05.08.2025 Paloma nutzt das Momentum von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
USC Paloma – SC V/W 04 Billstedt 2:1 (1:1)
USC Paloma: Grundmann – Mandelkau, Burmeister, Spranger, Adjei – Blöcker, Y. Albrecht (84. Fané) – Koschorreck (64. Leptien), Topcu, Blunck (77. Lekaj) – L. Albrecht (64. Buttler) SC V/W 04 Billstedt: Majewski – Mundhenk, Doege, Özenc, Monteiro – Ghubasaryan (82. Rönnau), Simonovic (68. Wiedemann) – Kühn, Hacker (68. Begun), Güzel (46. Schön) – Netzbandt (68. Fernandes) Tore: 0:1 Güzel (17.), 1:1 Y. Albrecht (45.+2), 2:1 Topcu (50.) Rote Karte: Monteiro (45., Notbremse/letzter Mann) Gelb-Rot: Mundhenk (87.) Schiedsrichter: Tom Kriebisch (SC Wentorf): Die Rote Karte war vertretbar, ebenso die Hinausstellung von Mundhenk für sein Frustfoul an Blöcker. Stark, wie er Burmeister und Netzbandt zu sich rief und ruhig und sachlich ermahnte (33.). Beste Spieler: Koschorreck, Blunck, Blöcker – Güzel, Doege, Simonovic Zuschauer: 133
„Das hat er heute überragend gemacht. Ich hatte ein bisschen Schuldgefühle, weil ich ihn am Freitag gegen seinen alten Verein (Vicky) aus taktischen Gründen nicht eingewechselt habe. Er war todtraurig. Umso schöner, dass er heute den negativen Frust hervorragend umgesetzt hat“, so lobte USC-Coach Marius Nitsch seinen Flügelflitzer Jan Koschorreck, der heute zum „Man of the Match“ avancierte.
Denn nach dem 0:1-Rückstand durch Emirkaan Güzel, der ein tolles Solo mit dem Abschluss aus 12 Metern halbrechter Position ins lange Eck krönte (17.), schlotterten dem USC zunächst die Knie (Nitsch: „Und täglich grüßt das Murmeltier“). Die Angst vor dem totalen Saisonfehlstart! Doch dann kam Koschorreck! Mit unbändiger Energie setzte sich der 21jährige auf der rechten Seite gegen Eudel Monteiro durch, wurde gezerrt, gehalten – und war trotzdem auf und davon. Jedenfalls fast. Denn Monteiro setzte nochmal nach, brachte Koschorreck zu Fall – und kassierte als „letzter Mann“ glatt Rot (45.). Vertretbar. Nach zwei Minuten Behandlung und Diskussion führte Yannick Albrecht den Freistoß aus gut 35 Metern flach aus. Durch alle Mann hindurch schlug die Kugel (leicht abgefälscht) im linken Eck zum 1:1-Ausgleich ein (45.+2).
Doch damit nicht genug: Auch am Führungstreffer kurz nach der Pause war der Neuzugang entscheidend beteiligt. Seine tolle Hereingabe von der rechten Strafraumseite bugsierte Can Topcu halb im Fallen zum 2:1 über die Linie (50.). Spiel gedreht! Bitter für die Billstedter, die nach dem 2:5 gegen HR und der umgewerteten Partie gegen Teutonia nun diesen „Sekundentot“ verkraften mussten. Doch trotz Rückstand und Unterzahl feuerte Coach Ümit Taytanli sein Team lautstark an: „Wir kriegen noch unsere Chance, Jungs. Weiter arbeiten“ (72.). Tatsächlich war sie plötzlich da, die große Gelegenheit zum Ausgleich. Joschua Rönnau wurde aus neun Metern in letzter Sekunde geblockt (84.).
Kurz danach erwies Leon Mundhenk seinem Team einen weiteren Bärendienst. Bereits mit Gelb vorbelastet (74.) ließ er sich zu einem Frustfoul gegen Blöcker hinreißen. Gelb-Rot war die logische Konsequenz (87.). „Danach haben wir es nicht so gut gemacht“, war Nitsch angespannt: „Mit zwei Mann mehr müssen wir es besser ausspielen und das dritte oder vierte Tor machen“. Stattdessen kam nochmal ordentlich Hektik auf. Wacker warf alles nach vorne, kam aber nicht mehr entscheidend zum Zug. Nach vier Minuten Nachspielzeit der Abpfiff und ein lautes: „Jaaaaaaaaa“ (Nitsch). Jetzt kann die Saison für den USC losgehen.
Stimmen:
Ümit Taytanli (Trainer SC V/W 04 Billstedt): Knackpunkt des Spiels war natürlich die Rote Karte und das Gegentor kurz vor der Pause. Aus der Ferne sah das für mich nicht nach einer Roten Karte aus. Aber wahrscheinlich stand der Schiedsrichter besser. Wir haben hier eine tolle Intensität und Mentalität gezeigt. Das war ein leidenschaftliches Spiel von uns, selbst mit zwei Mann weniger haben wir noch Chancen zum Ausgleich gehabt.
Marius Nitsch (Trainer USC Paloma): Wir können also doch noch gewinnen (lacht). Es war natürlich bei beiden Mannschaften heute ordentlich Druck drauf. Das hat man gegen den Ball auch gemerkt, beide Teams sind die Sache eher defensiv angegangen. Keiner wollte ins offene Messer laufen. Trotzdem haben wir es spielerisch gut gelöst. Nach dem 0:1 haben wir kurz gedacht „Täglich grüßt das Murmeltier“. Aber die Jungs haben das super weggesteckt. Mit der Roten Karte und dem Ausgleich Sekunden vor der Pause hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Nach der Pause waren wir sehr strukturiert, haben Netzbandt ausgeschaltet und auch Hacker komplett aus dem Spiel genommen. Von daher bin ich sehr zufrieden. Nur die Endphase hat mir nicht gefallen. Mit zwei Mann mehr muss man das dritte, vierte Tor machen. So kam nochmal viel Hektik auf. Aber ich freue mich über die drei Punkte – jetzt sind wir endlich in der Saison angekommen.
Statistik: Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 37 Spiele, 15 Siege, 7 Remis, 15 Niederlagen, 67:72 Tore
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