moin moin alles zusammen,
Spielumwertungen … in jeder Saison mehrfach durchgeführt, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Frage nach dem Warum ist also mehr als berechtigt.
Zu den Einzelfällen, die hier genannt wurden, etwas zu sagen, ist immer mit einem gewissen Risiko für einen Außenstehenden verbunden: Wir wissen ganz einfach nicht, was tatsächlich abgelaufen ist.
Aufgrund der bisher getätigten Äußerungen jedoch scheint es so zu sein, dass im Fall SV Rugenbergen der Patrick Kiene unstreitig nach dem 30. Juni ein Freundschaftsspiel für einen anderen Verein absolviert und dann beim SV Rugenbergen einen Vertrag erhalten hat, um die Spielberechtigung zu erlangen. So weit, so gut.
Was mich dabei irritiert, und zwar in einem erheblichen Maß, ist, dass es zwei unterschiedlich lautende Angaben auf den Seiten des Verbandes gibt. So gibt es zu einen jene, die allgemein unter Passwesen nachzulesen ist:
Danach ist alles ganz einwandfrei abgelaufen: Der HSV hat zu Recht Einspruch eingelegt, weil der Spieler am 13. August (Spieltag) nicht für ein Pflichtspiel spielberechtigt war. Schaue ich dann jedoch unter [ Verträge Nichtamateur ohne Lizenz ] nach (allein schon dieser Begriff gehört bestraft), werde ich mit anderen Daten konfrontiert:
Ausschlaggebend sind sicher die Daten zu 1.), da das ja die Angaben im Spielerpass sind – und die sind ja verbindlich. Oder etwa nicht? Zwei Fragen stellen sich mir nämlich in diesem Zusammenhang: Wie kommt die Spielberechtigung 19.08.2005 für Pflichtspiele zustande und ist der Vertragsspielerstatus überhaupt rechtsgültig?
Die SpO des Verbandes besagt nämlich, dass ein Vertrag stets eine Mindestlaufzeit von einem Jahr haben und zum 30.06. enden muss. Danach wäre für mich der Vertrag rechtsgültig, wenn er bis zum 30.06.200
7 abgeschlossen wäre. Ist aber der Vertrag nicht rechtsgültig, dürfte der Spieler nicht spielen … oder doch.
Was ich mit all diesen Sätzen sagen will: Es ist schlicht unzumutbar, was man ehrenamtlich Tätigen seitens der Verbände aufbürdet. Allein schon solche Bezeichnungen wie „Nichtamateur ohne Lizenz“ belegen doch, dass die Verfasser solcher Zeilen nicht alle Latten am Zaun haben. Fußball war immer ein einfach gehaltener Sport; diese Zeiten sind längst vorbei.
Genau da aber liegt der Wurm begraben: Die vielen Bestimmungen müssen einfacher gestrickt werden, geradliniger,
verständlicher!
Etwas, was nicht nur auf die Spielberechtigungen zutrifft, sondern generell gilt (habt ihr mal in den Durchführungsbestimmungen der Jugend hineingeschaut, wie viele Abweichungen und Sonderregelungen es gibt?)
Zum Thema zurück und zum nächsten Fall. Wenn ein Spieler tatsächlich fünf Spiele lang ohne vorliegenden Spielerpass eingesetzt wird, drängt das Fragen auf, natürlich. Ich bin mir auch sicher, dass Fragen gestellt wurden.
Was nützen aber die Fragen, wenn andere darauf (bewusst oder unbewusst) etwas Verkehrtes antworten? Wir verfahren doch im Allgemeinen nach dem Vertrauensprinzip, und das ist auch gut so. Dennoch gilt auch hier: Das schützt nicht vor Strafen.
Anders ist der Fall allerdings in Barsbüttel gelagert. Und diese Praxis (des Verbandes) verurteile ich aufs Schärfste. Es werden nämlich vom Verband Listen an die Vereine geschickt – Listen mit einer ganzen Kolonne von Spielerdaten. Dieses soll dem Abgleich dienen.
Was im Grunde gut gedacht ist, bewahrheitet sich aber zu oft als Bumerang in den Vereinen. Diese Listen werden in der Geschäftsstelle - ich rede jetzt mal aus eigener Erfahrung und Praxis – abgeglichen. Eine Sauarbeit, wenn es mehrere hundert Spieler sind.
Da ist es leicht passiert, dass man auf einer EDV-Liste in die falsche Zeile rutscht und den darin befindlichen Namen streicht. Der darüber sollte es eigentlich sein, aber man hat es gar nicht bemerkt. Schließlich gibt es auf einer Geschäftsstelle noch mehr zu tun, man ist abgelenkt.
Gar nicht so furchtbar, nur der Verband geht exakt nach Liste vor – und löscht den Spieler aus seinen Dateien. Die Veröffentlichung dazu und schon ist der Spieler nicht mehr spielberechtigt. So weit alles gut und schön und auch menschlich.
Unmenschlich wird es allerdings in dem Moment, wo ein anderer Verein regelrecht darauf lauert (so war es seinerzeiten bei uns) und einen Protest beim Verband einreicht. Da kannst du als Verein tausendmal nachweisen, dass der Spieler schon seit Jahren im Verein ist, einen Spielerpass hat und Beiträge zahlt. Nein, der Verband verweist auf jene abgegebene Liste, wo der Spieler gestrichen wurde.
In solchen Fällen meine ich, liegt weder ein Betrug vor noch wurde versäumt eine Spielberechtigung einzuholen. Es lag einfach ein menschlicher Fehler vor bei dem Bemühen, Karteileichen aus dem Datenbestand des Verbandes zu entfernen. Und das wird bestraft.
Auch hier also wieder viel zu viel Bürokratie und Strafen anstelle von Betreuung. Und jetzt noch die Frage, warum es immer weniger ehrenamtliche Mitarbeiter gibt … nein, nicht weil der böse Verband schuld ist. Das wäre wohl etwas zu einfach, aber auch wegen solcher Dinge: Wer soll sich das noch alles merken können?
Meine abschließende Meinung also: Weg mit vielen überflüssigen Dingen, Bestimmungen und Strafgeldern. Macht den Fußball wieder etwas einfacher und überschaubarer. Dann kommt auch wieder der Spaß, der jetzt leider immer mehr auf der Strecke bleibt.