscheidungen seiner Jungs über die gesamte Spielzeit: Da wurde gedribbelt anstatt geschossen. Oder geschossen, wenn ein Dribbling besser gewesen wäre. Oder geflankt, wenn Ballbesitz angesagt gewesen wäre. Et al. Ein klares Beispiel bot Durchgang eins: Theodoros Ganitis, absoluter Aktivposten bei den Gastgebern, tanzte sich durchs Bramfelder Defensivdickicht bis kurz vors Tor und versuchte dann, BSV-Goalie Victor Medaiyese zu überloppen – was kläglich missglückte (16.). „Den knalle ich dir mit Vollspann aus der Entfernung, ich sage das jetzt mal überspitzt, an die Unterkante der Latte und von da rein“, war Trainer Saglam durchaus ungehalten.

Sein Gemütszustand sollte zum Ausklang der ersten 45 Minuten nicht besser werden: Zuerst platzierte Kofi Asante einen Kopfball an der Latte (29.), Ganitis schloss zu zentral auf Medaiyese ab (41.) – und dann hatten die hässlichen Bramfelder Entlein äh Leibchen auch noch die Unverfrorenheit, einen perfekten Konter zu setzen: Jassin Zabihis Zuspiel fand Patrick Lüth, der quer auf Robin Polzin legte – 0:1 (44.). Meiendorf hatte durch Marcin Hercog gleich im Gegenzug die Mega-Ausgleichschance, doch wieder zuckte Medaiyeses Knie heraus (45.).


Treffer der "Paradiesvögel" in Leibchen. Rechts Torschütze Robin Polzin mit Raoul Bouveron. Foto: Olaf Both

Die einen bedient, die anderen nach dem Wechsel runderneuert, ansehnlich, forscher: Denn die Bramfelder erschienen zur zweiten Halbzeit plötzlich in weißen Jerseys fast wie ein Bramfelder Ballett. „Wir waren heute wie Paradiesvögel“, witzelte BSV-Übungschef Henning über den Kleidertausch, „für den Überblick waren die weißen Trikots, die jemand zwischendurch von der Ellernreihe geholt hat, jedenfalls besser“. Und die neue, anständige Spielkleidung pushte den Tabellenletzten, der durch Raoul Bouveron (46., 57.) oder Jonas Kastl (65.) hätte auf 0:2 stellen können.


Ein Paradebeispiel in diesem Spiel. Viel Chaos und irgenwie wird der Ball von der Bramfelder Defensive geklärt. Foto: Olaf Both

Bramfeld verdiente sich in dem überschaubaren Kick die Führung nachträglich – und patzte dann doch einmal entscheidend: Nach einem schlechten Abwurf von Medaiyese landete die Kugel über drei Meiendorfer Stationen bei Tolga Tüter, der den Ball von der Strafraumkante über den Innenpfosten ins Tor legte – 1:1 (71.). „Ich mache da niemanden einen Vorwurf“, stellt Carsten Henning klar, „das macht keiner mit Absicht. Wir haben in dieser Phase einfach schlecht verteidigt.“

Wohl wahr: Wenige Zeigerpositionen darauf lag der Doppelschlag in der Luft, doch Tüters Linksschuss klatschte an den Pfosten, den Nachschuss von Andi Ayim wischte Ranjodh Chahal von der Linie (73.). Medaiyese machte seinen Schnitzer spätestens in der Nachspielzeit wieder wett, als er Michael Saras verdeckten Versuch glänzend parierte (90.+2).


Die beiden auffälligsten Bramfelder Spieler Lennard Bahn (l.) und Ranjodh Chahal (r.) nehmen Theodoros Ganitis in die Zange. Foto: Olaf Both

„Das ist eine gefühlte Niederlage, ohne dem Gegner gegenüber abwertend zu sein“, konstatierte der konsternierte Saglam abermals. Große Abweichungen von spielerischen Lösungen will der Cheftrainer des Tabellen-16. nicht vornehmen, um sich aus der misslichen Lage zu befreien. „Halten wir denn damit hundertprozentig die Klasse? Wir haben den Jungs über jetzt fast dreieinhalb Jahre unsere Philosophie eingeimpft. Wenn wir mal sowohl unsere Formation als auch unsere Form gefunden haben, dann lege ich meine Hand dafür ins Feuer, dass wir auch spielerisch die Klasse halten werden.“

Auch nicht überschwänglich klang der Gast: „Nach der Niederlagenserie war es mal wichtig, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen“, fand Carsten Henning. Da rückt die schwarz-orange-weiße Kleiderfarce erstmal in den Hintergrund.


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