10.05.2025 Dassendorf steht im "Finale" von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
Niendorfer TSV – TuS Dassendorf 0:2 (0:0)
Niendorfer TSV: Grubba – Neumann (76. Li. Meyer), Krüger, Duah, Janha – Huneke (86. Streubier), Merkle – Ali (86. Wemakor), Santos, Brückner (62. Akugue) – Dohrn (62. Kutschke) TuS Dassendorf: Gruhne – Dettmann (64. Sowah), K. Carolus, Büyüksakarya – Kurt (74. Brown), Ghubasaryan – Kleine (46. R. Carolus), Möller, Kurczynski (80. Maggio), Strömer (74. Graudenz) – Harnik Tore: 0:1 Ghubasaryan (58.), 0:2 Harnik (86.) Schiedsrichter: Gerhard Ludolph (Hoisbütteler SV): Gute Linie, nur wenige (ganz kleine) Fehler. Beste Spieler: Grubba, Krüger – Strömer, Kurt Zuschauer: 184
„Jetzt haben wir unser Finale“, so die „Kampfansage“ von TuS-Spieler-Trainer Martin Harnik direkt nach dem Abpfiff im Mannschaftskreis. Zwar ist der AFC durch das heutige 7:0 gegen die HSV-Amateure an Dassendorf vorbeigezogen (nun vier Tore besser), aber nächste Woche könnten Harnik & Co. zu Hause gegen „Kellerkind“ Harksheide die Differenz wieder wettmachen (zumal der AFC das schwere Auswärtsspiel beim ETSV hat).
Dafür mussten jedoch heute erst einmal die eigenen „Hausaufgaben“ erledigt werden, denn die Gastgeber waren keinesfalls gewillt, die Partie „kampflos“ abzugeben. Aber die TuS war sofort voll im Spiel, kontrollierte Ball und Gegner. Nach Flanke von Eyke Kleine hatte Sven Möller sechs Meter vor dem Tor die Chance zur frühen Führung, doch das Leder versprang ihm bei der Ballannahme (12.). Besser machte es Len Strömer (nach perfekter Hereingabe von Okan Kurt), doch seine Direktabnahme klatschte aus kurzer Distanz an den Innenpfosten (18.). Niendorf verteidigte leidenschaftlich, brachte nach vorne jedoch wenig zustande. „Alles ein Haufen Schei…“, schimpfte Coach Ali Farhadi, war aber schnell wieder versöhnlich. Neben einem bärenstarken NTSV-Keeper Tobias Grubba (Farhadi: „Weltklasse!“) war auch etwas Glück dabei, denn Martin Harnik zielte erst aus elf Metern knapp links vorbei (34.) und scheiterte dann freistehend an Grubba (36.).
Auch nach der Pause ging es meist nur in eine Richtung. Keeper Christian Gruhne mit dem schnellen Abwurf auf die linke Seite auf Rinik Carolus, der mit dem perfekten Zuspiel genau in den Lauf von Harnik. Doch wieder ist Grubba zur Stelle (54.). „Ich hätte heute mindestens zwei weitere Tore machen müssen“, zeigte sich der Ex-Profi, am späten Abend übrigens wieder für Sport1 beim HSV-Aufstieg am Mikrofon, durchaus selbstkritisch. Dafür war dann Erjanik Ghubasaryan zur Stelle. Nach einem von Ibrahim Ali unnötig verursachten Freistoß (Farhadi: „Ein dummer Fehler, das darf nicht passieren“) führt Strömer kurz auf Ghubasaryan aus, der aus 18 Metern den Ball nicht mal richtig trifft – aber das Leder „hoppelt“ sprichwörtlich durch Mann und Maus hindurch flach links unten zum 0:1 über die Linie (58.). Ein echtes Kullertor.
Jetzt war die TuS „on fire“. Möller mit einem „Zuckerpass“ auf Harnik, der frei durch ist, aber wieder an Grubba scheitert, der den Ball mit einem super Reflex mit einer Faust über die Latte lenkt (64.). Kurz danach strich Möllers Kopfball knapp am linken Giebel vorbei (69.). Das verflixte (beruhigende) zweite Tor wollte einfach nicht fallen. Niendorf kam nun wieder besser ins Spiel, allerdings ohne echte Torchance. Die Gäste „zitterten“ sich dem Ende entgegen, bloß kein Gegentor! Neuen Schwung brachte Mattia Maggio, der nach sechs Monaten (!) Verletzungspause zehn Minuten vor dem Ende für den glücklosen Kristof Kurczynski ins Spiel kam. Wie ein „Berserker“ sprintete Maggio jedem Ball hinterher. Beeindruckend! Diesem unbändigen Einsatz entsprang schließlich auch die Entscheidung. Zunächst scheiterte der Ex-Profi zwar an Grubba, doch im Gegensatz zur NTSV-Abwehr setzte Maggio nach, spitzelte den abprallenden Ball vom linken Fünfmetereck wieder vor das Gehäuse – und sein Schwager Martin Harnik hatte aus zwei Metern keine Mühe zum 0:2 (86.).
Sofort holte Harnik das Leder aus den Maschen: „Weiter Vollgas“, peitschte er sein Team an. Jedes Tor kann am Ende schließlich über die Meisterschaft entscheiden. Aber weder Möller (90.+1), noch Maggio (90.+3) konnten die Tordifferenz aufbessern. Gute 40 Minuten nach dem Abpfiff kam die Kunde vom (allseits erwarteten) 7:0-Kantersieg von Altona 93. Nun muss die TuS im „Finale“ nächste Woche vier Treffer aufholen – oder auf einen Ausrutscher des AFC beim ETSV hoffen. „Wer am Ende oben steht, hat es auch verdient“, fand Harnik einen passenden Schlusssatz.
Stimmen:
Martin Harnik (Spieler-Trainer TuS Dassendorf): Insgesamt eine überragende Leistung. Wir haben das Spiel über 90 Minuten dominiert und uns so viele klare Chancen herausgespielt. In der ersten Halbzeit war es noch nicht ganz so zielstrebig, aber danach haben wir voll aufs Gas getreten. Wir haben hoch angegriffen und waren wirklich mutig. Leider haben wir einige gute Chancen liegen gelassen – allen voran ich selbst. Unsere Ersatzbank hatte heute eine unglaubliche Qualität, so was wünscht sich, glaube ich, so mancher Regionalligist. Ich bin extrem stolz auf das, was wir uns hier in der Rückrunde erarbeitet haben. Jetzt haben wir unser Finale! Mal sehen, wie viele Tore Altona heute schießt. Und mal gucken, was nächste Woche noch geht. Wir werden mit einer Menge Spaß und viel Leichtigkeit ins Spiel gehen.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Die Partie hatte Finalcharakter. In der ersten Halbzeit haben wir es gut und kompakt verteidigt. Aber nach vorne hatten wir einfach zu wenig gute Momente. Aber das ist eben TuS Dassendorf, die sind gebuchter Meister. Hut ab vor dem, was die seit dem Winter abgeliefert haben. Ich bin aber auch maximal stolz auf meine Mannschaft, das war heute erst unsere zweite Niederlage in der Rückrunde. Wir wollten es heute spannend machen. Ich spiele sehr gerne gegen Teams, für die es noch um etwas geht. Das sieht dann nicht nach Malle und Strand aus. Ich habe Dassendorf selten so heiß und kontrolliert gesehen.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 22 Spiele, 5 Siege, 4 Remis, 13 Niederlagen, 24:38 Tore.
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