11.10.2025 Endlich mal kein Schützenfest am Gramkowweg! von Redakteur
Stefan Knauß
vs
SV Curslack-Neuengamme – Niendorfer TSV 2:2 (0:2)
SV Curslack-Neuengamme: Erschens – Feldpausch, Schalitz (69. Prom), Bombek. Wilhelm – Johannsen (84. Witte), Pallasch, Schmidt, Geffert (31. Winterfeld) – Akkus, Zoch Niendorfer TSV: Graefe – Neumann, Krüger, Kuchenbecker, Akugue – Tonyali (46. Boden), De Los Santos, Merkle, Alao Fary (46. Cho) – Heiduck (71. Kutschke), Dohrn Tore: 0:1 Tonyali (13.), 0:2 Heiduck (36.), 1:2 Schalitz (58.), 2:2 Zoch (64.) Schiedsrichter: Mark Niklas Späth (VfL Lohbrügge): Keinerlei Probleme in einem ganz einfachen Spiel. Sehr souverän und gute SRA. Beste Spieler: Bombek, Winterfeld - Graefe Zuschauer: 102
In Vertretung des privat verhinderten Trainers Olaf Poschmann stand sein "Co" Tim Stegmann an der Seitenlinie. Und erreichte gleich mal ein Novum in dieser Saison. Der SVCN spielte erstmals Unentschieden. Das hatte sich weder vor dem Spiel angedeutet, als Curslacks Urgestein Torsten Henke nach einem Tipp für den Ausgang gefragt wurde. Henke drehte schmunzelnd ab: „Oh nein, das kann ich überhaupt nicht sagen, weiß ich nicht.“ Nach Anpfiff sah es ebenso gar nicht nach einem Punktgewinn für Curslack aus. Stegmann; „Niendorf hat hoch gepresst, ist angelaufen. Damit hatten wir Probleme.“ Das war zumindest wie erwartet.
Der NTSV begann trotz spielerischer Überlegenheit schwach und baute mit zunehmender Spieldauer stark ab. Bester Mann war Keeper Gian-Luca Graefe, der zumindest noch den Punkt für das Team von Ali Farhadi retten konnte. Der Coach war wie immer höchst emotional. Und nach dem Spielende komplett sauer. Farhadi: „Keiner hatte Oberliganiveau bis auf Lennart Merkle. Das war heute der Einzige.“ Na ja und Gianni im Tor dazu?! Farhadi: „Klar, Gianni hat heute einige Male toll gehalten!“
Wie erwartet also ging Niendorf in Führung. Stegmann: „Beim ersten Treffer standen wir viel zu weit vom Gegner entfernt.“ Kann man wohl sagen. De Los Santos konnte vor dem gegnerischen Strafraum frei auf Lennart Merkle spielen, der passte rechts in die Tiefe, wo Mete Tonyali vollkommen frei in den Strafraum lief und Keeper Kai Erschens mit einem Flachschuss in die linke Ecke keine Chance ließ (13.). Auch das zweite Tor fand unter gütiger Mithilfe der Curslacker statt. Stegmann: „Dem zweiten Treffer ging ein Foul voraus und dann haben wir aufgehört. Das Spiel ist aber erst unterbrochen, wenn der Schiedsrichter pfeift.“ Richtig. Wieder war es Tonyali, der völlig frei rechts abzog. Erschens konnte noch gut reagieren. Aber leider klatschte der Ball nach vorne ab. Lennard Heiduck sagte Danke und schob ebenso ungehindert zum 2:0 ein (36.).
Zuvor besaß Curslack nur eine richtige Torchance, als Maximilian Zoch frei aus neun Metern von rechter Position an Graefe scheiterte (17.). Schmerzhaft schien die Verletzung von Anton Geffert (25.) zu sein, der sich ohne gegnerische Einwirkung am Knie verletzte. Dessen Schmerzschreie waren noch deutlich auf der Gegenseite zu vernehmen. Stegmann: „Hoffentlich nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Kann man aber jetzt noch nicht viel zu sagen.“ Gute Besserung auch von dieser Seite!
