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13.12.2019
Nach der Dunkelheit ist vor dem Heimsieg von Mirko Schneider



vs.


Hamm United FC – SV Curslack-Neuengamme 4:2 (2:1)

Hamm United FC: Graudenz – Perz (59. Patrin), Mankumbani, Rahn, Panata Tomasz (22. Schwarck), Cholevas – Kamalow, Schirosi, Tafese – Sousa (89. Salzbrunn), D’urso
SV Curslack-Neuengamme: Babuschkin – Wittmütz, Spiewak, Schalitz, Wilhelm – Iscan (79. Hoffmann), Franz – Schlufter (56. Mokhlis), Radic (71. Schmidt), Kühn – Lenz
Tore: 1:0 Eigentor Spiewak (4., Vorarbeit D`urso), 1:1 Schalitz (11., Wilhelm), 2:1 Sousa (41., D`urso), 2:2 Lenz (52., Radic), 3:2 Schirosi (72., Foulelfmeter, Spiewak an Schirosi), 4:2 Sousa (84., Schirosi)
Schiedsrichter: Fabian Porsch (Barsbütteler SV): fuhr eine großzügige Linie und hatte keine Probleme mit der fairen Partie, der Foulelfmeter war korrekt. Den Flutlichtausfall managte er souverän. Kleiner Makel in der Leistung des Gespanns: Beim 4:2 lag vermutlich eine Abseitsstellung vor.
Besonderes Vorkommnis: Das Spiel wurde in der 37. Spielminute aufgrund eines Flutlichtausfalls für 24 Minuten unterbrochen. Auf die Pause wurde nach dem Wiederanpfiff daher verzichtet (siehe Bericht).
Beste Spieler: Sousa, D`urso, Schirosi (2. HZ) – Kühn, Wilhelm (1. HZ), Franz (1. HZ)
Zuschauer: 150

Einer der besten deutschen Entertainer, Feuilleton-Liebling Harald Schmidt, erfüllte sich in seiner „Harald Schmidt Show“ einst einen innigen Herzenswunsch. In einer seiner Sendungen stellte Schmidt „Das Leben des Joschka Fischer“ mit Playmobil-Figuren nach (wer 16 Minuten und 35 Sekunden erübrigen kann, unbedingt anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=FD27HvXQqKc ) und traf nur knapp 100 Sekunden nach Beginn seines sensationell lustigen Vortrags folgende Feststellung: „In Wirklichkeit war es etwas… frugaler! Seit Jahren warte ich darauf, dieses Substantverb benutzen zu können: frugal! Ein Substantverb, das nicht konjugiert wird, außer im dritten Fall: Ich werde frugalisiert gehabt haben.“

In diesem Sinne: Natriumdampflampen! Seit Sommer 2008 berichte ich über den Hamburger Amateurfußball und warte seitdem darauf, dieses Wort in einem meiner Artikel unterbringen zu können. Heute, endlich, gelingt es mir. Danke, Hamm United! „Das sind Natriumdampflampen. Die brauchen jetzt etwa länger. Aber das Spiel wird auf jeden Fall fortgeführt“, machte nämlich Hamms Stadionsprecher Detlev Meyer den 150 Fans im Hamer Park gegen 20.20 Uhr Hoffnung auf eine Spielfortsetzung. In der 37. Spielminute hatte eine defekte Sicherung für den Ausfall von sieben der zwölf Flutlichtstrahler im Hammer Park gesorgt. Ausgerechnet in der Wiederholungspartie der beiden Teams, die sich am 30. August bereits im „Spiel, dass es nie gab“ http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=6443 gegenüberstanden.

Damals machte das Flutlicht beim Spielstand von 1:0 nach 70 Minuten und zehn Sekunden Hamm United einen Strich durch die Rechnung. Aber wie aus „Herbie“-Filmreihe ja bekannt ist („Alles hat eine Seele, auch kleine Autos“), kann scheinbar unbelebte Materie ein Eigenleben entwickeln. Und so wollte das Flutlicht heute wohl seinen damaligen Blackout wieder gutmachen – und rettete Hamm United durch 24-minütige Dunkelheit den Sieg.

Bis zur besagten 37. Spielminute waren schließlich die Gäste deutlich besser im Spiel. Trotz des frühen und seltsamen Hammer Führungstreffers nach einer Ecke von Maurizio D`urso, den alle Adrian Sousa zuschrieben (4.). Doch der unbestechliche HAFO-Bildbeweis zeigt: Gianluca Babuschkin faustete den Ball seinem Verteidiger Sebastian Spiewak an den Hinterkopf. Von dort flog er ins Netz.


