03.08.2025 Beste Bohne wie immer und ein Gruß (von) aus der Küche! von Redakteur
Stefan Knauß
präsentiert:
vs.
Niendorfer TSV – TSV Buchholz 08 4:3 (1:2)
Niendorfer TSV: Graefe – Neumann, Kuchenbecker, Janha, Noha – Kutschke (35. Heiduck), Huneke, Speck (46. Merkle), Brückner (79. Tremmel) -Li. Meyer (84. Boden), Dohrn (84. Obertreis) TSV Buchholz 08: Burgemeister – Skrijeli, Bosselmann, Böhmker, Altuntas – Fritz – Labott (65. Hahne), Wyludda (65. Keisef), N. Schulz, Haidar (74. Buzhala) - Mrozek Tore: 0:1 Haidar (27.), 1:1 Heiduck (42.), 1:2 Haidar (45.+ 2.), 2:2 Brückner (56.), 2:3 N. Schulz (59), 3:3 Merkle (79.), 4:3 Kuchenbecker (80.) Schiedsrichter: Max Beyer (SCVM): Ganz ruhig wie immer. Souverän in einem problemlosen Spiel. Gut! Beste Spieler: Brückner, Kuchenbecker, Heiduck – Haidar, Altuntas Zuschauer: 150
Was mit 20 sehr freudlosen Minuten begann endete mit einem Spektakel, bei dem beide Defensiv-Abteilungen alles andere als gut aussahen. Auf Buchholzer Seite wussten Neuzugang Mahmoud Haidar und sein Hintermann Alpay Altuntas auf der linken Seite zu überzeugen. Trainer Christoph Behrens zur Mannschaft und den Neuzugängen: „Wir verpflichten schon seit Jahren Spieler aus unserem Landkreis, die keiner in Hamburg kennt. Aber wir kennen sie zum Teil auch nicht und versuchen die Jungs so schnell wie möglich einzubauen (schmunzelnd).“ Das sah 60 Minuten lang sehr überzeugend aus. Behrens: „Die meisten Spieler und ich kennen uns bereits seit zwei Jahren. Darum war es nach dem Ende von Thorsten Schneider nicht schwierig für mich. Schneider war zweimal in Buchholz und hat beide Male tolle Arbeit geleistet.“ Daran möchte er anknüpfen.
„Nullacht“ ging in Führung. Niendorfs Lennard Speck verlor den Ball im Aufbau und Haidar passte auf Niklas Schulz, der zunächst an Gian-Luca Graefe scheiterte. Den zweiten Schuss von Haidar konnte „Gianni“ nicht mehr parieren und Buchholz jubelte ausgelassen (27.). Niendorfs Trainer Ali Farhadi äußerte sich bekannt direkt und lautstark: „Ihr bettelt danach!“ Sein Team spielte trotzdem weiter nach vorne. Leon Neumann flankte von rechts in den Strafraum wo Daniel Brückner ganz alleine vor Keeper Burgemeister die Kugel hoch über die Latte schoss (31.). „Bohne“ war heute dennoch wieder einer der besten Niendorfer. Trotz seiner mittlerweile 44 Jahre rannte er auf und ab wie ein 18jähriger. „Bohne“: „Mal sehen, ich kann mir vorstellen, dass es jetzt vielleicht die letzte Saison ist.“ Respekt vor dieser Leistung!
Niendorfs Ante Kutschke musste wenig später verletzt ausgewechselt werden (33.) nachdem er umgeknickt war. Gute Besserung! Für ihn kam Talent Lennard Heiduck ins Spiel, der das richtig gut machte. Joseph Noha Akuge flankte von links und „Scheinriese“ Heiduck (denn so richtig groß ist er nicht) köpfte zum Ausgleich ins Buchholzer Tor (42.). Das war kurz vor der Halbzeit nicht das Ende. „Nullacht“ legt wieder sofort einen drauf. Nach Ecke von rechts war es erneut Haidar mit dem Führungstreffer, als er aus rund 12 Metern direkt ins Tor traf (45.+2.). Pause!
