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27.02.2017
Rückblick: Zwischen Shaw und Shearer von Folke Havekost



Ein guter Torhüter hat viel Zeit, nicht wenig. Vor allem, wenn er auf der Bank sitzt. Ob Wayne Shaw nun ein guter Torhüter ist? Wir wissen es nicht, auch wenn er den Mund ganz schön voll genommen hat. ( https://www.welt.de/sport/article162302182/Das-abgekartete-Spiel-hinter-der-Fressattacke.html) Statt über die Pokalhelden von Sutton United redet jetzt halb England über den inzwischen ehemaligen Reservekeeper des Fünftligisten, der vor den Fernsehkameras gleichzeitig seinen Hunger auf Fleischpasteten und Aufmerksamkeit stillte. „Während ich meinen Traum verfolgt habe, Premier League zu spielen, verfolgte Wayne seinen Traum, dem Burgerwagen zu folgen“, kommentierte Alan Shearer, der mit Shaw einst in Southamptons Jugend gespielt hat.

Im Gegensatz zum 150-Kilo-Keeper Shaw ist der 63-malige englische Nationalspieler ein mediales Schwergewicht. Shearer spielte sogar eine amüsante Gastrolle im Film „Purely Belter“ ( https://www.youtube.com/watch?v=OnDY5vWuTxw), in dem zwei jugendliche Newcastle-Fans seinen Sportwagen stibitzen und sich auf einer Spritztour beim Durchwühlen des Handschuhfachs über die CD-Sammlung („Oh no, no, Alan: Céline fricking Dion!“) des Fußballprofis echauffieren. Indem es stattdessen dem vollkommen fußball- und humorfreien Streifen „Gladiator“ den Oscar gab, hat sich Hollywood damals gehörig verzettelt.

Die Oberliga Hamburg bietet Hochglanz ganz ohne Pannen. Wem hätte der 22. Spieltag wohl mehr gefallen: Wayne Shaw oder Alan Shearer? In gerade sechs Spielen fielen 33 Treffer, fünfeinhalb im Schnitt – das spricht für einen Shearer-Spieltag. Andererseits standen Torhüter auf vielen Plätzen im Rampenlicht. Ohne Fleischpasteten. Ohne Tofuburger. Aber auf ganz unterschiedliche Weise.

Zunächst zum Torhüter, der am unfreiwilligsten in den Mittelpunkt rückte. Für Marcel Kindler lief es eigentlich wie in einer Traumfabrik: An seinem 35. Geburtstag spielten seine Niendorfer Vorderleute den SC Condor an die Wand und führten kurz vor der Pause 3:0, als Kindler nach einem Zusammenprall mit Özgur Bulut liegenblieb und vor Schmerzen schrie. Ein Rettungswagen brachte den Routinier ins Krankenhaus, wo er einerseits die Diagnose Lungen- oder Nierenprellung, andererseits aber auch die Nachricht vom 4:0-Sieg seiner Niendorfer erhielt. Gute Besserung! ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=6015)

Kindler hat über Jahre bewiesen, dass er einen langen Atem hat. Gut zu Fuß zu sein, kann Keepern generell (und ganz unabhängig von der Rückpassregel) nicht schaden. Süderelbes Dennis Lohmann musste gleich zweimal die 100 Meter vom eigenen Gehäuse zur gegnerischen Strafstoßmarke zurücklegen. ( http://radiohamburg.fussifreunde.de/artikel/der-hallo-walek-effekt-sogar-der-torwart-trifft-doppelt/) Bei der 6:1-Gala im Abstiegsduell mit dem VfL Pinneberg erzielte Lohmann den ersten und den letzten Treffer per Elfmeter – welch ein Einstand für Markus Walek, den Nachfolger von Olaf Lakämper, von dem sich der Verein nach dem unglücklichen 0:1 bei Condor getrennt hatte.

Trainer wissen es ja: Mittelschwere Abstiegsnot und eine knappe Niederlage bei einem Favoriten können in einer Entlassung münden. Ob Claudio Ranieris Nachfolger bei Leicester City heute Abend gegen den FC Liverpool genauso viel Erfolg hat wie Walek? Sein Name, Craig Shakespeare, klingt nach Drama.

Ein Drama läuft derzeit auch an der Dratelnstraße ab. Die Lustspielzeit des einst so euphorischen Aufsteigers Klub Kosova ist vorbei, die Rückrunde droht sich zur Tragödie zu wenden. Dem Wilhelmsburger Torwart Muhedin Eminovic, der in großer Personalnot mit wenig Training einsprang, war bei der 1:7-Heimklatsche gegen Altona 93 noch am wenigsten vorzuwerfen, auch wenn er an der oft slapstickhaften Abwehrarbeit seinen Anteil besaß. Ungläubige Zuschauer wähnten sich beim Zwischenstand von 0:6 nach 32 Minuten bereits im Bill-Murray-Klassiker „Und täglich grüßt der SV Lurup“, doch in der zweiten Hälfte konnte Kosova zumindest Schadensbegrenzung betreiben und die Tordifferenz halten. ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=6014)

Altona 93 ist mit dem Kantersieg nun der neue Tabellenführer der Oberliga Hamburg. Applaus und herzlichen Glückwunsch an die Griegstraße! Moment ... oder ... wieso steht hier „80. Minute, vorläufig“ auf dem Merkblatt der Kolumnenproduktionsgesellschaft PricewaterhouseCoopers? Und warum läuft jetzt Andreas Killat auf uns zu und zeigt hektisch auf sein Smartphone? Warten Sie mal.. ( http://hafo.de/lmo-aufruf-hhol.php?file=hhoberliga1617.l98&action=table).

