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24.05.2025 Pokalfinale: Norderstedt macht's (trotz Bleiweste) im Elfmeterschießen von Andreas Killat
 präsentiert:   vs.  FC Eintracht Norderstedt – USC Paloma 5:4 n.E. (0:0) FC Eintracht Norderstedt: Petzsch – Selutin (71. Köhl), Nuxoll, Wallenborn, Kummerfeld (87. James), Meier – Zehir – Krüger, Behounek, Camacho – Brendel (71. Gross) USC Paloma: Grundmann – Mandelkau, Burmeister, Blumauer, Adjei – Y. Albrecht (71. Fané), Ulrich – Blunck (90.+3 Spranger), Jacobs, Sabah – L. Albrecht (88. Werner) Tore: Fehlanzeige Elfmeterschießen: 1:0 Gross, Sabah verschießt, Krüger verschießt, 1:1 Jacobs, Zehir verschießt, 1:2 Spranger, 2:2 Wallenborn, Ulrich verschießt, 3:2 Behounek, 3:3 Werner, 4:3 Köhl, 4:4 Adjei, 5:4 James, Mandelkau verschießt Schiedsrichter: Fabian Porsch (Barsbütteler SV): Richtig gut! Ließ auch mal gesunde Zweikampfhärte durchgehen. Immer auf Ballhöhe. Beste Spieler: Zehir, Krüger – Adjei, Ulrich, Sabah Zuschauer: 3.329 (Stadion Hoheluft) „Ich hatte das Gefühl, wir haben in der ersten Halbzeit mit Bleiweste gespielt“, brachte EN-Coach Elard Ostermann den Auftritt seiner Mannschaft auf den Punkt. Der Favorit wirkte fast schon ängstlich, agierte gegen den Ball mit einer sehr defensiven 5-4-1 Formation (später 5-3-2) und brachte nach vorne zunächst keine einzige vernünftige Aktion zustande. Ganz anders dagegen „mutige Tauben“. Mit der Erfahrung aus dem letztjährigen Finale (0:4 gegen Teutonia) hatte der USC die Partie lange Zeit komplett im Griff. Nach einem Einwurf von Lion Mandelkau und Kopfballverlängerung von Tom Burmeister hatte Luca Albrecht den ersten Treffer auf dem Kopf, setzte das Spielgeräte aber knapp drüber (9.). Und weiter der USC: Michel Blunck startet mit viel Speed aus der eigenen Hälfte, zieht über links in die Box und sucht selbst den Abschluss: geblockt. Ärgerlich: In der Mitte stand Fabian Jacobs ziemlich frei. Doch die Barmbeker machten einfach weiter: Yannick Albrecht aus dem Mittelfeld mit dem perfekten Ball in den freien Raum, Haron Sabah sprintet hinterher – doch EN-Keeper Niklas Petzsch ist 40 Meter vor seinem Gehäuse einen Schritt schneller (24.). Das war knapp. Genauso, wie der Freistoß von Mandelkau, der das Leder aus halbrechter Position scharf auf das Tor bringt – Zentimeter links vorbei (33.). Auf der Tribüne hatten schon einige gejubelt. Nur 100 Sekunden später die fünfte (!) und dickste Chance: Quincy Adjei geht über links in den Strafraum bis an die Grundlinie und zwirbelt die Kugel scharf in den Fünfmeterraum. Luca Albrecht muss eigentlich nur den Fuß reinhalten, geht aber irgendwie nicht richtig hin (35.). So ein Chancenwucher wird bekanntlich oft bestraft – und tatsächlich nahm kurz vor der Pause auch endlich der Regionalligist am Spiel teil. Dane Kummerfeld bedient Lukas Krüger, der aus elf Metern wuchtig zum Kopfball kommt, aber knapp links vorbei zielt (40.). Danach Scheibenschießen