28.09.2025 Keine PS auf dem Reinmüller! von Redakteur
Stefan Knauß
präsentiert:
vs.
HEBC – Niendorfer TSV 0:2 (0:1)
HEBC: Schoon – Grünewald, Oldag (58. Demirovic), Wrede, Eggers – Stech (37. Diekmann), Wilhelm (58. von Zitzewitz)– Köhler, Schick (46. Dömpke), Lemke (76. Scalzi) - Verago Niendorfer TSV : Graefe – Akugue, Krüger, Huneke, Janha – Tonyali (76. Kutschke), Speck (83. Dohrn), Merkle, Brückner (46. Neumann) – Li. Meyer (46. De Los Santos), Heiduck (70. Ayene) Tore: 0:1 Brückner (5.), 0:2 Dohrn (90.+5, FE) Rote Karte: Akugue (35., Foulspiel letzter Mann) Schiedsrichter: Lasse Arne Hintze (SC Egenbüttel): Bester Mann auf dem Platz. Immer auf Ballhöhe, immer auf Augenhöhe mit den Spielern. Ganz souverän und abgeklärt. Wenn das doch in jedem Spiel der Liga so wäre! Beste Spieler: Wrede – Graefe, Huneke Zuschauer: 120
Spiele zwischen HEBC und Niendorf sind und waren in der Vergangenheit immer knapp und ganz hart umkämpft, gespickt mit vielen leidenschaftlich geführten Zweikämpfen, Nickligkeiten und Auseinandersetzungen zwischen den Bänken. Dabei kickten regelmäßig viele Jungs mit Niendorfer Vergangenheit am Reinmüller (Edu Avarello, Oezden Kocadal, Daniel Prange, Ole Natusch und Malte Wilhelm). NTSV Trainer Ali Farhadi: „Wer weiß warum Malte heute runter musste. Aber das hat uns geholfen. Der war sehr wuselig und gefährlich. Malte hat noch das Niendorf-Gen. Die Niederlage wird er verkraften.“
Nun, ohne Malte nahe treten zu wollen, in der Defensive, dem Niendorfer Sieger-Gen vom heutigen Tag liegen seine Qualitäten nicht so ganz. Und nach vorne brachte der Edeltechniker gegen seine alten Mitspieler heute auch nicht wirklich viele gefährliche Aktionen auf die Platte. Sinnbildlich eigentlich für die gesamte Leistung seiner lila-weißen Jungs. Richtung Tor von Niendorfs Keeper Gian-Luca Graefe ging so gut wie gar nichts (Farhadi im Spielerkreis: „Bester Mann heute, Gianni!“) Und hinten leider mit entscheidenden Aussetzern. So wie beim frühen Gegentreffer (5.). Robert Schick verdribbelte vor dem eigenen Strafraum ohne jede Not den Ball. „Bobby“ kam im Strafraum wieder an die Kugel und verlor sie erneut. Der Ball flipperte zu Daniel „Bohne“ Brückner und dann ins HEBC Tor. Slapstick pur.
Danach folgten Chancen auf beiden Seiten. Langer Ball auf Mete Tonyali. Der Niendorfer scheiterte an Keeper Jannik Schoon (16.). Lennart Merkle setzte nach und feuerte weit über den Kasten. Wenig später enteilte Tjorven Köhler auf rechts. Er zog aus rund zehn Metern knapp am Niendorfer Tor vorbei. Ein Wendepunkt folgte dem nächsten nach gegenseitigen Chancen. Basti Stech lag plötzlich auf dem Rücken (33.). Für den großartigen Zweikämpfer ging es nicht weiter. Für ihn kam wenig später Hendrik Diekmann (37.). Zuvor hielt Niendorfs Joseph Akugue hielt Tjorven Köhler kurz vorm Strafraum. Schiri Lasse Arne Hintze brauchte etwas für seine Entscheidung und besprach sich mit seinen SRAs. Glatt Rot für Akugue (35.) Den anschließenden Freistoß bombte Fabian Lemke ins Torwarteck. Graefe lenkte den Ball um den rechten Pfosten Großartig!
