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23.05.2015
Saison-Rückblick 2014/15: Ooops, we did it again - Dassendorf verteidigt den Titel von Andreas Killat



Das war sie also, die 70. Nachkriegs-Saison im Hamburger Amateurfußball. Offiziell gibt es jedoch sogar 73 Meister (siehe Statistik am Ende des Berichtes), da in den Jahren 1947/48 bis 1949/50 die höchste Hamburger Liga zweigeteilt war (Alster- und Elbe-Staffel) und zwei Meistertitel vergeben wurden. HAFO gratuliert ganz herzlich der

TuS Dassendorf


zur errungenen Meisterschaft und damit zur erfolgreichen Titelverteidigung. Dies gelang zuvor nur dem Langenhorner TSV (1969+1970), den Amateuren des HSV (1986+1987), dem SC Concordia (1993+1994) und natürlich dem Rekordmeister SC Victoria (2007 – 2010).

Der traditionelle HAFO-„Rückblick“ konzentriert sich diesmal weniger auf den 34. Spieltag, sondern betrachtet vielmehr die Gesamtleistung (bzw. die Geschehnisse) der Oberligisten in der abgelaufenen Spielzeit. Ausgetragen wurden übrigens insgesamt 291 Spiele (19x9 + 15x8), in die Wertung kamen durch den Rückzug des FC Elmshorn (nach dem 19. Spieltag) aber nur 272 Partien, die von insgesamt 52 verschiedenen Schiedsrichtern und 25 (!) Trainern an der Seitenlinie geleitet wurden.


TuS Dassendorf (1)
“Es wird schwer, den Erfolg zu bestätigen”, sagte TuS-Mäzen Michael “Kobra” Funk vor der Saison – und dürfte sich Mitte Oktober bis Ende November mit sechs Niederlagen (!) in acht Spielen (und dazu das bittere Pokalaus bei Dersimspor) bestätigt gesehen haben. Doch der Meister kämpfte und spielte sich aus der Krise, auch wenn Coach Jan Schönteich “bis heute nicht begriffen hat, was da mit uns passiert ist”. Auf einmal war man – erstmals seit dem Aufstieg vor zwei Jahren - “Jäger” und nicht mehr “Gejagter” - und holte sich nach der 0:1-Niederlage am 30.11.2014 beim SC Victoria (und neun Punkten Rückstand auf HR!) mit einer beeindruckenden Serie (11-4-0) am Ende verdient die Meisterschaft. Wie schon im Vorjahr erwies sich “DasDorf” dabei als echte Feierbiester: Spanferkel-Essen und Party im Vereinsheim nach dem Match, durchzechte Nacht auf dem Kiez, gemeinsames Frühstück am Samstag um 10 Uhr, Barkassenfahrt, Bundesliga-Abstiegsfinale gucken und Tour mit dem Doppeldecker-Bus. Mit dieser Kondition musst Du einfach Meister werden! Glückwunsch an Jan Schönteich und Thomas Hoffmann (wegen seiner Haarpracht liebevoll nur “der Zigeuner” genannt), aber auch an alle anderen Funktionträger, Helfer und gute Geister des Vereins!