im USC-Strafraum. Yannik Nuxoll und Manuel Brendel werden im letzten Moment geblockt, aber über Ersin Zehir wird Lucas Camacho in Szene gesetzt. Aus fünf Metern visiert der Ex-Kiesbargler das kurze Eck an, trifft aber nur ans Außennetz (42.). Da wäre das lange Eck wohl die bessere Wahl gewesen. Nach der Pause legten die Norderstedter ihre „Bleiwesten“ endgültig ab und drängten den USC zunehmend in die eigene Hälfte. Die standen zwar tief, aber gut sortiert. Viele Strafraumszenen bekamen die Fans nun nicht mehr geboten, denn auch die Eintracht machten hinten (vor allem die Flügel) dicht. Eher zufällig fast die EN-Führung: Nach einer Hereingabe von Camacho will USC-Innenverteidiger Colin Blumauer klären, nagelt den Ball aber unglücklich (bzw. letztlich glücklich) aus fünf Metern an den eigenen Innenpfosten (69.). Durchatmen. Kurios: Auch auf der Gegenseite fast ein Eigentor. Nach einer Ecke von Sabah köpft Krüger Falk Gross auf den Oberschenkel und von dort hoppelt das Leder nur knapp links vorbei (81.). Paloma witterte nochmal Morgenluft. Sabah mit einem strammen Schuss aus 16 Metern, wieder nur ganz knapp am linken Pfosten vorbei (85.). Beide Teams versuchten nochmal alles (Nitsch: „Die Fans haben uns nach vorne gepeitscht. Wir wollten uns nicht irgendwie ins Elfmeterschießen retten, sondern gewinnen“). Zehir mit einem Dropkick aus 20 Metern: Keeper Grundmann mit sehenswerter Flugeinlage zur Ecke (89.). Das war’s. Keine Verlängerung, sondern direkt Elfmeterschießen. Eigentlich eine USC-Spezialität, denn ihre beiden Pokalsiege 2002 und 2014 holten sich die „Tauben“ im Penalty-Drama. Norderstedt durfte beginnen, Falk Gross sorgte mit einem satten Kracher unter die Latte für das 1:0. Und dann Sabah. Der Shooting-Star und eigentlich ein ganz sicherer Schütze verschießt. Der USC früh unter Druck. Doch die Eintracht patzte ebenfalls: Erst zimmerte Krüger übers Gehäuse, dann „löffelte“ Zehir ziemlich arrogant mit einem Lupfer in die Tormitte (Ostermann: „Das hat er schon zweimal gemacht. Beide Male verschossen. Heute auch. Ein viertes Mal wird es nicht geben“). Weil Jacobs und Spranger trafen, lag Paloma nach jeweils drei Schützen mit 2:1 vorn. Den Pokal schon fast in den Händen. Aber eben nur fast… Wallenborn und Behounek drehten auf 3:2 für die Eintracht (weil Ulrich „verstolperte“). Jetzt musste Werner treffen. Das tat er: 3:3 – und es ging in die „Verlängerung“. Köhl, Adjei und James ganz sicher: 4:3 für den Regionalligisten. Jetzt musste Mandelkau treffen. War aber schon beim Gang von der Mittellinie zum Elfmeterpunkt sichtlich nervös und hantierte „übertrieben lässig“ mit dem Ball. Medien-Kollege Jan Möller (NDR) ahnte es: „Der verschießt“. So kam es. Oberkante Latte und Richtung Lokstedter Steindamm. Aus. Ende. Der vierte Pokalsieg für die Eintracht (2016, 2017, 2020, 2025). Hinzu kommen noch die beiden Triumphe 1995 und 1999 vom Vorgängerklub 1. SC Norderstedt. Für die Barmbeker