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20.11.2021
Mit 2G zu 3P von Andreas Killat

von Hanno Bode




vs.


Hamm United FC – TSV Sasel 3:2 (2:1)

Hamm United FC: Jendrzej – Dzigbede, Niestädt (46. Styhn), Osehi, Ay - Gyimah, Sulieman - Kukanda, Yeboah Boateng (66. Cholevas), Baroni (74. Stender) - Sharifi (87. Eröksüz)
TSV Sasel: Tuffour – Celikten, Take, Lucht (46. Jeske), Grünberg (86. Borgmann) – Tonder, Timm - Ghubasaryan, Toksöz (58. Beckmann), N. Gerken (89. Nrecaj) – Kourkis
Tore: 0:1 N. Gerken (28.), 1:1 Sharifi (30.), 2:1 Kukanda (40.), 2:2 Kourkis (83.), 3:2 Kukanda (90.+3)
Schiedsrichter: Dennis Voß (TuS Dassendorf): Seine wie immer unaufgeregte Art hatte keine beruhigende Wirkung auf beide Teams, die sich phasenweise einen wilden Schlagabtausch lieferten. Der Referee verlor in dem temporär hektischen Spiel nur wenige Male die Übersicht und blieb ohne spielentscheidende Fehler.
Beste Spieler: Osehi, Kukanda – Tuffour
Zuschauer: 280 (2G-Regel)

Noch rund 40 Minuten vor Spielbeginn standen die Zuschauer vor dem Stadion Hammer Park vor verschlossenen Türen. "Wir warten auf die Security, die die Impfnachweise kontrollieren soll", erklärte Maik Kuhlenschmidt, der sich als Kassierer und Ordner beim HUFC verdingt. Die "Geächteten" hatten am Vortag via ihrer Social-Media-Kanäle angekündigt, als erster Hamburger Amateurklub nach der 2G-Regel zu verfahren. Sprich: Es sollte nur noch gegen das Coronavirus geimpften und von Covid-19 genesenen Menschen Zutritt gewährt werden. "Verarschen können wir uns allein", schimpfte ein vor dem imposanten Stahltor der Arena wartender Anhänger, weil die Sicherheitsleute noch immer nicht eingetroffen waren. Hamm-Präsident Jörn Heinemann öffnete kurz darauf die Tür, sodass das zeitaufwendige Einlassprozedere beginnen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war der Vereinschef noch in Unkenntnis darüber, dass der Hamburger Fußball-Verband um 18.03 Uhr eine Pressemitteilung verschickt hatte, in der darauf hingewiesen wurde, dass Amateurclubs in der Hansestadt die 2G-Regel gar nicht anwenden dürfen.


Jörn Heinemann (l.) öffnet die Stadiontür. Foto: Hanno Bode

In dem Schreiben hieß es mit Hinweis auf § 20 der Hamburgischen SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung unter anderem: "Danach ist die Möglichkeit der Trennung von 2G für Publikum und 3G für Aktive weiterhin an erhebliche infrastrukturelle Voraussetzungen gekoppelt. So wird unverändert nur beim Innenbereich (Spielfeld) von Sportstadien im Freien von einer Zuschauerkapazität von mindestens 10.000 davon ausgegangen, dass es sich bei Innenbereich und Publikumsbereich nicht um dieselbe Räumlichkeit handelt. Ansonsten werden Publikums- und Aktivenbereich als ein zusammenhängender Bereich gesehen. Im Ergebnis muss es daher im Amateurfußball auch für das Publikum aus mehreren Gründen bei 3G bleiben, da kein Amateurstadion die vorstehend beschriebenen, infrastrukturellen Voraussetzungen erfüllt."

Der HUFC handelte also gesetzeswidrig, indem er negativ auf das Coronavirus getesteten Personen keinen Zutritt gewähren wollte. Heinemann war das - lapidar gesagt - ziemlich wumpe: "Bei uns geht die Sicherheit vor. Wir haben es so entschieden und Sasel hatte nichts dagegen. Dann soll der HFV doch eine Geldstrafe gegen uns verhängen", sagte der "Präsi" vor dem Anpfiff. Nach der Partie auf der Pressekonferenz unterstrich Heinemann noch einmal seine Ansicht, richtig gehandelt zu haben: "Es hat nicht den Regeln des Verbandes, aber denen des Hamburger Senats entsprochen. Sollte eine Strafe vom HFV kommen, würden wir für Corona-Schutz bestraft."

In Verlegenheit, einen nicht geimpften oder genesenen Schaulustigen abzuweisen, kam der HUFC übrigens gar nicht. "Es gab niemanden, der keinen Nachweise über eine Impfung oder eine Genesung hatte", verriet Kassierer Kuhlenschmidt in der Halbzeit. Viel heiße Luft um Nichts also? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, wenn man das beinahe schon traditionell angespannte Verhältnis vom HUFC zum HFV bedenkt. Schon mehrfach bat der Verband den Oberligisten in der Vergangenheit wegen formaler Fehler zur Kasse. Und neben dem Verstoß gegen die einzuhaltende 3G-Regel könnte auf die Hammer nun möglicherweise auch noch Ungemach wegen des Einsatzes von Eliakim Kukanda auf sie zukommen.