SC Victoria (2)
Die Saison begann spektakulär für den Regionalliga-Absteiger: 3:3 in der Regenschlacht von Dassendorf (nach 0:2-Rückstand und 3:2-Führung), 2:2 gegen Condor (nach 2:0-Führung) und einem 1:0-Prestigeerfolg beim Dauerrivalen Altona. Eigentlich keine schlechte Ausbeute, doch die Konkurrenz punktete eben besser. Es folgten zwei Niederlagen in Folge gegen die “Übermannschaften” zu dem Zeitpunkt: 2:5 gegen HR und 0:2 in Meinendorf. Plötzlich fand sich Vicky nur noch im grauen Mittelfeld wieder, mit 10 Punkten Rückstand auf Dassendorf (am 7. Spieltag). Doch Lutz Göttling sollte Recht behalten: “Die Saison ist lang, wir kommen noch”. Tatsächlich zeigte der Rekordmeister Stehvermögen und stand bereits zur Winterpause vor Dassendorf. “Pech” jedoch, dass Elmshorn zurückzog und dem Rivalen so auf einmal zwei Punkte geschenkt wurden. Entscheidend waren letztlich jedoch die Niederlagen in Niendorf und gegen Pinneberg, diese Zähler fehlten am Ende. Die abschließende Pleite beim FC Süderelbe (nach 3:1-Führung) war angesichts der hohen Dassendorfer Führung gegen BU nur noch Makulatur. Etwas merkwürdig mutete die “Meldung zur Nichtteilnahme an der RL-Aufstiegsrunde” an. Man darf gespannt sein, ob nächste Saison von vornherein auf eine Alibi-Meldung verzichtet wird, oder wieder alles am Pokalerfolg hängt.

HSV Barmbek-Uhlenhorst (3)
Was für eine Saison für den Traditionsklub von der “Anfield”! Erstmals in seiner Vereinsgeschichte steht man im Pokalfinale und auch in der Liga war BU bis zum 33. Spieltag im Kampf um die Meisterschaft dabei. Das überraschte sämtliche Experten, schließlich lauteten die letzten Platzierungen: Platz 13 in 2009/10, im Jahr danach Abstieg in die Landesliga (15.), nach dem Wiederaufstieg Platz 11 und letzte Saison wieder 13. Dennoch herrschte bei Trainer Frank Pieper-von Valtier vor der Saison Zuversicht: “Wir haben uns auf allen Positionen verbessert. Wenn ich jetzt 40 Punkte als Saisonziel ausgebe, würde ich mich selber nicht mehr ernst nehmen”. “FP” sollte Recht behalten, seine Truppe beeindruckte die gesamte Saison über mit einer taktisch hervorragenden Defensivtaktik und schnell vorgetragenen Kontern. Nicht immer schön anzusehen, aber extrem erfolgreich. Bis zur bitteren 0:1-Niederlage in der Nachspielzeit gegen Süderelbe am 33. Spieltag war man neben Dassendorf das einzige Team in 2015 ohne Niederlage (11-2-0) und drauf und dran, für ein echtes “Finale” zu sorgen. Ein tolles Jahr für BU, die nun dem Abschied von der geliebten (aber maroden) Heimspielstätte entgegensehen und sich daher (neben dem Pokalsieg) das Eröffnungsspiel am 31.07. wünschen. Natürlich gegen “Lieblingsgegner” Altona 93.

VfL Pinneberg (4)
„Hauptsache, wir stehen vor HR“, scherzte VfL-Coach Michael Fischer immer wieder mal während der Saison. Ziel erreicht, „Kreismeisterschaft“ gewonnen! Nach der 0:3-Pleite am vorletzten Spieltag gegen Buchholz zog der Dauerrivale zwar kurzfristig vorbei, doch das konnte am letzten Spieltag wieder gerade gebogen werden. Wie im Vorjahr landeten die Pinneberger im Abschlussklassement auf Platz 4. Das Trainingslager Aschendorf dürfte daher auch für diesen Sommer bereits fest gebucht sein. „Dort haben wir vor zwei Jahren nach der Seuchensaison 2012/13 einen tollen Teamgeist entwickelt“, freute sich Fischer, der sich für die laufende Spielzeit vor allem „eine stärkere Mentalität“ gewünscht hatte: „Gerade, wenn wir 1:0 oder 2:0 führen, muss unser Umschaltspiel besser funktionieren und wir müssen unseren Gegner auch mal abschießen“. Das gelang vor allem in der Hinrunde zu Hause tatsächlich häufiger (5:2 gegen Condor, 3:0 Vicky, 4:0 Paloma) und so grüßte man noch zu Ostern (!) von Platz 1 und war ein echter Meisterschaftskandidat. „Wenn keiner die Schale will – wir nehmen sie“, strahlte „Fischi“, doch im Endspurt ging seinem Team etwas die Puste aus. „Es war schon ein kurioser Saisonverlauf. Ein Jahr zu Hause unbesiegt, dann im April/Mai vier Niederlagen und in den letzten 10 Spielen (2-2-6) haben wir uns um eine bessere Platzierung gebracht. Aber ehrlich gesagt ist mir der Klassenerhalt der 2. Herren in der Landesliga, die wir regelmäßig mit 5-7 Spielern aus dem OL-Kader unterstützt haben, auch viel wichtiger“, zieht Fischer ein positives Gesamtfazit.