Ähem, wir wollten wirklich keine Scherze machen, aber könnte jemand mal recht schnell den WTSV Concordia Hamburg auf die Bühne holen? Herzlichen Glückwunsch an den Bekkamp! Toll, wie die Concorden zwei Stunden nach dem Altonaer Torfestival nachlegten – liebe Altonaer, könntet ihr vielleicht die Bühne freimachen, danke – und den Buxtehuder SV in einem packenden Spiel 6:2 bezwangen! ( http://www.radiohamburg.fussifreunde.de/artikel/wollten-tore-schiessen-um-in-der-liga-mal-wieder-farbe-zu-zeigen/)

Es fehlte nicht viel, und das Schlusslicht hätte den Tabellenführer gestürzt. Als Nico Matern in der 79. Minute zum 2:2 ausglich, spielte Buxtehude bereits 48 Minuten in Unterzahl – und nun lag plötzlich doch ein Punkt in Reichweite. Doch die mit zwei Niederlagen ins Kalenderjahr gestarteten Concorden knüpften an ihre 2016 erworbene Schlussphasenberüchtigkeit an und legten Buxtehudes Keeper Dennis Bock tatsächlich noch vier Bälle ins Netz. Das wichtige 3:2 erzielte dabei mit Ronny Buchholz ausgerechnet ein Ex-Altonaer, der seinen einstigen Mitspielern damit die Tabellenführung stibitzte. Die Concorden werden sie nicht so schnell hergeben wollen wie die beiden Newcastle-Fans Sewell und Gerry den Wagen ihres Idols, den sie einfach am Waldrand stehenlassen.

Apropos Waldrand: Neben Concordia und Altona gibt es einen weiteren Anwärter, der seine Ambitionen in den vergangenen Wochen nachdrücklich unterstrichen hat. Es ist eine alte Bekannte aus dem Sachsenwald: Die TuS Dassendorf, ihres Zeichens Hamburger Meister 2014, 2015, 2016 und ... 2017 zumindest 2:1-Gewinner des Spitzenspiels bei Barmbek-Uhlenhorst. „Den Titel holen selbstverständlich wir“, verriet TuS-Kapitän Amando Aust danach der „Hamburger Morgenpost“.

70 Minuten lang kontrollierten die Sachsenwalder das Geschehen in Barmbek auf meisterliche Weise, mussten am Ende aber etwas zittern, als BU der Anschluss und fast noch der Ausgleich gelang. Doch Christian Gruhne wehrte einen Schuss von Kevin Lange ab und wurde damit zum doppelten Gewinner der Woche – Dassendorfs Torwart sicherte seinem Team nicht nur drei wichtige Punkte, sondern rechtfertigte auch die Entscheidung des Trainergespanns, ihn anstelle von Frederic Böse in den Dassendorfer Kasten zu stellen. ( http://www.sportnord.de/news/index.php?news_id=31568)

Der Meisterschafts-Dreikampf könnte sogar ein Vierkampf sein, wenn Buchholz 08 nach der langen Winterpause besser aus den Startlöchern gekommen wäre. Nach dem 0:0 vor Wochenfrist gegen BU kehrten die Nordheidjer ohne Punkte aus Osdorf zurück. Und das, obwohl sie durch André Müller kurz vor dem Pausenpfiff sogar in Führung gingen.

Doch wenn so etwas die Hausherren am Blomkamp schon schocken könnte, wäre „The Wizards of Os“ wohl nie ein so erfolgreicher Musicalfilm geworden. Bei der freitagabendlichen Neuvorstellung spielte Buchholz-Torwart Philipp Wilke die Rolle des tragischen Helden, als er zunächst einen Ball vor die Füße von Sascha Blume fallen ließ und danach vom eigenen Mitspieler Karel Tocha zum 2:1-Endstand für Osdorf überwunden wurde. ( http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/buchholz/sport/unglueckliche-niederlage-fuer-buchholz-08-d89672.html)

Da Eigensiegtorschützen ja keine so schöne Sache sind, verleihen wir das Prädikat Matchwinner an den Ausgleichstorschützen Sascha Blume, dessen älterem Bruder Benjamin als Vorbild der Jugend bereits eine Kindertagesstätte in Berlin-Tempelhof ( http://kita-benjaminblume.de) gewidmet wurde. Weit entfernt ist der erstmalige Klassenerhalt in Hamburgs höchster Liga für den Aufsteiger nun nicht mehr.

Dann wird in Osdorf wohl ein „Walk of Fame“ eingerichtet. Sollten wir jedenfalls auf dem Zettel haben.


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