Denn der 23 Jahre alte Offensivmann, der gegen Sasel zwei Treffer erzielte, war in der auf "fussball.de", dem offiziellen Organ des DFB, angegebenen Aufstellung des HUFC wie bereits in der Vorwoche im Spiel beim Meiendorfer SV (2:0) nicht zu finden. Auf dem ausgedruckten Spielberichtsbogen stand Kukanda allerdings. Hinter seinem Namen stand der Buchstabe "F". "Elia hatte keinen deutschen Pass, inzwischen hat er aber einen. Seine Arbeitserlaubnis war am 9. November abgelaufen. Wir haben am vergangenen Freitag seinen deutschen Personalausweis dann beim HFV eingereicht. Es entzieht sich unserer Kenntnis, was dort dann geschehen ist. Wir sind uns aber sicher, dass er spielberechtigt ist, sonst hätten wir ihn nicht eingesetzt", erklärte Heinemann.

Ob der "Fall Kukanda" noch weitere Kreise ziehen wird - ungewiss. Im schlimmsten Fall droht dem HUFC der Abzug von sechs Punkten, denn auch Meiendorf könnte theoretisch am Montag noch Einspruch gegen die Partie gegen Hamm einlegen. Für die "Geächteten" käme der Verlust der Zähler einer Katastrophe gleich. Schließlich darf das Team von Coach Sidnei Marschall nach dem zweiten Sieg in Serie sogar wieder von der Meisterrunde träumen. "Wir sollten nach dem Saisonverlauf erst einmal versuchen, unten rauszukommen und nicht nach oben schauen. Aber es ist noch alles möglich", sagte der 41-Jährige.


Elia Kukanda erzielt das 2:1. Foto: Hanno Bode

Gegen ersatzgeschwächte Saseler, bei denen unter anderem die Mittelfeld-Strategen Samuel Hosseini, Nico Zankl und Jean-Lucas Gerken fehlten, zeigte seine Elf eine leidenschaftliche Leistung und gewann völlig verdient. Auf tiefem Geläuf waren die "Geächteten" bissiger und handlungsschneller als der über weite Strecken der Begegnung recht uninspiriert agierende Gast. Doch weil Bazier Sharifi drei gute Chancen ausließ (6./13./27.) und der TSV nach seinem ersten vernünftig vorgetragenen Angriff durch Nick Gerken in Front ging (28.), war der Tabellenzweite plötzlich in der besseren Ausgangsposition.

Aber Hamm schlug umgehend zurück. Ausgerechnet Pechvogel Sharifi gelang beinahe im Gegenzug der Ausgleich (30.). Und als Kukanda nach einem - nennen wir es Missverständnis - zwischen Keeper Todd Tuffour und Maximilian Grünberg zum 2:1 für den HUFC traf (40.), war Hamm endgültig auf Wolke sieben. TSV-Coach Danny Zankl war ob des Nichteingreifens seiner beiden Akteure nach einer eigentlich harmlosen Flanke unter dem Motto: "Nimm du ihn, ich hab ihn sicher", fassungslos. "Das war Slapstick", schimpfte der 34-Jährige.

Nach dem Seitenwechsel hatte Sasel vorerst Fortune, dass der ansonsten gut aufgelegte Tuffour und das Aluminium das 1:3 verhinderten. Mitte des zweiten Durchgangs gelang es der Zankl-Equipe, die Spielkontrolle etwas an sich zu reißen, ohne dabei allerdings Dominanz zu ausüben zu können. Der Ausgleich durch Lukas-Gabriel Kourkis, der sich gekonnt gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und trocken zum 2:2 traf (83.), hatte sich nicht unbedingt angedeutet. Hernach wurde es vogelwild im Stadion an der Vogelstange. Beide Teams gaben ihr Mittelfeld komplett auf, sodass es beinahe im Sekundentakt hüben wie drüben Strafraumszenen gab. Für den Lucky Punch sorgte schließlich Kukanda nach einem Freistoß von Enis Ay, bei dem Sasels Abwehr eine ganz schlechte Figur abgab. "Den Ball musst du blind verteidigen", sagte Coach Zankl, der ein Remis als gerecht empfunden hätte. Sein Gegenüber Marschall sah dies ganz anders. "Wenn wir dieses Spiel nicht gewonnen hätten, hätte ich das nicht verstanden. Wir waren die klar aktivere Mannschaft", erklärte der Brasilianer. Recht hatte er.


Marschall und Heinemann bejubeln einen ganz wichtigen Dreier. Foto: Hanno Bode

Doch ob die drei Punkte auf dem HUFC-Konto bleiben ist ebenso ungewiss wie eine mögliche Sanktionierung des HFV gegen die "Geächteten" wegen ihrer Nutzung der 2G-Regel.

Statistik:
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit Vereinsgründung 2005): 9 Spiele, 4 Siege, 3 Remis, 2 Niederlagen, 18:16 Tore

2009/10: 3:0 / 1:1 Landesliga Hansa
2010/11: 3:2 / 4:0 Landesliga Hansa
2016/17: 0:5 / 2:2 Landesliga Hansa
2019/20: 1:1 / --- Oberliga Hamburg
2020/21: ---
2021/22: 3:2 / 1:3 Oberliga Hamburg


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