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18.10.2013
Landesliga Hammonia: Dramatik, Tore, Emotionen - So macht Fußball Spaß! von Andreas Killat



vs.


VfL 93 Hamburg – USC Paloma 3:5 (0:2)

VfL 93: Hillmer – Carlson, Gersch, Bajramovic (54. Smith), Krause – Raniewicz (22. Kramer), Brückner – Kurzberg, Scholtan, Fritsche (46. Schiemann) – Ebbers
USC Paloma: Jonas – Lohfeldt, Drews (85. Saaba), J. Savelsberg, Dreyer (54. Demirbaga) – Trapp (69. Graf), Wegner – D. Savelsberg, Adomat, Franz – Pannen
Tore: 0:1 D. Savelsberg (13.), 0:2 D. Savelsberg (39., FE), 0:3 Adomat (51.), 1:3 Smith (56.), 2:3 Scholtan (64.), 2:4 Adomat (86.), 3:4 Ebbers (87.), 3:5 Pannen (90.+1)
Rote Karte: Kramer (78., grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Sebastian Born (SV Bergstedt): 1. Hz: Souverän! 2. Hz: Chaotisch! Vor dem 1:3 war deutlich ein Pfiff von ihm zu vernehmen, die Rote Karte war völlig überzogen und auch sonst viele strittige Entscheidungen (vor allem gegen die Gastgeber).
Beste Spieler: Kurzberg, Smith – D. Savelsberg, Drews, Wegner, Adomat und alle anderen
Zuschauer: 470

Der letzte Auftritt der Tauben im Stadtpark ging vor fünf Jahren mit 0:5 mächtig in die Hose ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=3160). Genutzt hatte es den Borgweglern damals freilich nichts, mit 10 Punkten Rückstand stieg man am Ende ab und wurde anschließend sogar bis in die Bezirksliga durchgereicht. Die Vorzeichen für die Gäste standen auch heute nicht besonders gut. „Wir mussten gestern das Abschlusstraining absagen, weil unser Grandplatz unter Wasser stand. Ich hatte daher heute vor dem Spiel ein mulmiges Gefühl“, verriet Marco Krausz nach dem Abpfiff – um sich dafür später um so ausgelassener Richtung Oktoberfest ins Vereinsheim aufzumachen.

Bei den Hausherren sorgte Trainer Olaf Ohrt für eine dicke Überraschung, ließ Torjäger Olufemi Smith auf der Bank schmoren. Als Begründung für die seltsame Maßnahme wurde hinter vorgehaltener Hand getuschelt, dass es Ohrt missfällt, das Smith (beruflich bedingt) immer erst gut eine Stunde vor dem Anpfiff zum Kader dazu stößt. „Wer nicht pünktlich da ist, sitzt auf der Bank“. Bis zum 0:3 ein klassisches Eigentor des Coaches, der zudem mit Adam Raniewicz ein frühes weiteres „Opfer“ fand.

Der USC startete mit den Rückkehrern Sven Drews und Jannik Dreyer selbstbewusst in die Partie, spielte ein sehr gutes Pressing und wirbelte über die Außen Dirk Savelsberg und Kevin Franz die VfL-Abwehr gehörig durcheinander. Begünstigt durch das frühe 1:0, als Dirk Savelsberg einen Zuckerpass von Timo Adomat eiskalt an Keeper Christian Hillmer vorbei verwertete (13.), zogen die Tauben ein beeindruckendes Match auf. Nach einem Foul von Jasmin Bajramovic an Dennis Pannen erhöhte Kapitän D. Savelsberg per Foulelfmeter noch vor der Pause ganz sicher zum 2:0 (39.). „Beim Elfmeter habe ich heute das erste Mal nicht hingeguckt – ich wusste nicht mal, wer schießt“, zeigte Krausz Nerven.

Sein Leader auf dem Platz hingegen blieb auch in der zweiten Halbzeit unheimlich abgezockt. Nach einem schnellen Konter stürmte D. Savelsberg (wer auch sonst?) über links an allen vorbei und legte perfekt quer auf Timo Adomat, der nur noch einzunetzen brauchte (51.). „Zu Dirk fällt mir heute nur ein Wort ein: Überragend! Zwei Tore selbst gemacht und zwei vorbereitet. Er hat die ganze Mannschaft mitgerissen. Note Eins Plus“, schwärmte Krausz völlig zu Recht.


Kapitän, Vorbild, Vorbereiter, Torschütze – Dirk Savelsberg machte eine überragende Partie. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com

Doch die Vorentscheidung war dies beileibe noch nicht. Es sollte vielmehr nochmal richtig dramatisch werden. Jannik Dreyer verdrehte sich bei einem Zweikampf das Knie und musste mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt werden (53.). Ausgerechnet Dreyer, der heute nach 60 Tagen (!) Pause wieder erstmals auf dem Platz stand. Zeitgleich mit der USC-Auswechslung korrigierte Ohrt seinen Fehler und brachte (bei 0:3 wohl notgedrungen) Smith. Der war nach der Verletzungsunterbrechung wegen Dreyer noch keine 100 Sekunden auf dem Platz – und schon stand es nur noch 1:3 (56.).