SV Halstenbek-Rellingen (5)
Begeisterung! Treffender kann man den herzerfrischenden Powerfußball der Halstenbeker (bzw. „Norderstedter“) Rasselbande wohl nicht beschreiben. Herbstmeister mit fantastischen 38 Punkten (bevor der FCE sich abmeldete), unter anderem mit denkwürdigen Auftritten auf der Hoheluft (5:2) oder in Dassendorf (4:2). „Leider“ kam dann die Winterpause dazwischen und die junge Truppe konnte die gute Form nicht konservieren. Mit vier Niederlagen in Folge zum Auftakt 2015 waren die Meisterträume schnell ausgeträumt, insgesamt war es eine eher enttäuschende Rückrunde mit nur 19 Punkten. Übrigens ein Spiegelbild der letzten Saison (Hin: 31 / Rück: 18 Punkte). Doch unterm Strich hat der Umbruch gut funktioniert, schließlich hatten Coach Thomas Bliemeister und Manager Detlef Kebbe vor der Saison orakelt: „Nach unserem radikalen Schnitt müssen wir erstmal kleinere Brötchen backen, aber darin liegt auch unsere Chance“.

TSV Buchholz 08 (6)
„Adios“ – Barca-Fan Thomas Titze verabschiedet sich nach 12 Jahren als Landesliga- und Oberliga-Trainer ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5565). Sein Name wird für immer mit dem Aufschwung in der Nordheide, der äußerst fairen Spielweise (12facher Spardabank-Preis-Sieger) und zwei Vizemeisterschaften (2010, 2011) verbunden bleiben. Der Oberliga und uns Journalisten wird Titze fehlen. Diese Saison lief mit 52 Punkten zwar nicht ganz so gut wie sonst, was vor allem an der mageren Heimbilanz lag. Nur 25 Punkte (6-7-3) sind die schlechteste Ausbeute auf der OKK seit die Buchholzer in der Oberliga spielen. Dafür wäre im Pokal fast der ganz große Wurf gelungen – aber eben nur fast. Nach dem glorreichen 3:1 gegen Topfavorit Norderstedt schien der dickste Brocken aus dem Weg geräumt, doch im Halbfinale war dann gegen Condor tragisch im Elfmeterschießen Schluss. Sein Nachfolger Thorsten Schneider findet also große Fußstapfen vor und angesichts einiger Abgänge und eines eher älteren Kaders stehen die Zeichen in der Nordheide künftig möglicherweise auf untere, statt obere Tabellenhälfte.

Altona 93 (7)
„Ich mache Ziele nicht immer von Tabellenplätzen abhängig“, erklärte AFC-Coach Oliver Dittberner vor der Saison, „sondern wir wollen uns vor allem spielerisch verbessern und weiterentwickeln“. Mit Platz 7 wird aber definitiv niemand zufrieden sein, schon gar nicht die stets erwartungsfrohen (und sehr zahlreichen) Fans. Vor allem im Angriff haperte es dieses Jahr gewaltig. Während man in den letzten beiden Jahren 78 bzw. 74 Tore zu verzeichnen hatte, sind es diesmal nur 61 (davon allein zehn Treffer in den letzten vier Spielen). Der Abgang von Dennis Thiessen als Tore-Vorbereiter zum SC Victoria hinterließ dabei wohl doch eine größere Lücke, als man sich vor der Spielzeit eingestehen wollte. Doch die Zukunft könnte schon bald wieder rosiger sein. Man hat sich ein kleines, finanzielles Polster verschafft, strebt „in naher Zukunft“ die Regionalliga an und das neue Stadion (mit 2.999 Plätzen) soll im Sommer den Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt werden.

