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18.11.2023
Landesliga Hansa: Die Deich-Derby-Bäker-Show von Andreas Killat




vs.


SV Curslack-Neuengamme – SV Altengamme 5:4 (3:3)

SV Curslack-Neuengamme: Erschens – Holz, Knottnerus, Schalitz (84. Moritz), Brkic – Bombek, Wilhelm – Kühn, Hamann, Winterfeld – Bäker (90.+1 Rexin)
SV Altengamme: Fedgenhäuer – Böttcher, Mahnke, Behr, Otremba (71. Geffert) – Eickhoff (78. Reckstadt), Wegner – Garbers, Buck, Alpen – Heitbrink (46. Jens)
Tore: 0:1 Alpen (4.), 1:1/2:1/3:1 Bäker (17./21./26.), 3:2 Alpen (27.), 3:3 Garbers (42.), 4:3 Bäker (54., FE), 5:3 Winterfeld (88.), 5:4 Mahnke (90.)
Rote Karte: Holz (30., Notbremse)
Schiedsrichter: Tom Kriebisch (SC Wentorf): Puh, das junge Nachwuchstalent hatte heute viele kritische Szenen zu beurteilen/entscheiden, die nicht immer die Zustimmung aller Beteiligten fand. Beim 0:1 schwört die Curslacker Bank auf „drei, vier Meter Abseits“ (vom Vorbereiter), die Rote Karte hingegen war vertretbar. Der Elfmeter für die Hausherren war da vielleicht eine kleine „Wiedergutmachung“, den pfeift nicht jeder. Die Kommunikation auf dem Platz und mit den Trainern war schwierig. Zum einen war das Headset ausgefallen (Assistent Drago Vollmers versuchte immer wieder verzweifelt Hilfestellung zu geben) und andererseits war insbesondere Curslacks Co-Trainer Jan Krey ziemlich „giftig“. Kein leichtes Spiel für den Schiedsrichter, aber solche Erfahrungen können für die Entwicklung durchaus gut sein.
Beste Spieler: Bäker, Hamann, Wilhelm – Garbers, Alpen
Zuschauer: 434 Zahlende (insgesamt über 500)

Fast 40 Jahre mussten die „Blauen“ auf dieses Deich-Derby warten (zuletzt 1985/86, siehe „Statistik“ am Ende des Berichtes). „Für uns ist es das Heimspiel des Jahres. Und so wollen wir es auch bestreiten“, mit diesen Worten in der Bergedorfer Zeitung stimmte CN-Coach Sascha Bernhardt sein Team im Vorfeld entsprechend auf das Derby ein. Aber auch der - für den am Montag entlassenen SVA-Trainer Ingo Carstensen – neue Interims-Trainer Marco Theetz war „heiß“ auf sein Debüt. Schließlich kickte „Theetzer“ über 12 Jahre (2001-2013) sehr erfolgreich als „Leader“ am Gramkowweg.

Und es ging gut los für die Gäste: Jesper Garbers wird – für viele klar im Abseits stehend – auf dem rechten Flügel geschickt, die Fahne bleibt unten, und so marschiert Garbers noch ein paar Meter und findet dann mit seiner scharfen Hereingabe am zweiten Pfosten Philip Alpen, der aus drei Metern zum 0:1 trifft (4.). Riesenproteste auf der CN-Bank, wofür Co-Trainer Jan Krey „Gelb“ sieht. Aber die Hausherren hatten heute den „Unterschiedsspieler“ in ihren Reihen. Binnen weniger Minuten markierte Pascal Bäker einen lupenreinen Hattrick!

Einen langgezogenen Freistoß von Witalij Wilhelm aus dem linken Halbfeld verlängert Michael Hamann mit dem Kopf - und der dahinter lauernde Bäker hat aus sechs Metern keine Mühe: 1:1 (17.). Nur 200 Sekunden später Wilhelm mit einem Eckball von rechts, Bäker hält am rechten Fünfmeterraumeck den Schädel rein: 2:1 (21.). Und mit etwas Glück folgte der dritte Streich: Hendrik Bombek aus 17 Metern mit einer eigentlich völlig verunglückten Direktabnahme Richtung Eckfahne – aber an der linken Strafraumkante steht Bäker und trifft flach ins lange Eck zum 3:1 (26.). Wahnsinn!

