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31.03.2014
Rückblick: Reden ist Silber, Umstellen Gold von Folke Havekost



Fußball ist ein leiser Sport. Vor einer Woche redeten wir an dieser Stelle eher über als mit Arsenal Londons Trainer Arsène Wenger, deshalb lassen wir diesmal mit Moritz Volz einen ehemaligen Arsenal-Spieler selbst zu Wort kommen: „In der Regel wird Profifußball heutzutage schweigend gespielt. Wir lassen unsere Pässe reden. (...) Die Spielzüge sind mittlerweile derart einstudiert, dass dazu nichts mehr gesagt werden muss und auch kaum Zeit für Sprüche bleibt.“ (Unser Mann in London, Reinbek 2012, S. 213)

Jetzt ahnen wir, warum Dassendorf – und alle anderen Oberliga-Klubs – einen Sprung in höhere Klassen scheuen. Regionalliga-Aufstieg gegen Schweigegelübde: niemals! Am Sonnabend im Sachsenwald verfuhren die Beteiligten nach der Devise: Ist das Spiel schon gar nicht schlecht, schärfer noch das Wortgefecht.

Sportlich hatte Niendorf den Gastgeber aus Dassendorf am Rande seiner ersten Saisonniederlage, als Davide Pedroso Bussu zehn Minuten vor Schluss zum 2:1 für die Gäste traf. Eine Koproduktion von Beytullah Atug und Eric Agyemang rettete dem Spitzenreiter die Serie in der 88. Minute – der Schlusspunkt im Spiel, aber nicht das Ende des Dramas.

Um Sepp Herberger mal etwas abzuwandeln: Wir gehen ja auch gerne zum Fußball, weil wir zumindest nach Abpfiff wissen, wie das Spiel ausgegangen ist. Das von einem mit Rot geahndeten Foul von Muri Adewunmi an Gästestürmer Ebeneezer Utz befeuerte Verbalscharmützel während der und nach den 90 Minuten kennt kein so klares Ergebnis. ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5339) Schon in der folgenden Nacht wurden ja die Ohren umgestellt, die laute Diskussion um Formen des Engagements an der Seitenlinie allerdings ging weiter. „Ab sofort ist Frank Hüllmann in Dassendorf eine unerwünschte Person“, erklärte Dassendorf-Trainer Jan Schönteich zu seinem Niendorfer Pendant: „Auf unseren Platz braucht er nicht mehr zu kommen.“ ( http://www.abendblatt.de/sport/amateure/article126381012/Nur-ein-rostiger-Nagel-stoppt-Adrian-Sousa.html) Sowohl Niendorf-Kicker Ole Natusch als auch Schönteich beziehen in unserem Forum ausführlich Stellung. ( http://www.hafo.de/hafosmf/index.php?topic=1670.150)

Bleiben wir sportlich: Während Dassendorf sich zuletzt einige Unentschieden leisten konnte, weil die Verfolger auch nicht gewannen, blieben die auf den weiteren Plätzen rangierenden Vereine diesmal allesamt siegreich. Darauf muss sich die TuS erstmal umstellen. Curslack-Neuengamme gewann durch Bekim Carolus etwas glücklich 1:0 beim Meister aus Elmshorn und bleibt dem designierten Nachfolger damit auf den Fersen. Der VfL Pinneberg hingegen fuhr am Sonntag den deutlichsten Sieg des Wochenendes ein, das 4:1 beim Schlusslicht Bramfeld war nur in der Hinsicht überraschend, dass VfL-Trainer Michael Fischer das 2:0 vorbereitete und sogar noch einen Elfmeter der Bramfelder an den Pfosten lenkte. Das ist doch mal ein Torwart-Trainer! ( http://www.abendblatt.de/region/pinneberg/sport_137/article126381253/Boese-Schimpfworte-beim-4-1-Sieg-des-VfL-Pinneberg.html)

Es war schon nach der Ohrumstellung, doch Fischer spitzte trotzdem seine Lauscher und wunderte sich, warum „Penner“ ein rotwürdiges Schimpfwort sei, „Bastard“ jedoch nicht. Beide garstigen Vokabeln treffen selbstverständlich auf keinen einzigen Oberliga-Spieler zu, und Pinneberger sind doch bekanntlich Nachholspielsammler. Nachholspiele sind heutzutage ja so selten wie der Schwarze Einser ( http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Einser) oder ein HSV-Auswärtsdreier. ( https://de.nachrichten.yahoo.com/bundesliga-freiburg-verliert-gegen-hamburg-0-3-164524643.html) Einzig der VfL Pinneberg ist mit diesem knappen Gut reichlich ausgestattet – gewinnt er seine drei zusätzlichen Partien, so läge er auch „bloß“ sieben Zähler hinter Dassendorf, das am kommenden Sonnabend zum Spitzenspiel nach Curslack-Neuengamme reisen muss.

Umstellen musste sich auch Barmbek-Uhlenhorst, wofür das warme Wetter und ein rostiger Nagel verantwortlich zeichneten. Adrian Sousa hatte sich mit zwei Treffern auf Platz zwei der Torjägerliste hinter Agyemang geschoben, ehe er beim Versuch, sich an einer Spielfeldrandbande festzuhalten, seine linke Hand an einem rostigen Nagel aufriss. BU bekommt ja bald ein neues Stadion, und es wäre dem Traditionsklub zu wünschen, dass der gerade 20-jährige, kräftig umworbene Sousa auch in einer neuen Arena mit neuen Nägeln seine Tor-Talente zeigt.