Niendorfer TSV (8)
Am 19. Spieltag gewannen die Niendorfer mit 2:0 in Elmshorn und standen mit 33 Punkten auf Platz 6 in der erweiterten Spitzengruppe. Trainer Ali Farhadi, der Frank Hüllmann offiziell am 6.11. abgelöst hatte (inoffiziell aber bereits am 22.8. in Buxtehude), strahlte: „Meine junge Mannschaft macht mir Spaß“. Doch dann kam der Rückzug des FC Elmshorn, dem NTSV wurden im Winter als einziges Team der Liga sechs (!) Punkte (und 6:0 Tore) „geklaut“ und die Sachsenwegler stürzten ohne eigenes Verschulden auf Platz 9 ab. Es schien so, als ob von da an die Motivation im Keller war. Statt Spitzenteam nun Mittelfeld – wie ungerecht ist das denn? Fußball ist eben auch Kopfsache, gerade bei jungen Leuten. Jedenfalls konnte der NTSV danach bis auf eine Ausnahme (Platz 6 am 28. Spieltag) nie wieder nachhaltig in höhere Tabellenregionen vorstoßen. „Es war trotzdem über weite Strecken eine sehr gute Saison“, so Farhadi, dem insbesondere die tolle Heimbilanz erfreute: „35 Punkte aus 16 Spielen sind wirklich sensationell. Nun müssen wir nur noch an unseren Auswärtsauftritten arbeiten“.

SV Rugenbergen (9)
Null Punkte, 0:3 Tore. Nach den ersten beiden Spieltagen guckte man sich in Bönningstedt etwas verwundert an. „Aber ab jetzt wollen wir auch an der Oberliga teilnehmen, so richtig mit Tore schießen und Punkte holen und so“, scherzte Ralf Palapies damals. Das klappte prima, bis zum Ende der Hinrunde sammelte man stolze 28 Punkte (bei allerdings nur 19:14 Toren). „Nach der Hinserie wollten wir eigentlich deutlich offensiver spielen und wieder mehr Tore erzielen. Das ist uns aber nicht so gelungen wie gewünscht und somit ist es eine gute, aber keine überragende Saison“, bilanzierte „Palla“ die abgelaufene Spielzeit und stellte klar: „Die Oberliga Hamburg wird in einigen Foren – auch bei HAFO – ja gerne als "Spaßliga" bezeichnet. Das können wir bestätigen, denn wir hatten sehr viel Spaß“! Das Highlight für den SVR war dennoch ganz klar die Hallensaison im Winter, in der reichlich Turniere gewonnen wurden.

Meiendorfer SV (10)
Der Start in die Saison war historisch: 6 Spiele, 6 Siege. MSV-Urgestein und Herausgeber der sensationellen Stadionzeitung, Harry Gigar, formulierte es damals so: „An einen Saisonstart mit sechs Siegen können sich selbst die Uralten im Verein nicht erinnern“. Auch wenn danach eine kleine Schwächephase mit nur einem Punkt aus fünf Partien folgte – die Hinrunde mit satten 35 Punkten (am 23.11.2014 – vor dem Rückzug des FCE) war im Prinzip ein einziger Triumphzug und erinnerte an glorreiche Zeiten. Im Winter dann der hausgemachte „Ärger“ um die ausbleibende Vertragsverlängerung des Trainer-Gespanns, die Kündigung des Managers Matthias Drast, einigen „unnötigen“ Spielerwechseln (Antwi, Correia, Sbou), einer katastrophalen „Vorbereitung“ im Januar/Februar und Verletzungen von Leistungsträgern (u.a. Stäcker, Bahn, Apostolidis). Von daher eigentlich kein Wunder, dass die Rückrunde mit 17 Punkten nur noch unterdurchschnittlich lief. „Wir hatten oftmals zu wenig Dampf im Training und mangels Alternativen keinen Druck auf die Spieler“, nannte Co-Trainer Oliver Kral das Kind beim Namen, sieht jedoch positiv in die Zukunft: „Es sieht so aus, als ob erstmals seit langer Zeit so etwas wie Kontinuität in Meiendorf aufkommt und wir den Stamm halten können“.