blieb wie im Vorjahr nur der Trostpreis. Aber Kopf hoch, das war heute – vor allem in der ersten Halbzeit – eine ganz starke Vorstellung. „Das will zwar im Moment keiner hören, aber wir versuchen es nächstes Jahr eben zum dritten Mal“, so Nitsch kämpferisch – aber eben auch sichtlich enttäuscht. Das ganze Drama im Kurzreport: Elfmeterschießen: 1:0 Gross (satt unter die Latte) --- Sabah verschießt (übers Tor, touchiert dabei leicht die Latte) --- Krüger verschießt (deutlich übers Tor) 1:1 Jacobs (halbhoch links, Torwart fast dran) --- Zehir verschießt (arroganter „Lupfer“ in die Mitte, Keeper Grundmann fischt das Leder halb am Boden liegend mit einer Hand weg) 2:1 Spranger (mit links nach links) 2:2 Wallenborn (satter Schuss in die Maschen) ---- Ulrich verschießt (stoppt beim Anlauf ab und bringt dann nur einen Kullerball zustande, den Keeper Petzsch flach links unten pariert) 3:2 Behounek (knallhart in den rechten Giebel) 3:3 Werner (halbhoch links) Ende reguläres Elfmeterschießen 4:3 Köhl (knallhart halbhoch rechts) 4:4 Adjei (ganz sicher halbhoch links) 5:4 James (ebenfalls sehr sicher, halbhoch rechts) --- Mandelkau verschießt (an die Oberkante der Latte) Stimmen: Marius Nitsch (Trainer USC Paloma): Das ist gerade schon sehr emotional für mich. Wir waren so dicht dran. So eng liegen Freud und Leid beieinander. Im Elfmeterschießen waren wir ja schon einen Treffer vorne. Dann wäre es hier jetzt genau andersherum. Da kommen einen dann schon mal die Tränen, das muss ich offen zugeben. Sehr schwer, dafür die richtigen Wort zu finden. Trotzdem natürlich Glückwunsch an Norderstedt. Das war heute wohl symbolisch für eure starke Rückrunde. Da klappen dann Dinge, auch wenn das Spiel nicht ganz so hervorragend war. Meiner Mannschaft kann ich nur ein großes Lob aussprechen. Das war im Vergleich zum Vorjahr (0:4 gegen Teutonia) eine ganz dicke Leistungssteigerung. Es war über 90 Minuten ein ausgeglichenes Spiel – und das spricht aufgrund des Klassenunterschieds dann für meine Mannschaft. Sehr ärgerlich, das wir uns nicht mit einem Treffer belohnt haben. Die Chancen dazu waren da. Wir hätten hier heute das Ding ziehen können. Das nötigt mir viel Respekt ab, ich bin sehr stolz. Und wir versuchen es nächstes Jahr halt ein drittes Mal. Elard Ostermann (Trainer FC Eintracht Norderstedt): Kompliment an Paloma zu dieser sehr sehr guten Leistung. Sie haben es uns sehr schwer gemacht. Danke für dieses packende Finale. Bei uns hatte man das Gefühl, dass wir in der ersten Halbzeit mit Bleiweste gespielt haben. Uns fehlten die Ideen und die Lockerheit. Wenn Paloma am Ende gewonnen hätte, wäre es daher nicht unverdient gewesen. Die zweite Halbzeit war von uns dann deutlich besser. Für uns ist das nach der starken Rückrunde ein toller Saisonabschluss. Eine tolle Teamleistung im letzten halben Jahr. Punktspiel-Statistik: Gesamt-Punktspiel-Statistik aus Sicht des Gastgebers FC Eintracht Norderstedt (seit