26.08.2025 Pokal: Dassendorfer DNA entscheidet die Partie von Andreas Killat
Lotto-Pokal, 2. Runde
vs.
TuS Dassendorf – HT 16 2:1 (1:0)
TuS Dassendorf: Babuschkin – Haupt, K. Carolus, Büyüksakarya – Kurt, Lam – Maggio (87. Franke), von Knebel (87. Aldag), Graudenz (81. Pietruschka), Strömer (68. R. Carolus) – Möller (46. Kurczynski) HT 16: Schmidt – Keskin, Goldgraebe (27. Fehlandt), Gökmen, Kaya – N. Gerber – Ay, Iscan (46. Bandoh), Treu, Freude – Zalli (69. Awuah) Tore: 1:0 Graudenz (19.), 1:1 Ay (49.), 2:1 Maggio (86.) Gelb-Rot: Keskin (78.) Schiedsrichter: Dominik Kopmann (Eintr. Norderstedt): Eine seiner großen Stärken ist die Kommunikation auf dem Platz. Vorbildlich, wie er dadurch auch hektische Situationen entschärft. Einfach gut! Gelb-Rot war hart, „aber alternativlos“ (O-Ton). Beste Spieler: Kurt, K. Carolus – Ay, N. Gerber Zuschauer: 218
„Meine Mannschaft ist extrem spielstark, die Brechstange gibt es in deren Sprachschatz gar nicht“, schmunzelte TuS-Coach Özden Kocadal nach dem Abpfiff, „das ist Teil der Dassendorf-DNA, hohe Ballgewinne zu generieren und alles spielerisch zu lösen“. Etwas zu kurz kam dabei heute die „Flutung der Box“ mit Flanken über die Außen. So hatten die Gastgeber zwar sehr viel Ballbesitz, kamen aber nur selten zu guten Torchancen. „Aber in der entscheidenden Szene kurz vor Schluss war die Box gut besetzt und die Jungs haben recht behalten: Es ging auch ohne Flanke, sondern mit einer tollen spielerischen Kombination. Da ist sich die Truppe ihrer Identität treu geblieben“, strahlte „Özy“ über den Einzug in die dritte Runde.
Bereits in der ersten Viertelstunde erarbeiteten sich die Hausherren zahlreiche Eckbälle, echte Gefahr kam dabei allerdings nicht auf. Erst ein Freistoß von Zhi-Gin Lam sorgte für das erste Raunen auf der Tribüne. Erst verpasste Sven Möller mit seinem Haarschopf ganz knapp, dann rutschte/rauschte am zweiten Pfosten Johann von Knebel heran und setzte die Kugel ans Außennetz (11.). Auf der Gegenseite sorgte ebenfalls ein Freistoß für Aufregung: Valentin Zalli zimmerte das Leder aus 18 Metern halblinker Position scharf in den Fünfmeterraum, Keeper Gianluca Babuschkin war mit beiden Fäusten zur Stelle (14.).
Besser machte es Fabian Graudenz, der nach einem Zuspiel von Len Strömer über links in die Box zieht, zwei Mann aussteigen lässt und dann (leicht abgefälscht) zum 1:0 flach unten links ins kurze Eck trifft (19.). Erleichterung auf der TuS-Bank, denn anders als beim 8:1-Sieg vor drei Wochen, zeigten sich die Gäste heute sehr zweikampfstark und ließen nur wenig zu. „Aber alles kannst Du gegen so eine Truppe natürlich auch nicht verhindern“, gestand HT-Coach Erdinc Örün – und musste weitere Chancen durch von Knebel (26.), Maggio (34.) und Möller mitansehen, dessen Kopfball von Dave Fehlandt von der Linie gekratzt wurde (44.).
Nach dem Seitenwechsel dann der Paukenschlag: Über die linke Angriffsseite kontern die Gäste die TuS gnadenlos aus, Treu spitzelt das Leder zum durchgestarteten Karim Ay und der umkurvt Keeper Babuschkin und trifft zum 1:1 (49.). „Danach mussten wir uns fünf Minuten schütteln und rütteln“, so Kocadal, „aber spätestens nach der Gelb-Roten Karte, die uns natürlich geholfen hat, hat meine Mannschaft wieder an sich geglaubt“. Die berühmte „Brechstange“ kam dabei übrigens nicht zum Einsatz (siehe oben), sondern eine herrliche Flachpass-Kombination sorgte für den Einzug in die dritte Runde: Colin Haupt bedient auf der rechten Seite von Knebel, der von der Grundlinie flach in die Box zu Niklas Pietruschka weiterleitet. Der Neuzugang lässt „tropfen“ und legt quer für Maggio, der aus elf Metern links unten zum 2:1 trifft (86.).
Es folgten noch fast zehn Minuten zittern, bis der gute Referee Dominik Kopmann nach 97 Minuten die Partie beendete. Es war übrigens das erste (!) Pokalduell beider Teams, während es in der Liga schon insgesamt 29 Punktspiele gab (siehe „Statistik“ am Ende des Berichtes).
Stimmen:
Erdinc Örün (Trainer HT 16): Wir können sehr stolz auf uns sein. Das war kämpferisch eine sehr sehr starke Leistung. Nach dem 1:8 vor ein paar Wochen haben wir heute eine gute Reaktion gezeigt, das war mir sehr wichtig. Heute kann man uns nichts vorwerfen, so kann man verlieren. Ich bin wirklich sehr zufrieden.
Özden Kocadal (Trainer TuS Dassendorf): Ich würde lügen, wenn ich nach dem Ausgleich nicht doch etwas nervös war. Da mussten wir uns fünf Minuten schütteln und rütteln. Aber ich weiß inzwischen, wie die Mannschaft tickt. Die glaubt an sich. Und das haben wir auch heute wieder gesehen. Wir hatten viel Ballbesitz und gute Aktionen über die Außen – aber wir haben die Box einfach nicht geflutet. Wir haben uns viel zu sehr in klein-klein Aktionen verhaspelt. HT hat es aber auch sehr gut gemacht. Die waren giftig und griffig und haben uns gut vom Tor ferngehalten. Sehr gut gefallen hat mir am Ende die Antwort zum 2:1. Ein toll herausgespieltes Tor, eine tolle Teamleistung.
Statistik: Gesamt-Pflichtspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers TuS Dassendorf (seit 1949): 30 Spiele, 14 Siege, 6 Remis, 10 Niederlagen, 68:62 Tore
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