Aber Curslack wäre nicht Curslack, wenn nicht mitten in den Jubel hinein mal wieder im direkten Gegenzug ein Gegentor fällt. Vom Anstoß weg geht das Leder auf den rechten Flügel zu Garbers (diesmal nicht im Abseits) und wie schon beim 0:1 steht am zweiten Pfosten wieder Alpen goldrichtig und drückt den Ball zum 2:3 über die Linie (27.). Stjepan Brkic war als Linksverteidiger für alle im Stadion offensichtlich völlig überfordert – doch Coach Bernhardt sah ihn nicht als Alleinschuldigen („Jedes Gegentor hat seine eigene Geschichte, erst war es Abseits, dann haben wir im Zentrum nicht aufgepasst“).

Es kam allerdings noch viel schlimmer. Jonas Holz zerrt 25 Metern vor dem Tor den durchbrechenden Jonas Buck am Trikot zu Boden (30.). Notbremse, Rote Karte, eine Stunde lang in Unterzahl. „Das kann man so entscheiden“, gab selbst Torsten Henke zu, „aber wieso fragt er da den völlig überforderten Linienrichter?“. Da Buck zentral freie Bahn zum Tor gehabt hätte, war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

Der Fußballgott packte allerdings noch ein paar mehr Steine auf die Curslacker Schultern: Bäker wird im Mittelfeld gefoult und bleibt am Boden liegen, kein Pfiff, SVA spielt in Person von Erik Wegner blitzschnell nach rechts raus (natürlich!) - und diesmal sucht der fleißige Garbers selbst den Abschluss und trifft von halbrechts ins lange Eck zum 3:3 (42.). Jetzt hatten die Gäste natürlich Oberwasser im Deich-Derby – und wären mit dem Halbzeitpfiff fast noch in Führung gegangen. Wieder „Schema F“, wieder Garbers ungestört über rechts (wo war Brkic?), wieder die scharfe Hereingabe, wieder Alpen am zweiten Pfosten – doch diesmal verpasste der Flügelflitzer den Ball um wenige Zentimeter (45.). „Da hätte ich mir natürlich gewünscht, dass der reingeht“, so Theetz, „aber da hat Philip schon ziemlich gepumpt, sonst hätte er den Ball vielleicht noch mit dem langen Bein erwischt“.

Was für eine erste Halbzeit, was für wilde 45 Minuten! „Wir sind sehr glücklich, dass wir unseren Fans so eine Show bieten konnten“, lachte Bernhardt nach dem Abpfiff. Dieses „Level“ konnte die Partie im zweiten Durchgang allerdings nicht mehr halten. Die Gäste hatten ihre Dynamik unerklärlicherweise in der Kabine gelassen – und die in Unterzahl agierenden Hausherren waren erstmal um defensive Stabilität bemüht. Nach den vielen Rückschlägen in der ersten Hälfte, wurde den „Blauen“ (heute allerdings ganz in schwarz) nun unerwartete „Hilfe“ zuteil. Brkic dribbelte sich in den Strafraum, Mahnke „bot sich an“ und der heute so unglückliche Linksverteidiger fädelte ein und wurde urplötzlich zum „glücklich Gefoulten“. Eine klassische 50:50-Szene. Bäker schnappte sich die Kugel (Wilhelm darf in Curslack nämlich erstmal keine Elfmeter mehr verschießen) und vollstreckte eiskalt zum 4:3 (54.). Viererpack! „Unser Vollblutstürmer“, jubelte Bernhardt, „aber mir wäre viermal ein Tor, statt einmal vier Tore, viel lieber“. Da grätschte Liga-Manager Henke allerdings dazwischen: „Heute waren die vier Tore aber Gold wert“.