Vereinsgründung 2003): 14 Spiele: 10 Siege, 1 Remis, 3 Niederlagen, 32:16 Tore 2006/07: 6:1 / 3:1 Hamburg-Liga 2007/08: 1:1 / 1:3 Hamburg-Liga 2008/09: 2:1 / 1:0 Oberliga Hamburg 2009/10: 3:0 / 0:3 Oberliga Hamburg 2010/11: 4:3 / 2:0 Oberliga Hamburg 2011/12: 3:0 / 4:1 Oberliga Hamburg 2012/13: 2:1 / 0:1 Oberliga Hamburg Pokal-Statistik: Gesamt-Pokalspiel-Statistik aus Sicht des Gastgebers FC Eintracht Norderstedt/1. SC Norderstedt/Eintr. Garstedt (seit 1945): 8 Spiele: 7 Siege, 0 Remis, 1 Niederlage, 21:7 Tore 15.05.55 Eintr. Garstedt (BL) – Paloma (LL) 3:1 (3. Runde Landespokal) 01.11.64 Paloma (LL) – Eintr. Garstedt (LL) 3:3 n.V. (Los für Garstedt), 2. Runde Verbandspokal 1990/91 Paloma (LL) – 1. SC Norderstedt (AOL Nord) 0:4 (4. Runde Toto-Pokal) 07.08.07 Eintr. Norderstedt (OL) – Paloma (OL) 2:0 (2. Runde Oddset-Pokal) 14.03.12 Paloma (OL) – Eintr. Norderstedt (OL) 0:5 (1/8-Finale Oddset-Poakl) 08.09.21 Paloma (OL) – Eintr. Norderstedt (RL) 0:3 (3. Runde Lotto-Pokal) 15.08.23 Paloma (OL) – Eintr. Norderstedt (RL) 3:1 (3. Runde Lotto-Pokal) 24.05.25 Eintr. Norderstedt (RL) – Paloma (OL) 5:4 n.E. (0:0, Finale Lotto-Pokal) Der Weg für den FC Eintr. Norderstedt ins Finale: 1. Runde: 24.07.24 19:30 SV Bergstedt (KL) – Norderstedt (RL) 0:13 2. Runde: 07.08.24 20.00 VfL Hammonia (BL) - Norderstedt (RL) 0:9 3. Runde: 20.08.24 19.00 Niendorfer TSV (OL) - Norderstedt (RL) 1:4 4. Runde: 08.10.24 19.30 FC Süderelbe (OL) - Norderstedt (RL) 3:5 n.E. (3:3) 1/8-Finale: 29.10.24 19.30 SC Nienstedten (LL) - Norderstedt (RL) 0:2 1/4-Finale: 17.04.25 19.00 FK Nikola Tesla (LL) - Norderstedt (RL) 2:4 1/2-Finale: 03.05.25 16:00 Altona 93 (OL) – Norderstedt (RL) 2:3 Der Weg für den USC Paloma ins Finale: 1. Runde: 28.07.24 14.00 Eintracht Lokstedt (LL) - Paloma (OL) 0:5 2. Runde: 06.08.24 20.00 Walddörfer SV (BL) - Paloma (OL) 0:3 3. Runde: Freilos 4. Runde: 03.10.24 13.00 SC Feine Ukraine (KKB) - USC Paloma (OL) 0:3 1/8-Finale: 29.10.24 19.00 SV Curslack-Neuengamme (LL) - Paloma (OL) 1:4 1/4-Finale: 19.04.25 13.00 Paloma (OL) - FC Alsterbrüder (OL) 4:3 1/2-Finale: 04.05.25 10:45 Paloma (OL) – HR (OL) 4:0 Bisherige Finalteilnahmen beider Klubs: 16.05.95 1. SC Norderstedt (OL HH/SH) – FC St. Pauli II (OL HH/SH) 5:4 n.E. (1:1 n.V.) 25.05.99 Hamburger SV II (RL) – 1. SC Norderstedt (RL) 1:2 n.V. (1:1) 05.05.02 15:00 USC Paloma (LL) – SC Victoria (OL) 4:3 n.E. (0:0 n.V.) 29.05.14 16:00 USC Paloma (LL) – SC Condor (OL) 3:2 n.E. (0:0 n.V.) 28.05.16 12:30 FC Eintr. Norderstedt (RL) – Altona 93 (OL) 4:1 n.V. (1:1) 25.05.17 12:45 FC Eintr. Nordestedt (RL) – SV Halstenbek-Rellingen (OL) 2:1 n.V. (1:1) 25.05.19 10:30 FC Eintr. Norderstedt (RL) – TuS Dassendorf (OL) 1:2 22.08.20 14:45 FC Eintr. Norderstedt (RL) – TSV Sasel (OL) 5:1 25.05.24 11:45 USC Paloma (OL) – FC Teutonia 05 (RL) 0:4 24.05.25 12:30 FC Eintr. Norderstedt (RL) – USC Paloma (OL) 5:4 n.E. (0:0) |
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