SC Condor (11)
Dr. Jekyll und Mr. Hyde – so, oder so ähnlich könnte man die Auftritte der Raubvögel in dieser Saison bilanzieren. Geradezu unerklärlich die teilweise dramatisch schlechten Darbietungen (u.a. 0:5 bei HR, 1:6 bei Süderelbe, 3:3 in Elmshorn, 0:0 gegen Rugenbergen, 0:2 gegen Curslack) und andererseits die kuriosen, nicht minder dramatischen, teilweise grandiosen und emotionsgeladenen Partien gegen Altona (4:4), in Curslack und bei Vicky (jeweils 2:2) und natürlich die unvergesslichen Pokalauftritte gegen Vicky (4:3 n.V.) und in Buchholz (7:6 n.E.). „Meine Mannschaft hat Teamgeist und Charakter“, befand Christian Woike, um mit dem ihm eigenen Humor hinzuzufügen: „aber im Prinzip sind das alles Arschlöcher, weil die mich das ganze Jahr veräppeln“. Ob es unter dem Strich eine gute (bis sehr gute) Saison ist, wird sich am Pfingstmontag zeigen. Denn ein Pokalsieg würde natürlich alles überstrahlen, auch die sehr bescheidene Ausbeute von 43 Punkten in der Liga. „Nächstes Jahr gebe ich kein Punkteziel mehr aus“, scherzte Woike kürzlich in Anspielung auf die 60 Punkte-Marke, die man eigentlich knacken wollte, „dann könnt ihr (Medien) mir das nicht immer vorrechnen. Ich werde dann auch nur noch von „Weiterentwicklung der Spieler“ sprechen“.

FC Süderelbe (12)
Die gelungene Saisoneröffnungsfeier ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5413) und der Traumstart in die Saison (14 Punkte aus 7 Spielen) sorgten für strahlende Gesichter beim Aufsteiger. Doch die junge Truppe (inkl. jüngstem Trainer der Liga) zahlte – nicht ganz unerwartet – Lehrgeld. Vom 8. bis zum 19. Spieltag folgten zwölf sieglose Spiele in Serie (0-2-10) und die drei Punkte aus dem Elmshorn-Spiel wurden auch noch storniert. „Da hatte ich schon etwas Sorge, dass wir die Kurve nicht mehr kriegen“, gab Coach Jean-Pierre „Jonny“ Richter zu. Doch mit dem 2:0 beim USC Paloma am 15. Februar wurde eine schon fast unheimliche Erfolgsserie in 2015 gestartet (9-1-4) und der Klassenerhalt ganz locker schon am 28. Spieltag klar gemacht. Mit dem 1:0-Sieg bei BU und dem 4:3 gegen Vicky an den beiden letzten Spieltagen spielten die Kiesbargler zudem noch das entscheidende Zünglein an der Waage im Meisterschaftskampf. Nun kann es für „Jonny“ beruhigt in den Thailand-Urlaub gehen.

