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22.09.2023 Landesliga Hansa: Viermal Rot, dreimal Tot(h) von Andreas Killat
  vs.  Hamm United FC – SC Vier- und Marschlande 1:3 (1:2) Hamm United FC: Mai – Meyer (61. Panata), Feldmer, Perin, Rantz (46. Abdelkarim) – Eden – Andrew (83. Stoever), Kosei (61. Cekala), Winkler, Steinbeck – Kolou (61. Bachert) SC Vier- und Marschlande: Eilk – Wagner, Vollrath, Mydlach, Grimling – Malinowski (61. Kahl) – Toth, Göde (61. Cicek), Dabelow, Y. Schlufter (36. Johannsen) – Schraub (85. Czech) Tore: 1:0 Steinbeck (4.), 1:1/1:2/1:3 Toth (11./23./53.) Rote Karte: Dabelow (72., Tätlichkeit) Gelb-Rot: Winkler (72.), Steinbeck (79.), Eden (90.+2) Schiedsrichter: Robert Waigant (Kickers Halstenbek): Bis zur Halbzeit war noch alles okay (je eine Gelbe Karte auf beiden Seiten). Nach der Pause folgte eine unerklärliche Kartenflut (1x Rot, 3x GR und weitere 7 Gelbe Karten). Brachte damit viel Hektik in eine ansonsten eher ruhige Partie. Beste Spieler: Winkler (1. Hz) – Y. Schlufter, Toth Zuschauer: 252 „Der hatte schon ein paar ganz gute Momente heute“, lachte SCVM-Coach Denis Schlufter nach dem Abpfiff – und meinte damit natürlich seinen Hattrick-Schützen David Toth. „Aber er hat auch von tollen Vorlagen profitiert. Die ganze Mannschaft hat heute viel Qualität gezeigt“. Dabei standen die Vorzeichen für die Gäste alles andere, als günstig. Hamm war zu Hause ungeschlagen, die Vierländer Auswärts (mit reichlich Gegentoren) noch sieglos. Und nach kaum 200 Sekunden schien alles den erwarteten Verlauf zu nehmen: Joel Andrew mit einem Sahnepass durch die Schnittstelle in den Lauf von Henry Steinbeck, der freistehend aus 12 Metern halblinker Position zum 1:0 ins lange Eck trifft (4.). „Aber das zeichnet uns aus, wir haben Mentalität und geben nie auf“, kommentierte Schlufter den schnellen Ausgleich. Sandro Schraub hatte das Leder von der linken Eckfahne perfekt auf den zweiten Pfosten gezirkelt, wo David Toth völlig „blank“ ins kurze (Torwart)Eck zum 1:1 vollendet (11.). Die Hausherren antworteten mit wüsten Offensivattacken. Erst John Winkler mit einem satten Versuch aus 16 Metern, den Keeper Timo Eilk stark zur Ecke klärt (19.), dann setzt Kolou einen Kopfball (nach gefühlvoller Hereingabe von Davidson Eden) knapp neben das Gehäuse (22.). Das sollte sich schon im Gegenzug rächen: Ein langer Ball aus der SCVM-Abwehr, Toth startet über rechts durch, ist auf und davon und zielt diesmal ins lange Eck. 1:2, Spiel gedreht (23.). Mit freundlicher Unterstützung der linken Hammer Abwehrseite, die dem Gegner immer wieder zum Kontern einlud und riesengroße Räume anbot. HUFC-Coach Gerrit Lobmeier, der – wie schon letzte Woche - den beruflich verhinderten Sidnei Marschall vertrat, reagierte (erst) in der Halbzeitpause, nahm Linksverteidiger Jimmy Rantz vom Platz. Es hätte aber auch Gabriel Perin oder Henry Steinbeck treffen können, der fast nur in der gegnerischen Hälfte unterwegs war und die Rückwärtsbewegung/Defensivarbeit scheute, wie Luzifer das Weihwasser. Große Aufregung dann nach gut einer halben Stunde. SCVM-Akteur Yanneck Schlufter ging nach einem Zusammenstoß direkt vor der HUFC-Bank wie nach einem Knockout zu Boden und blieb komplett regungslos liegen. Beide Teams waren