Mit 0:2 ging es in die Halbzeitpause. Dem gefährlichsten Ergebnis aller Ergebnisse, um Erfolgstrainer Oecden Kocadal zu zitieren, der immer wieder bei Kabinenansprachen am Reinmüller nach einer solchen Führung warnte. Gefährlich weil trügerisch. Farhadi nahm zwei Wechsel vor, die keinerlei positive Wirkung hatten. Jamal Boden (ab 46.) ließ ein paar gute Chancen liegen (78. und 86.). Und der arme Minseo Cho (ab 46.) verlor nahezu jeden Kopfball und blieb tatsächlich an diesem Nachmittag viel Qualität schuldig. Da war er wirklich nicht der einzige Niendorfer. Hinter ihm stand auf rechts Leon Neumann, dem auch nur sehr wenig gelang. Er foulte Winterfeld kurz hinter der Eckfahne. Den fälligen Freistoß schoss Witalij Wilhelm auf den zweiten Pfosten, wo Marvin Schalitz ganz locker, weil ungedeckt. einschieben konnte (58.). Und plötzlich war endlich mal wieder das lang vermisste Curslacker Feuer da. DieserTreffer zündete das Team an.
Niendorf schwamm nur noch mit. Mit einer total schlechten Zweikampfführung und ganz schlechter Passquote. Dazu gesellten sich individuelle Fehler dank mangelnder Konzentration. Joseph Akugue warf tief in der Curslacker Hälfte einen Einwurf zum Gegner. Sofort ging es schnell in Richtung Niendorfer Tor. Johannsen passte tief auf Zoch. Bekanntlich heißt es im Rheinland, der Zoch kütt! Aber wie der kam! Zoch rannte mit Ball tief in die Niendorfer Hälfte. Schuss und Ausgleich (64.)! Da war sie endlich, die Curslacker Stimmung auf und neben dem Platz.
Beiden Teams gelang bis zum Abpfiff nicht mehr viel. Zur Entschuldigung der Niendorfer Leistung sollte man erwähnen, dass viele Spieler fehlten. Janha, Speck, Brückner, Huneke und die beiden Meyer-Brüder wirkten nicht mit. Farhadi sauer: „Lenny Merkle war der beste Mann auf dem Platz. Aber der schafft das nicht gegen elf Curslacker alleine. Eigentlich ist es egal, wer kommt und wer geht. Das ist bei uns so. Wir haben doch schon mit allen gespielt. Die Jungs fahren in den Urlaub, wann sie wollen, die kommen wie sie möchten, sie haben einen besch. Mannschaftsabend gehabt und jetzt haben wir das halt. Das ist halt die Quittung!“Für Curslack war der Punkt gewonnen. Und für Niendorf ist trotz Frust nicht alles schlecht! Das war's am Gramkowweg.
Stimmen:
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Pure Enttäuschung! Muss ich echt sagen. Du musst hier mit einem Fünf oder Sechs zu Null in die Halbzeit gehen. Wir haben einfach nicht die Qualität, dieses Spiel dann auf unsere Seite zu bringen. Wir haben nicht die Qualität, dieses Spiel über die Linie zu fahren. Das ist einfach so. Die Jungs sind nicht das, was sie sind. Sie glauben sie sind gut, sind sie aber nicht. Sie sind einfach nicht Oberligareif. Wir müssen jetzt die Wochen so hart arbeiten, dass ich sie Oberligareif kriege.
Tim Stegmann (Co-Trainer SV Curslack-Neuengamme): Es war das erwartet schwere Spiel. Wenn man so wie wir unten im Keller steht und um jeden Punkt kämpft, dann bin ich umso stolzer, dass meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit so eine Mentalität an den Tag legt. Da bin ich mit dem Punktgewinn auch vollkommen zufrieden. Wir haben uns in der ersten Viertelstunde schwer getan wirklich ins Spiel zu finden und waren dann ein bisschen fahrlässig bei den beiden Gegentoren. Die Mannschaft hat wirklich gearbeitet, alles raus gepumpt. Damit bin ich absolut zufrieden.
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.