SV Curslack-Neuengamme (13)
“Bonjour Tristesse” titelte das Sonderheft “Anstoß” aus dem Hamburger Osten vor dem Saisonstart. Der Vize-Meister (!) der letzten Saison erlebte einen (gewollten) Aderlass: Weg von gestandenen, teuren und schwierigen Charakteren (fast alle gingen zum FC Türkiye), hin zu jungen, hungrigen Kickern aus der Region. Entsprechend verhalten waren die Prognosen vor der Saison, doch allen Unkenrufen zum Trotz hatte die Elf die ganze Saison nichts mit dem Abstieg zu tun und durchgehend ein sicheres Polster auf die Kellerkinder. Die erhoffte Platzierung in der oberen Tabellenhälfte blieb allerdings aus und das Pokalaus in der 1. Runde (1:3 beim SC Schwarzenbek) schmerzte erheblich. „Die Hinrunde war OK, aber die Rückrunde war nicht so gut“, bilanzierte Coach Torsten Henke gegenüber HAFO. Dafür wurde die neue Tribüne fertig – ein echtes Schmuckstück, für die der Klub völlig zu Recht sehr viel Lob von allen Seiten erhielt. Die Basis für eine gute Zukunft in den Vierlanden ist also gelegt. Trainer-„Dino“ Torsten Henke geht jedenfalls optimistisch in sein 15. Trainerjahr: „Die jungen Leute haben jetzt alle ein Jahr Oberligaluft geschnuppert und sich toll entwickelt. Von daher hoffen wir schon, dass wir nächste Saison besser abschneiden und einen einstelligen Tabellenplatz erreichen“.

USC Paloma (14)
Was für eine grandiose Rückrunde und was für ein Abschied für Marco Krausz, der nach 35 Jahren auf dem Fußballplatz (vorerst) eine Pause einlegt und sich um Familie und Beruf kümmert. Nach Pokalsieg, Aufstieg in die Oberliga und Wahl zum Trainer des Jahres in 2014 folgte ab dem 1. März 2015 eine tolle Siegesserie (7-1-4). Der „Umbruch“ von der Kämpfertruppe auf roter Erde zum spielerischen Kunstrasen-Team gelang dabei auch dank der guten Winterverpflichtungen des Neu-Managers Carsten Gerdey (u.a. Mladen Tunjic, Ahmed Osmanov, Carlos Gomes). Denn nach der 2:6-Niederlage (!) am 14. Spieltag zu Hause gegen das damalige Schlusslicht SCVM glaubten nur wenige, dass das gutgeht. Doch in der großen USC-Familie behielt man die Ruhe – und so bleibt zu hoffen, dass dieser sympathische Klub auch unter Olufemi Smith (ohne Trainerschein) ein Bestandteil der Hamburger Oberliga – mitten in der Stadt - bleibt. „Im Moment überwiegt die Freude, dass wir die Saison noch so gut abgeschlossen haben. Die große Wehmut kommt wohl zu Beginn der neuen Saison“, blickt Krausz seiner fußballlosen Zeit etwas besorgt entgegen. Der Oberliga und uns Journalisten wird der anerkannte Fachmann fehlen.

Buxtehuder SV (15)
Der scheidende Trainer René Klawon (wechselt ins BSV-Management) hatte es nicht leicht mit der Oberliga – und die Schiedsrichter nicht mit ihm. Eigentlich nach jedem (!) Spiel beklagte der Buxtehuder Übungsleiter „mehrfache, krasse Fehlentscheidungen“ zu Ungunsten des Aufsteigers und zählte über die Saison gesehen „mindestens 10 nicht gegebene glasklare Elfmeter“. Der Klassenerhalt gelang dennoch – auch dank der Schwäche der Mitkonkurrenten. Denn 23 Punkte sind wahrlich keine Ruhmestat und wenn man bedenkt, dass es nächste Saison durch die Reduzierung auf eine 16er-Staffel wohl mindestens vier (eher fünf) Absteiger geben wird, wird es sein Nachfolger Sven Timmermann schwer haben, den BSV mit dem eher alten Kader in der Liga zu halten.

