14.12.2025 Pokal: Barmbeker Triple-Traum lebt von Andreas Killat
präsentiert:
Lotto-Pokal, Achtelfinale
vs.
USC Paloma – Niendorfer TSV 3:1 (1:1)
USC Paloma: Grundmann – Jacob, Burmeister, Spranger (90.+1 Blumauer), Adjei – Niemann – Lekaj (86. Rust), Jacobs, Topcu (90.+1 Y. Albrecht), Blunck (64. Koschorreck) – Keßner (90.+1 Leptien) Niendorfer TSV: Graefe – Kuchenbecker, Krüger, Huneke (36. Ayene), Brückner – Speck (85. Tremmel) – Heiduck, Merkle, Santos Korth – Kutschke, Dohrn Tore: 1:0 Keßner (8.), 1:1 Krüger (27.), 2:1 Speck (53., ET), 3:1 Keßner (72.) Schiedsrichter: Adrian Höhns (TuS Dassendorf): Hätte Speck auch mit Gelb-Rot vom Platz schicken können (81.). Ließ aber vorweihnachtliche Gnade gelten. Beste Spieler: Keßner, Jacob, Niemann – Dohrn Zuschauer: 160
„Dreimal ist Barmbeker Recht“ – mit diesem Vorsatz ging der USC heute ins Achtelfinale gegen Niendorf. Schließlich standen die „Tauben“ in den letzten beiden Jahren jeweils im Finale (2024: 0:4 gegen Teutonia und 2025: 4:5 n.E. gegen Norderstedt). Gleich mit dem ersten Angriff kam Paloma diesem Triple-Traum ein Stück näher: Keeper Tjark Grundmann mit dem langen Abschlag auf die rechte Außenbahn, dort macht Samuel Jacob ein paar Meter und steckt dann zu Lennart Keßner durch, der aus zehn Metern halbrechter Position zum 1:0 ins kurz Eck trifft (8.). Was für ein Blitz-Start!
Doppeltorschütze Lennart Keßner (hier nach dem 1:0). Foto: Olaf Both
Doch der NTSV, 2018 selbst auch schon mal im Finale (0:2 gegen Dassendorf), zeigte sich keineswegs geschockt. Björn Dohrn zieht über die linke Seite in die Box, der USC reklamiert Abseits, doch trotz gehobener Fahne des Assistenten ertönt kein Pfiff – Grundmann mit starker Parade (26.). Nur Sekunden später ist der USC-Goalie nach einem Kutschke-Freistoß aus 18 Metern erneut zur Stelle, aber den Abpraller verwertet Tim Krüger zum 1:1-Ausgleich (27.). Niendorf jetzt am Drücker. Nach einem geblockten Dohrn-Schuss kommt das Leder zu Daniel Brückner: Außennetz (30.)!
Nach der Pause dann der „Genickbruch“, wie es NTSV-Coach Ali Farhadi nach dem Abpfiff formulierte. Lekaj mit einer eigentlich harmlosen Hereingabe aus dem linken Halbfeld. Der Ball ist lange unterwegs und kein USC-Spieler weit und breit. Speck geht hoch und will klären, doch sein Kopfball landet als „Bogenlampe“ über seinen eigenen Keeper hinweg zum 2:1 als Eigentor in den Maschen (53.). „Das ist taubstumm“, ärgerte sich Farhadi über die fehlende Kommunikation zwischen den beiden Akteuren. Doch trotz dieses Nackenschlags hatten die Gäste die erneute Ausgleichschance: Der ansonsten sehr zuverlässige Grundmann vertändelt in der Box das Leder, aber Lennard Heiduck verzieht haarscharf (69.). Das „bestrafte“ der USC sofort: Niemann mit starkem Einsatz gegen zwei Gegenspieler und exaktem Zuspiel auf Can Topcu. Der hat eigentlich freie Schussbahn, sieht aber den noch besser postierten Keßner, der trocken zum 3:1 ins lange Eck trifft (72.). Viertelfinale ahoi! Denn danach passiert nicht mehr viel (Nitsch: „Das haben wir sauber wegverteidigt“). Der „Triple-Traum“ lebt.
Der USC Paloma feiert den Einzug ins Viertelfinale. Foto: Olaf Both
Stimmen:
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Paloma ist aktuell die formstärkste Truppe der Liga. Die wollen unbedingt wieder ins Finale, das hat man gespürt. Wir hatten heute viele Umstellungen zu verkraften, so viel habe ich in meinem Trainerleben wohl noch nie umdisponiert. Das Eigentor zum 1:2 war der Genickbruch. Unterm Strich ist Paloma der verdiente Sieger. Wir drücken Euch die Daumen. Ich hin froh, dass jetzt Weihnachten ist. Wir brauchen die Pause ganz dringend.
Marius Nitsch (Trainer USC Paloma): Niendorf hat ja hier zum Saisonstart schon einmal gewonnen. Von daher ist es nur fair, wenn wir es heute geschafft haben. Der Stachel der Auftaktniederlage saß bei meiner Mannschaft noch tief. Aber heute haben wir nochmal alles mobilisiert. Die erste halbe Stunde war richtig gut. Nach dem Ausgleich haben wir weiter an uns geglaubt. Zum Ende hin haben wir es sehr sauber wegverteidigt. Jetzt freuen wir uns auf das Viertelfinale.
Statistik: Gesamt-Pflichtspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 53 Spiele, 23 Siege, 10 Remis, 20 Niederlagen, 85:80 Tore
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.