Nun machten die Hausherren – angetrieben vom vorbildlich kämpfenden Smith - mächtig Dampf, wurden aber immer wieder vom Schiedsrichter zurückgepfiffen. Mal wegen Abseits, mal wegen angeblichen Foulspiels. Gleich zwei Tore erkannte das Gespann nicht an. Ohrt war außer sich. Der Anschlusstreffer fiel trotzdem: Nach einem Patzer von Yannik Jonas, der einen harmlosen Distanzschuss nach vorne prallen ließ, lupfte Michael Scholtan das Leder gekonnt ins Tor (64.). Die Begegnung bot nun ein unglaubliches Tempo. Werbung pur für den Amateurfußball! Denn keine zwanzig Sekunden nach dem Anschlusstreffer hatte Pannen das 2:4 auf dem Fuß – traf aber nur den Pfosten (65.).

Mit der völlig indiskutablen Roten Karte für Frithjof Kramer, nach einem ganz „normalen Foul“ an Pannen, schien sich die Sache erledigt zu haben (78.). Zumal ein weiterer Konter über Pannen und Savelsberg (Dirk natürlich) schließlich in Adomat den Vollstrecker zum 2:4 fand (86.). Die Paloma-Bank lag sich noch jubelnd in den Armen – da stand es schon nur noch 3:4. Marius Ebbers hatte den Fuß in eine Flanke gehalten (87.). „Wahnsinn“ war noch die geringste Untertreibung, die man von den sehr gut gefüllten Rängen (rd. 470 Zuschauer!) zu hören bekam. Der VfL warf in Unterzahl alles nach vorne, beschwor auch viele brenzlige Szenen herauf – aber das Tor fiel auf der anderen Seite. Zafer Demirbaga „schaufelte“ den Ball über links schön in die Mitte und Pannen köpfte ein (90.+1).


Dennis Pannen jubelt nach dem entscheidenden 5:3. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com

Der Schiedsrichter ließ danach noch fast fünf Minuten weiter spielen – den Zuschauern gefiel’s („Können wir noch eine Halbzeit sehen?“). Doch dann war schließlich Schluss – und die große Party im USC-Vereinsheim kann steigen. Oktoberfest mit über 150 Gästen – genau das richtige für Bayern-Fan Krausz, der nach dem Spiel völlig erschöpft, aber überglücklich war.

Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 54 Spiele, 17 Siege, 15 Remis, 22 Niederlagen, 102:110 Tore

1946: --- / 2:1 1. Klasse Alster
1946/47: 0:4 / 2:4 1. Klasse Alster
1947/48: 2:4 / 0:4 1. Klasse Germania
1948/49: 2:6 / 1:2 1. Klasse Hammonia
1949/50: 0:0 / 3:4 Bezirksklasse Hansa
1950/51: 0:2 / 6:3 Kreisklasse Nord
1953/54: 1:1 / 2:2 Verbandsliga Hammonia
1954/55: 2:4 / 1:3 Verbandsliga Hammonia
1960/61: 2:4 / 1:2 Verbandsliga Hammonia
1961/62: 2:1 / 2:4 Verbandsliga Hammonia
1969/70: 7:3 / 0:0 Bezirksliga Alster
1975/76: 6:3 / 1:1 Amateurliga Hansa
1980/81: 1:2 / 1:0 Bezirksliga Nord
1981/82: 4:3 / 2:3 Bezirksliga Nord
1982/83: 1:1 / 3:0 Bezirksliga Nord
1983/84: 2:2 / 1:1 Bezirksliga Nord
1984/85: 0:1 / 2:0 Bezirksliga Nord
1985/86: 1:1 / 1:5 Bezirksliga Nord
1986/87: 1:0 / 4:1 Bezirksliga Nord
1987/88: 2:1 / 0:1 Bezirksliga Nord
1988/89: 3:3 / 2:2 Bezirksliga Nord
2002/03: 1:3 / 1:1 Verbandsliga Hamburg
2003/04: 2:2 / 1:2 Verbandsliga Hamburg
2004/05: 1:1 / 3:1 Verbandsliga Hamburg
2005/06: 3:1 / 1:1 Verbandsliga Hamburg
2007/08: 2:1 / 2:1 Hamburg-Liga
2008/09: 5:0 / 1:2 Oberliga Hamburg
2013/14: 3:5 / --- Landesliga Hammonia

Stimmen:

Marco Krausz (Trainer USC Paloma):
Nach so einem Spiel fällt es schwer, sachlich zu bleiben. Ich bin ja schon ein paar Tage dabei, aber dieses Spiel war von der Dramaturgie her ein Highlight. Bis zum 3:0 haben wir ein überragendes Auswärtsspiel gemacht, dann standen wir durch die Verletzung von Jannik Dreyer kurz unter Schock und haben die Ordnung verloren. Der Gegner hat aber natürlich auch viel individuelle Klasse. In den letzten Wochen haben wir nach Führungen viele Punkte liegen gelassen, heute haben wir es – wie auch immer - besser gemacht. Mit den Rückkehrern Sven Drews und Jannik Dreyer, der hoffentlich nicht so schwer verletzt ist, haben wir enorme Qualität dazugewonnen, die uns zuletzt doch etwas gefehlt hat.

Olaf Ohrt (Trainer VfL 93):
Flüchtete nach dem Schlusspfiff stinksauer in die Kabine und war zu keiner Stellungnahme mehr zu erreichen.


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