SC Vier- und Marschlande (16)
Die grandiose Aufholjagd vom letzten Jahr (vier Siege vom 31.-34. Spieltag) konnte nicht noch einmal wiederholt werden. Nach vier Spielzeiten im Hamburger Oberhaus muss der erst 1999 aus einer Fusion entstandene Klub daher nun wieder zurück in die Landesliga. Besonders für „Heinzi“ Seidenstücker, dem SCVM-Urgestein und der guten Seele des Vereins, eine ganz bittere Geschichte. Dabei hätten diesmal so wenig Punkte wie noch nie zum Klassenerhalt gereicht (24). Letztlich hatte man es in eigener Hand, konnte jedoch mehrfach zwischenzeitliche Führungen nicht ins Ziel retten (erinnert sei hier insbesondere an die 2:0-Führung bis zur 74. Minute gegen Vicky oder gegen Germania und Buxtehude). Beste Genesungswünsche gehen an dieser Stelle an den scheidenden Trainer Olaf Poschmann, der sich nach einem schlimmen Sturz auf dem Wege der Besserung befindet und in den letzten beiden Spielen interimsweise von Olaf Stegemann und Felix Hackstein vertreten wurde.

TuS Germania Schnelsen (17)
Mit nur 7 Punkten auf dem Konto übernahm Eugen Helmel zu Jahresbeginn das Traineramt von seinen beiden Vorgängern Juri Savitchev und Florian Gossow. Da der Rückstand auf das rettende Ufer damals aber nur sechs Zähler betrug und man in einigen Winter-Testspielen gute Ergebnisse erzielte, war sich Helmel sicher: „Wir schaffen den Klassenerhalt zu 100%“! Gewettet hat er hierauf hoffentlich nicht (wie war wohl die Quote bei Tipico?), denn es wurde eine ganz schlimme und enttäuschende Rückrunde: Nur 2 Punkte (!) aus 14 Partien (mit zwischenzeitlich 11 Niederlagen in Folge) sind wahrlich nicht oberligawürdig. Man darf gespannt sein, ob der Fall ins Bodenlose in der Landesliga gestoppt werden kann, oder ob man sich bald in der 7. Liga wiederfindet.

FC Elmshorn (18)
19 Spiele bestritt der FCE bis zum 5. Dezember 2014 und holte daraus nur kümmerliche 7 Punkte. Nach dem 3:2-Sieg zum Saisonauftakt gegen den TSV Buchholz 08 blieb man 18 Spiele in Folge sieglos (0-4-14) und verschliss dabei vier Trainer (1.7.-1.9. Bernhard Schwarz, 2.9.-19.10. Bernd Ruhser, 20.10.-26.10. Sven Tepsic, 27.10.-11.12. Florian Gossow). Dann platzte am Mittwoch, 10.12.2014 die Bombe: Rückzug! „Es ist kein Geld mehr da, um die Spieler zu bezahlen“, verkündete Präsident Michael Homburg – und nutzte dabei eine „Lücke“ im HFV-Regelwerk (die nun am 4.6.15 auf dem Verbandstag geschlossen werden soll): Durch den Rückzug während der laufenden Saison darf man kommende Saison trotzdem in der Landesliga antreten und muss nicht in die Kreisklasse.


Schiedsrichter:
In den 291 OL-Partien (inkl. der 19 Begegnungen mit dem FC Elmshorn) kamen 52 verschiedene Schiedsrichter zum Einsatz (davon 13 "Auswärtige" aus anderen Landesverbänden). Dabei wurde nur eine (!) Begegnung von einem weiblichen Referee geleitet: Susann Kunkel vom SV Eichede (SHFV) pfiff am 33. Spieltag HSV Barmbek-Uhlenhorst vs. FC Süderelbe.

Seit dem freiwilligen Rückzug von Sandra Pansch (Ahrensburger TSV) am 13.05.2012 scheint der Verbands-Schiedsrichterausschuss des HFV also ein dickes Problem mit weiblichen Nachwuchskräften zu haben, denn seither wurden von den insgesamt 920 Spielen nur diese eine Begegnung (!) durch eine Frau gepfiffen – und die kam vom Schleswig-Holsteinischen Nachbarverband.