Gianluca Babuschkin faustet auf den Hinterkopf von Sebastian Spiewak von wo der Ball zum 1:0 ins Tor prallt. Foto: Olaf Both

Curslack antwortete mit einem in der Entstehung ebenso bemerkenswerten Treffer. Sebastien Mankumbani checkte seinen Gegenspieler an der Außenlinie eigentlich regelwidrig weg, Schiedsrichter Fabian Porsch ließ weiterlaufen. Der Ball trudelte, so dachte Mankumbani, ins Aus. Doch wohl nicht mit vollem Umfang. Als der Hammer die Kugel zwecks Einwurf in die Hand nahm, gab es Freistoß für die Gäste wegen Handspiels. Witalij Wilhelm flankte präzise in die Mitte und Marvin Schalitz wuchtete den Ball unhaltbar zum 1:1 ins Netz (11.). Im Getümmel verletzte sich dabei Hamms Verteidiger Marco Panata Tomasz. Er musste wenig später raus.


Marvin Schalitz (2. v. l.) bejubelt seinen Kopfballtreffer zum 1:1. Foto: Olaf Both

Bis zur Spielunterbrechung spielte nun nur noch Curslack- Betonung auf: spielte. Trotz grausigen Untergrunds wählte das Team einen spielerischen Ansatz, während Hamm einen fruchtlosen langen Ball nach dem nächsten produzierte. Die sich bietenden Gelegenheiten packten die Gäste aber nicht beim Schopfe. Curslacks Sechser Oliver Franz schickte nach schönem Ballgewinn den starken Moritz Kühn. Der verzog frei vor Graudenz (15.). Gökhan Iscan fand mit seinen Ecken erst Spiewaks Kopf am langen Pfosten (18., Graudenz auf dem Posten), dann Kühns Schädel am kurzen (19., ein Hammer schlug den Ball von der Linie). Kühns herrlich weite Flanke von rechts auf den zweiten Pfosten jagte Wilhelm mit vollem Risiko in die Wolken (26.).

In all diesen Momenten müssen die Flutlichtstrahler sich untereinander ausgetauscht haben. Schlechtes Gewissen wegen dem 30. August und so. Ganz demokratisch entschied die Mehrheit – eben sieben von zwölf Lichtern – in der 37. Spielminute den Dienst einzustellen, damit die Gastgeber ein bisschen aufwachen. Die Gäste fanden das gar nicht witzig. „Zum zweiten Mal, das gibt es doch nicht. Lass dich nicht verarschen“, riet Curslacks Spiewak Schiedsrichter Porsch. Sein Abwehrkollege Schalitz trauerte hingegen verbal vor sich hin. „Da mache ich einmal ein Tor und dann passiert so was“, so der lange Schlaks.

Bevor die Partie wieder angepfiffen wurde, erfolgte noch eine wichtige Information: Es würde ab jetzt durchgespielt werden, die 24 Minuten Unterbrechung galten als Pause. Also noch acht Minuten erste Halbzeit, dann Seitenwechsel – und sofort 45 Minuten zweite Halbzeit. Kaum lief das Spiel wieder, war es Essig mit Curslacks Dominanz. Wie zu Beginn der Partie dauerte es nur vier Minuten bis zum Rückstand. D`urso bediente mit einem mustergültigen Pass Sousa am rechten Sechzehnereck. Das Hammer Sorgenkind zog ab, lange Ecke, Innenpfosten, 2:1 (41.). So ging es in die, hüstel, Pause.

Nach dem Seitenwechsel auf dem Feld streifte ein mächtiger Schuss des schwachen Marcel Perz (49.) knapp vorbei, bevor Curslack sich kurz wieder aufrappelte. Franz steckte den Ball durch auf Radic, der schickte Timo Lenz und dessen satter Schuss schlug in der langen Ecke zum 2:2 ein (52.). Was nun folgte, war ein offener Schlagabtausch. Allerdings mit einem Chancenplus für das spielerisch immer überzeugendere Hamm. Alessandro Schirosi – von Trainer Sidnei Marschall nach der Partie zum „Spieler des Spiels“ geadelt – drehte nach einer überschaubaren Leistung in der ersten Hälfte jetzt mächtig auf. Spiewak tat ihm zudem den Gefallen, ihn plump im rechten Strafraumeck zu foulen. Schirosi verwandelte den Strafstoß cool in die Mitte zum 3:2 (72.). Bitter für die Gäste, die nun alles nach vorne warfen: Das 4:2 von Sousa nach Pass von Schirosi, der seinerseits von Patrin perfekt in Szene gesetzt worden war, war wohl Abseits (84.). Nur ein Curslacker Abwehrspieler stand der Torauslinie bei der Ballabgabe näher als Hamms Stürmer, da Curslacks Keeper Babuschkin weit aus seinem Kasten geeilt war.


Hier hält Babuschkin (m.) noch stark gegen Alessandro Schirosi (l.)...