Ohne Sousa und den Temperaturen Tribut zollend ließen die Barmbeker ihren 2:0-Vorsprung gegen Buchholz entgleiten, deren Ausgleich Torwart Henrik Titze per Foulelfmeter besorgte. Zwei Umstellungen brachten aber doch noch den Sieg: Die Einwechselspieler Achraf Ouro-Gnaou und Patrick Prinz kooperierten beim Tor zum 3:2 fünf Minuten vor dem Abpfiff. Wie beim WM-Endspiel 1954 in Bern wurde auch in „Barmbek Anfield“ der vermeintliche 3:3-Ausgleich kurz vor Schluss wegen Abseits nicht anerkannt. Der Ferenc Puskás der Nordheide hieß André Müller.

Das Wochenende des Umstellens konnte Germania nicht schocken, denn zu neuen Weichenstellungen waren die Schnelsener schon in Winter gezwungen. Der neue Trainer Florian Gossow dürfte sein erstes Oberliga-Halbjahr gleich mit dem Klassenerhalt abschließen. Zehn Punkte aus den vergangenen vier Spielen sprechen dafür, dass seine neuformierte Mannschaft rechtzeitig in die Spur gefunden hat. Als „Meilenstein im Kampf um den Klassenerhalt“, bezeichnete Germanen-Funktionär Thorsten Wommelsdorf den 1:0-Erfolg beim Meiendorfer SV. ( http://www.sportnord.de/news/index.php?news_id=23451)

Dass das Geschehen an der B75 insgesamt wenig ansehnlich war, dürfte den Schnelsenern egal sein. Ärger verursachte dies eher bei MSV-Trainer Matthias Stuhlmacher, der sich von seiner Elf „maßlos enttäuscht“ zeigte und sich gar bei den 300 Besuchern für den Auftritt entschuldigte. „Nach zwei guten Spielen haben wir es wieder einmal nicht geschafft, auch ein drittes zu gewinnen“, befand der Coach: „Das ist sicherlich nicht eine Problem der Qualität sondern auch eine Charakterfrage.“

„Konstanz bleibt weiterhin ein Fremdwort in Meiendorf“, stellte Peter Strahl in unserem Bericht fest. ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5338) Die Google-Suche ergab leider keinen Treffer, aber vielleicht gibt es ja doch einen brasilianischen Kicker, der sich nach seinen Vorfahren am Bodensee „Konschtanção“ nennt und den MSV verstärkt.

Dreier verzeichneten auch Altona 93 und der SC Condor, die am Ostermontag den Oberliga-Pokalsieger und gleichzeitig einen Teilnehmer am „Hamburger Wembley“ ausspielen werden. „Ein schönes Los für ein tolles Spiel vor großer Kulisse“, freute sich Condors Trainer Christian Woike am frühen Sonntagnachmittag sogar aufs Pokal-Auswärtsspiel, obwohl seine Schützlinge kurz zuvor auf heimischen Rasen Altonas Nachbarn SV Blankenese mit 2:0 besiegt hatten – im Gegensatz zu den Meiendorfern füllten die Raubvögel ihre Favoritenrolle gegen ein Team aus dem unteren Drittel aus. Mike Theis und Tevin Tefese trafen in der einseitigen Begegnung, bei der sich die 150 Besucher nur mit viel Fantasie einen Blankeneser Torerfolg vorstellen konnten. „Wir sind ein Aufsteiger und spielen wie ein Aufsteiger“, resümierte SVB-Coach Daniel Lopez. Die Umstellung auf „Absteiger“ scheint leider nur eine Frage der Zeit zu sein.

Altona gewann spektakulärer, fuhr nach der torreichsten Partie der Runde mit einem 4:3 aus Rugenbergen heim. Vier Tore fielen allein in der Schlussviertelstunde, darunter der Treffer von Winterzugang Marko Sumic nur 60 Sekunden nach seiner Einwechslung zum 4:2. Macht Appetit auf mehr? Das Halbfinalheimspiellos gegen Condor wurde nur Stunden später als Sahnehäubchen serviert.

Umstellungen auch in Halstenbek, wo jetzt sogar Tore zu bestaunen sind: Nach drei 0:0 in den Heimspielen zuvor gab’s diesmal ein 1:1 gegen Vier- und Marschlande. Zwei Minuten währte die durch einen Volleyschuss von Ahmed Osmanov genährte Hoffnung auf den ersten Heimsieg 2014, dann glich Denis Urdin für die Gäste mit einem Foulelfmeter bereits aus. Der SC Vier- und Marschlande teilt nach dem Auswärtspunkt vor gerade 60 Zuschauern die HSV-Hoffnung: In dieser Saison könnten auch relativ wenig Zähler zum Klassenerhalt reichen. Müssen aber nicht.

Gegenüber Alstertal-Langenhorn führt Vierlande im Abstiegskampf nun allerdings 22:21, weil der Aufsteiger beim Oststeinbeker SV weitgehend chancenlos war. Damian Stenzel schnürte einen Tor-Doppelpack zum 2:0-Sieg, der den Stormarnern alle Sorgen in Sachen Abstieg nahm. Dass Abstiegsgespenst schon im März aus Oststeinbek vertrieben, daran müssen wir uns auch erstmal gewöhnen – für den OSV ist das freilich eine recht angenehme Umstellung.


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