Farhadi nahm den enttäuschenden Lennard Speck aus dem Spiel und brachte dafür Lennart Merkle auf den Platz (46.). Farhadi: „Einige Jungs hatten nach einem Umzug heute deutlich sichtbar schwere Beine. Vor allem im Mittelfeld. Da ging nicht viel.“ Deshalb fand in der zweiten Hälfte ein Spiel zwischen beiden Strafräumen statt. Ohne viele Bälle im Mittelfeld. Alles gleich nach vorne! „Neumi“ rannte gewohnt die rechte Seite runter. Er flankte in die Mitte. Linus Meyer rutschte der Ball über den Scheitel. Und hinter ihm stand „Bohne“. Er legte sich den Ball zurecht und schloss mit einem unfassbar guten Dropkick aus rund 17 Metern zum Ausgleich ab (56.). Genial!
Die Antwort folgte zeitnah. Altuntas flankte von links auf Schulz, der mit einer perfekten Annahme gleichzeitig „Bohne“ foppte und dann einfach mal abzog. Janha warf sich in den harmlosen Schuss und lenkte die Kugel unhaltbar für Graefe zum 2:3 ab (59.). Die erneute Führung für Buchholz. Trotzdem spielte Niendorf ungerührt weiter nach vorne. Mit einer „Mördergrätsche“ konnte Arnaud Bosselmann im letzten Moment gegen Björn Dohrn im Strafraum klären (71.). Ganz klar Ball getroffen. Aber dennoch schmerzhaft für „Dohrner“ und den eigenen rausgeeilten Keeper Burgemeister. Beide Spielten nach Behandlung weiter. Und erlebten den Ausgleich. Ecke von links vom Altmeister „Bohne“. Merkle köpft zum 3:3 Ausgleich ein (79.). Die Standards von „Bohne“ sind nach wie vor eine Waffe.
Dass Fußball ganz einfach sein kann, zeigte Niendorfs Neuzugang Lars Kuchenbecker (genannt „Küche“) sehr eindrucksvoll. Der wuchtige Innenverteidiger eroberte sich den Ball wenige Meter tief in der gegnerischen Hälfte, schoss die Kugel per Dropkick aus 25 Metern mit gefühlt 180 kmh ins Tor von Burgemeister. Was für ein Hammer (80.)! Tatsächlich ein Schuss wie ein Pferd (in der Vorschau angemerkt!). Farhadi: „Lars „Küche“ ist ein echter Niendorfer und wir versuchen immer die Niendorfer Jungs wieder hierher zu holen. Der passt wirklich gut zu uns!“ Seine Zweikämpfe gewann „Küche“ nahezu alle. Im Kopfballduell scheint er unbesiegbar. Und nein! Weder „Küche“ noch seine Familie haben Hafo bestochen. Der Junge ist einfach großartig! Noch klappt nicht alles. Wie bei einem Fernschuss (74.), als Kuchenbecker die Kugel über den 20m hohen Fangzaun drosch. Farhadi: „Den Ball suchen wir immer noch.“ Eine Kiste auf „Küches“ Nacken. Und drei Punkte für Niendorf.
Stimmen:
Christoph Behrens (Trainer TSV Buchholz 08): Ich habe vorhin schon zu den Jungs gesagt, dass wir eigentlich eine Stunde lang schon ein gutes Spiel gemacht haben. Wir haben einen guten Ball gespielt, gute Kombinationen gezeigt und waren schon eine ganze Zeit lang besser als Niendorf. Dann haben wir sie aber selber stark gemacht und wir kriegen es dann nicht hin, über 90 Minuten die Leistung abzurufen. Das ärgert mich schon. Denn wir hatten noch zwei drei gute Chancen. Wenn wir die machen, dann geht das Spiel anders aus. Am Ende war es so ein fifty fifty Spiel und Niendorf ist dann besser ins Spiel gekommen. Das sie dann noch mit einem Sonntagsschuss das vierte Tor erzielen ist für sie okay, aber uns tut das gerade weh.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute daran geglaubt, dass wir das Ding gewinnen. Aber die Art und Weise war sehr überraschend. Wir sind nicht in unser Spiel gekommen. Man sieht einfach, was gegen Paloma gut gegangen ist hat heute nicht geklappt. Unser Aufbauspiel hat ein paar Macken. Wir kommen nicht richtig rein. Unsere Viererkette ist eigentlich nicht die Stamm-Viererkette und wir müssen gerade improvisieren. Aber das machen wir seit Jahren sehr gut. Es war einfach kein gutes Spiel. Wie auch letzte Woche. Es ist glaube ich noch ein bisschen Sand im Getriebe. Wir haben uns schon ein Stück weiter gesehen und nicht im Traum daran gedacht, dass es heute so ein Zirkus wird.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 39 Spiele: 20 Siege, 8 Remis, 11 Niederlagen, 66:47 Tore
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