... beim folgenden Pass steht Sousa (l., verdeckt) stark abseitsverdächtig. Fotos: Olaf Both


Am Ende jubeln die beiden Matchwinner gemeinsam über den Treffer zum 4:2 Endstand. Foto: Olaf Both

Erfreulich für Hamm United: Die Flutlichtstrahler hielten durch, brachten die Mission „Wiedergutmachung für den 30. August“ erfolgreich zu Ende. So galt für die Gastgeber: Nach der Dunkelheit ist vor dem Sieg. Wohl dem, der solche Natriumdampflampen hat. Ganz düster sieht es hingegen für Curslack aus. Die Luft für Trainer Matthias Wulff wird immer dünner. Dementsprechend finster sah er auf der Pressekonferenz drein. Kein Wunder! Die Punkteausbeute (19 Zähler aus 21 Partien) und die Platzierung (Rang 14) im ersten Saisonhalbjahr sind einfach zu frugal für die Ansprüche des Vereins.

Stimmen:

Jens Wolters (Zweiter Vorsitzender Hamm United FC):
Was für eine Überraschung, wieder ein Flutlichtausfall. Dieses Mal konnten wir den Defekt Gott sei Dank beheben, sodass das Spiel ordnungsgemäß zu Ende geführt worden ist. Darüber freuen wir uns sehr. Wir werden mit dem Bezirksamt sprechen müssen, dass sie sich mit der elektrischen Anlage hier mal etwas intensiver beschäftigen müssen. Ein zweiter Ausfall innerhalb so kurzer Zeit ist unangenehm für alle Beteiligten und für den Spielbetrieb nicht das Wahre.

Matthias Wulff (Trainer SV Curslack-Neuengamme):
Glückwunsch an Hamm United. Es war wie erwartet ein absolutes Kampfspiel bei schwierigen Bedingungen. Wir hatten einen schwierigen Start mit dem 0:1. Das war eine unglückliche Situation. Dann schlagen wir mit einer Standardsituation zurück und haben beim 1:1 durch Marvin unsere Lufthoheit ausgenutzt. Bis zum Flutlichtausfall kamen wir dann immer besser rein, hatten ein Stückweit Oberwasser. Nach Wiederanpfiff sind wir beim 1:2 nicht gut abgestimmt. Sousa schließt aber auch mit großer Klasse ab. Wir kommen wieder mit dem 2:2 zurück. Aber ehrlicherweise muss man sagen, in der letzten halben Stunde hat sich Hamm United den Sieg verdient. Wir haben dann mehr Fehler gemacht und Hamm hat verdient gewonnen. Die Winterpause ist für uns jetzt dringend notwendig. Wir haben nun eine harte Rückrunde vor uns, müssen Punkte sammeln. In diesem ersten Saisonhalbjahr haben wir unter dem Strich in zu vielen engen Spielen nicht dreifach gepunktet. In den ersten zehn Spielen hätten wir bei einem Abpfiff nach 80 Minuten doppelt so viele Punkte geholt als wir nach 90 Minuten geholt haben. Da hatten wir zu viele Nachlässigkeiten drin.

Sidnei Marschall (Trainer Hamm United FC):
Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich möchte mich zunächst bei Matthias, Curslack und den Fans entschuldigen, dass das mit dem Flutlicht wieder passiert ist. Es war dann schwierig wieder reinzukommen. Heute war klar, man kann auf diesem Untergrund nicht gut Fußball spielen. Daher war für uns klar, heute geht alles über das Kämpferische. Wir wussten, das Curslack stark bei Standards ist, wollten die eigentlich vermeiden. Dann kriegen wir das 1:1, weil Sebastien den Ball in die Hand nimmt. Das 2:2 hätte Samuel Graudenz wohl gehalten, wenn er nicht mit einer Verletzung hätte spielen müssen. Ich bin aber sehr froh, dass wir das Spiel noch gewinnen konnten. 2019 war ein richtig, richtig geiles Jahr für uns. Wir haben morgen unsere Weihnachtsfeier und da reißen wir dann die Bude ab.

(Auf Nachfrage zur Leistung von Adrian Sousa): Adrian war nicht der Spieler des Spiels für mich. Das war Alessandro Schirosi. Er hat so gespielt, wie ich mir das vorstelle: schnell und einfach. Manchmal übertreibt er es ein bisschen mit dem Ball, aber das habe ich bei ihm schon ein bisschen rausbekommen. Für Adi freut es mich natürlich, dass er drei Tore gemacht hat (Anmerkung: der unbestechliche HAFO-Bildbeweis zum 1:0 lag da noch nicht vor). Er hat 97 Prozent Trainingsbeteiligung, das ist sehr gut. Aber Adi hat ein paar Wochen nicht gut trainiert und nicht gut gespielt. Dann musste er sich das Ganze auch mal von draußen anschauen. Doch ich war immer mit ihm in Kontakt und habe ihm gesagt, was ich von ihm erwarte. Auch diese Woche muss ich zugeben: Er hat er nicht gut trainiert. Er hat nur gespielt, weil es sein Ex-Verein war. Adi muss immer Gas geben. Dann stelle ich ihn auch auf. Besser als heute kann es für ihn natürlich nicht laufen.


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