sichtlich geschockt und Referee Waigant unterbrach sofort die Partie. Großes Lob an HUFC-Sporttherapeutin Katja Reeps, die blitzschnell und umsichtig reagierte und den Spieler (mit einer kalten Eispackung im Nacken und aufmunternden Worten) wieder „zurück holte“. Nach 2-3 Minuten rappelte sich Schlufter unter dem Applaus der Spieler und Zuschauer wieder auf und wankte - immer noch stark angeschlagen - vom Feld (für ihn kam Marcio Johannsen ins Match). So geht Fairplay – und die SCVM-Bank bedankte sich auch artig bei Reeps für ihren Einsatz. Nach der Pause legten die Gäste schnell den dritten Treffer nach. Wieder war es der 21jährige Toth, diesmal allerdings über die linke Seite. Seinen Schuss aus 16 Metern kann Keeper Mai nicht richtig abwehren und der Ball schlägt halbhoch zum 1:3 ein (53.). Danach war es allerdings vorbei mit den eben noch beschriebenen Freundlichkeiten. Schiedsrichter Waigant verteilte jetzt fast im Minutentakt Gelbe Karten (10 Stück in 45 Minuten, wovon drei zu Gelb-Rot für Hamm United führten). Vollkommen berechtigt allerdings die Rote Karte gegen Ole Dabelow, der sich zu einer Tätlichkeit (mit dem Ellenbogen) hinreißen ließ (72.). In Folge der Rudelbildung sah dann auch John Winkler Gelb-Rot. Die weiteren Hinausstellungen von Steinbeck (79.) und Eden (90.+2) waren allerdings eher unverständlich (Trainer Lobmeier fand dafür noch ganz andere Worte). Mit 10 gegen 9 brannte für die Gäste in der letzten Viertelstunde (inkl. fünfminütiger Nachspielzeit) nichts mehr an, in den letzten 120 Sekunden waren es ja sogar nur noch acht HUFC-Akteure. Die SCVM-Bank bejubelte lautstark jeden gewonnenen Zweikampf und jede gelungene Abwehraktion, während sich bei den Hausherren verständliche Enttäuschung breit machte. Die eh schon dünne Personaldecke wird durch die drei Platzverweise nochmal deutlich verschärft – aber „zum Glück“ geht es nächste Woche „nur“ zum Tabellenletzten nach Harburg. Stimmen: Denis Schlufter (Trainer SC Vier- und Marschlande): Wir haben ja schon das ein oder andere Auswärtsgegentor bekommen (Anmerkung der Redaktion: Vor dem heutigen Match 14 Stück in vier Partien), von daher hat uns das frühe 0:1 nicht sonderlich geschockt. Wir wissen um unsere Stärken, können auch nach Rückstand gut zurück kommen. Das hatte heute eine gute Qualität, wir waren bis zum Abpfiff immer hellwach. Gerrit Lobmeier (Co-Trainer Hamm United für den beruflich abwesenden Sidnei Marschall): Die frühe Führung hat uns leider nicht die nötige Sicherheit gegeben. Wir wollten eigentlich betont ruhig mit einfachen Bällen spielen, haben uns heute aber selbst geschwächt. Nicht nur unsere Defensive hat Fehler gemacht, gefühlt sind heute alle mit dem linken Fuß aufgestanden. Der SCVM hat verdient gewonnen. Zum Schiedsrichter möchte ich lieber nichts sagen, wir werden das Video vom Spiel an den Verband schicken. Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit Vereinsgründung 2005): 9 Spiele, 5 Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen, 25:12 Tore 2008/09: 2:2 / 4:2 Bezirksliga Ost 2010/11: 1:1 / 2:3 Landesliga Hansa 2015/16: 2:0 / 3:0 Landesliga Hansa 2017/18: 4:0 / 6:1 Bezirksliga Süd (SCVM II) 2023/24: 1:3 / --- Landesliga Hansa |
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