Ihr Debüt in der Oberliga feierten Torben Kunde (SCALA) und Stephan Cornehl (Meiendorfer SV), wobei letztgenannter nur einmal am 19. Spieltag (Germania – Buchholz) berufen wurde und seither nie wieder (während Torben Kunde erst am 33. Spieltag zu seiner Premiere kam).

„Rekord-Schiri“ war diese Saison Björn Krüger (SV Börnsen) mit 11 Einsätzen. Schon letzte Saison kam der 29jährige auf 11 Oberliga-Spiele (damals noch für Eintracht Norderstedt), wurde da aber noch von Adrian Höhns (TuS Dassendorf) und Markus von Glischinski (SC Eilbek) mit je 12 Partien übertroffen.


Ehrentafel der Hamburger Meister:
2015 TuS Dassendorf
2014 TuS Dassendorf
2013 FC Elmshorn
2012 SC Victoria
2011 FC St. Pauli II
2010 SC Victoria
2009 SC Victoria
2008 SC Victoria
2007 SC Victoria
2006 VfL 93
2005 TSV Sasel
2004 HSV Barmbek-Uhlenhorst
2003 Harburger TB
2002 Meiendorfer SV
2001 SC Concordia
2000 ASV Bergedorf 85
1999 TuS Dassendorf
1998 FTSV Rasensport Elmshorn
1997 SC V/W 04 Billstedt
1996 SC Condor
1995 SC Victoria
1994 SC Concordia
1993 SC Concordia
1992 SV Lurup
1991 VfL 93
1990 VfL Stade
1989 Hamburger SV (A)
1988 Meiendorfer SV
1987 Hamburger SV (A)
1986 Hamburger SV (A)
1985 TuS Holstein Quickborn
1984 Hummelsbütteler SV
1983 SV Lurup
1982 Hummelsbütteler SV
1981 SV Lurup
1980 Hummelsbütteler SV
1979 VfL Stade
1978 ASV Bergedorf 85
1977 VfL Pinneberg
1976 ASV Bergedorf 85
1975 VfL Pinneberg (Entscheidungsspiel 7:6 n.E. (2:2 n.V.) gegen Altona 93)
1974 SC Victoria
1973 VfL Pinneberg
1972 ASV Bergedorf 85
1971 VfL Pinneberg
1970 Langenhorner TSV
1969 Langenhorner TSV
1968 VfL Pinneberg
1967 SV St. Georg
1966 HSV Barmbek-Uhlenhorst
1965 SC Sperber
1964 VfL Pinneberg
1963 HSV Barmbek-Uhlenhorst
1962 SC Victoria
1961 Harburger TB
1960 SC Victoria
1959 Eimsbütteler TV
1958 ASV Bergedorf 85
1957 TSV Uetersen
1956 SC Concordia
1955 SC Victoria
1954 SC Concordia
1953 SC Victoria
1952 Harburger TB
1951 SC Victoria
1950 Post SV Hamburg (Alster) / Altona 93 (Elbe)
1949 ASV Bergedorf 85 (Alster) / Harburger TB (Elbe)
1948 Eimsbütteler TV (Alster) / Altona 93 (Elbe)
1947 FC St. Pauli
1946 Hamburger SV

Rekordmeister: SC Victoria (12x)
6x ASV Bergedorf 85, VfL Pinneberg
5x SC Concordia
4x Harburger TB
3x HSV Barmbek-Uhlenhorst, TuS Dassendorf, Hamburger SV (A), Hummelsbütteler SV, SV Lurup
2x Altona 93, FC Elmshorn (Raspo), Eimsbütteler TV, Langenhorner TSV, Meiendorfer SV, VfL 93, VfL Stade
1x SC V/W 04 Billstedt, SC Condor, SV St. Georg, Hamburger SV, FC St. Pauli, FC St. Pauli II (A), Post SV Hamburg, TuS Holstein Quickborn, TSV Sasel, SC Sperber, TSV Uetersen


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