Jetzt hatten die Curslacker das „Glück des Tüchtigen“, was übrigens nicht bedeuten soll, dass Altengamme untüchtig war. Aber sie ließen zwei dicke Chancen zum Ausgleich liegen. Erst wurde ein Schuss von Mahnke von Wilhelm von der Linie gekratzt (62.), dann zimmerte Buck eine Hereingabe von Garbers (natürlich über rechts!) aus vier Metern am leeren Tor vorbei (84.). Und das, was der SVA vorne verpasste, verteilte er hinten als Gastgeschenk: Keeper Marco Fedgenhäuer spielt den Ball unbedrängt in die Füße von Kühn, der steckt durch zu Bäker – aber der „verzichtet“ freistehend aus 14 Metern auf seinen persönlichen Fünferpack, sondern legt quer für Luca Winterfeld, der freudestrahlend zum 5:3 einschiebt (88.). Riesenjubel. Aber Curslack, wäre nicht Curslack…(siehe oben).

Eine Ecke von Garbers darf Mahnke fast vom Elfmeterpunkt unbedrängt zum 4:5 in die Maschen köpfen (90.). Und Referee Kriebisch zeigte vier Minuten Nachspielzeit an, aus denen schließlich fast sechs Minuten wurden. Nun wurde nicht nur wegen der kalten Witterung „gezittert“. Mal wieder. Aber der SVA fand kein Durchkommen mehr – und die völlig erschöpften Curslacker fielen sich glücklich in die Arme und schmetterten im Mannschaftskreis mit letzter Kraft: „Derby-Sieger, Derby-Sieger hey“. Wiederholung nicht ausgeschlossen. Nächsten Samstag geht es gegen „die Roten“ vom SCVM. Bringen Sie Popcorn, Reis, Klopapier, Konfetti und gute Laune mit – den Rest der „Show“ liefern die Akteure!

Stimmen:

Marco Theetz (Interims-Trainer SV Altengamme):
Aus unserer Sicht ein mehr als unglückliches Ergebnis. Erst die frühe Führung, dann kommen wir nach dem 1:3 gut zurück ins Spiel und gehen mit einem 3:3 in die Kabine. Danach konnten wir die Partie aber leider nicht mehr so gestalten, wie wir uns das vorgestellt haben. Eigentlich wollten wir – in Überzahl - viel kompakter stehen und weiter über die Flügel kommen. Das ist uns nicht mehr so gelungen. Ein Unentschieden wäre aus meiner Sicht trotzdem verdient gewesen.

Sascha Bernhardt (Trainer SV Curslack-Neuengamme):
Aus Trainersicht ein absolut geiles „Denk“-Spiel. Für die Zuschauer natürlich super anzuschauen. Emotional von „wir sind auf der Verliererstraße“, über „wir sind auf der Gewinnerstraße“ bis hin zu „wieder zittern“. Nichts für schwache Nerven. Ich bin besonders über die zweite Halbzeit begeistert, wo wir uns trotz Unterzahl gegenseitig gepusht, gecoacht und Kräfte freigesetzt haben. Riesenkompliment an meine Mannschaft. Es war das Spiel des Jahres für uns – und wir sind sehr glücklich, dass wir unseren Fans so eine Show bieten konnten.

Statistik:
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 20 Spiele, 14 Siege, 4 Remis, 2 Niederlagen, 68:31 Tore

1950/51: 6:0 / 1:0 A-Klasse Staffel 4 (SpVgg Vierlanden)
1952/53: 1:3 / 1:1 A-Klasse Staffel 3 (SpVgg Vierlanden)
1953/54: 5:1 / 0:0 Kreisklasse Staffel 5 (SpVgg Vierlanden)
1954/55: 5:1 / 2:5 Kreisklasse Staffel 5
1955/56: 5:4 / 6:1 Kreisklasse Staffel 5
1956/57: 2:2 / 6:1 Kreisklasse Staffel 5
1968/69: 2:1 / 2:1 Bezirksliga Bergedorf
1969/70: 3:1 / 1:1 Bezirksliga Bergedorf
1985/86: 7:2 / 3:1 Bezirksliga Ost
2023/24: 5:4 / 5:1 Landesliga Hansa


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