Ab diesem Zeitpunkt konzentrierte sich der NTSV auf die Verteidigung des eigenen Tores. Ähnlich wie beim Handball wechselte der Ball auf Seiten der HEBCer von links nach rechts gegen einen tief stehenden Niendorfer Block. Obloch: „Dagegen haben wir kein Mittel gefunden.“ Bis zum Schluss hatte Niendorf gefährliche Abschlüsse. HEBC wirkte pomadig, unentschlossen und hilflos. Die einzige richtig gute Chance vergab Luca Verago (84.). Michele Scalzis Pass nahm er in der Spitze auf und versuchte gegen Graefe zu lupfen, statt in die leere lange Ecke zu schießen. Gianni hielt auch diesen Ball überragend.
Die eingewechselten Niendorfer Björn Dohrn (Kurzeinsatz ab 83.) und Leandro de los Santos (46.) brachten weiteren Schwung in die Niendorfer Konter. Erstmals dabei war Neuzugang Pascal Ayene, ehemals Heider SV, ab 70. Minute. „Dohrner“ und „Santi“ waren von der lila-weißen Defensive nur mit Fouls zu stoppen. Janek Wrede hatte Glück als er de los Santos kurz vor dem eigenen Strafraum fest hielt und dafür nur Gelb bekam (46.). Ganz Niendorf forderte Rot, wie zuvor gegen den eigenen Mann Akugue. Bis zum Ende zeigte „Santi“ eine ganz starke Leistung. Der Abschluss blieb dann „Dohrner“ vorbehalten, der sich von Semir Demirovic ganz leicht den Ball eroberte und von diesem im Strafraum gelegt wurde. Den fälligen Strafstoß schoss er knallhart zum 2:0 ein (90.+5). Danach feierte Niendorf einen ganz wichtigen Sieg. Für die Tabelle, das Selbstvertrauen und das nächste Spiel. Sonntag zuhause gegen Dassendorf.
Stimmen:
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Geil! Einfach geil! Es ist nicht einfach hier. Du spielst hier gegen eine Mannschaft, die in den letzten Jahren ordentlich gewachsen ist. Dass hast du heute noch mehr gemerkt als in den letzten Wochen davor, was ich beobachtet habe. Sie spielen sehr ruhig, souverän. Bis zum letzten Drittel haben sie das sehr gut gespielt und dann waren wir da. Da ist Niendorf wieder. Da haben wir wieder richtig geil verteidigt. War auch das Thema in der Trainingswoche, weil es ist so einfach gegen uns Tore zu schießen und wir wollen einfach irgendwann mal loslegen. Das war heute nur ein Spiel. Aber mit einem Mann weniger. Heute hatten wir eine geile Bank. Mit Leandro, der rennt für sechs. Und damit war der Sieg am Ende für uns glaube ich auch verdient. Ich freue mich einfach. Zu Null. Zwei Tore gemacht, das ist hier nicht einfach!
Philipp Obloch (Trainer HEBC): Dass das zäh werden könnte war klar, weil Niendorf verteidigt meistens gut. Und ich finde Niendorf hat es heute gut verteidigt und wir haben unsere PS heute nicht auf die Straße bekommen. Keine Ahnung, ob es nun an dem frühen, wirklich auch dummen Gegentor liegt. Da geht es irgendwie los. Wieder den eigenen Ball vor dem eigenen Strafraum verloren. Dann war früh der Stecker gezogen. Auch mit dem Wechsel von Basti (Stech) dann. Wir haben keine Lösung gegen den tief stehenden Block gefunden. Box-Besetzung nicht ausreichend, Flanken nicht gebracht, wenn die Möglichkeit da war. Das müssen wir uns angucken, es war offensiv viel zu wenig.
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