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14.05.2018
Rückblick: Ob trauriger Fado oder Netta-Pop – wir üben ein neues Lied von Folke Havekost



Zwei starke Tore gegen den Favoriten, ein geradezu brüderlicher Kampf gegen das vermeintliche Schicksal ... und doch war es nicht genug. 2:5 – die erste Mannschaft des HSV e. V. steigt zum ersten Mal aus Hamburgs höchster Liga ab. „Die Hinrunde war einfach zu schlecht“, fasste Co-Trainer Christian Rahn die Hypothek seiner Elf zusammen, der am Freitagabend gegen Sasel nur ein Punkt noch für mindestens anderthalb Tage Hoffnung gereicht hätte.

Und tatsächlich: Trotz 0:2 nach einer Viertelstunde gab die Mannschaft nicht auf, geradezu zwillingshaft stemmten sich die Vereins-Rothosen gegen den Abstieg. Erst traf Marko Augustinovic, dann sein gleichaltriger Bruder Kristijan – und für ein paar Minuten schien es so, als dürfte noch gerechnet werden. ( http://www.amateur-fussball-hamburg.de/25-pleite-hsv-iii-steigt-mit-viel-anstand-ab/)

Doch über die ganze Saison war vor allem die HSV-Defensivarbeit zu mängelbehaftet, um die Klasse zu halten. So kam es in Ochsenzoll um 20.42 Uhr zur Fehlermeldung: „Sie waren längere Zeit inaktiv. Aus Sicherheitsgründen werden Sie adomatisch abgemeldet.“

Sasels Timo Adomat hatte den Ball von HSV-Abwehrspieler Michael Ulbricht erhalten, und HSV-Keeper Yannick Heuer seinen Schuss letztlich ins eigene Tor geboxt. Das Momentum war vorbei, die Oberliga-Zeit lief ab. Beim Eurovision Song Contest am Sonnabend in Lissabon wurde am Anfang Fado gespielt, jene schwermütige Musik, die gleichsam unerfüllten Träumen wie besseren Tagen nachtrauert – zweifellos eine Referenz an die vergeblichen Bemühungen des HSV.

Ansonsten lief die Uhr nicht richtig, denn die Siegerin kam knappe vier Jahre zu spät. Hätte die israelische Sängerin Netta ihre Zeile „I'm not your toy, you stupid boy“ am 25. Mai 2014 im Volksparkstadion vorgetragen – womöglich wäre die Elf der Augustinovic-Zwillinge nie von den HSV-Mitgliedern zur ersten Mannschaft des Vereins befördert worden. ( https://www.youtube.com/watch?v=NTjmX1JPoSA)

Das war jetzt natürlich reine Spekulation, denn über Musik lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Begeben wir uns also auf das sichere Terrain der nackten Zahlen und halten fest: Selbst ein Sieg hätte dem HSV nichts mehr genützt, denn der SC Condor erledigte am Sonntagmittag seine Hausaufgaben. Wobei die Projektarbeit „VfL Pinneberg“ die Raubvögel vor nicht ganz so große Anforderungen stellte wie eine Aufnahmeprüfung Atomphysik oder dergleichen. Nach ihrem wochenlangen Kraftakt zur eigenen Rettung ließen sich die Gäste von Condor 7:1 abschießen und nötigten ihrem Trainer eine Entschuldigung an den dadurch auch rechnerisch abgestiegenen FC Türkiye ab. „Ein Spiel so herzuschenken, gehört sich nicht“, sagte Torben Reibe: „Unser Auftritt war eine Katastrophe.“

Den Farmsenern war’s allerdings ganz recht, denn angesichts des lockeren Spielverlaufs konnte Coach Christian Woike die Höhepunkte aus 14 Jahren als Spieler und Trainer beim SC Condor an seinem geistigen Auge vorbeiziehen lassen: Packende Pokalfights mit gutem Ende gegen Victoria und in Altona, aber auch die bitteren Momente von zwei Endspielniederlagen an der Hoheluft. „Condor ist ein Stück Lebensinhalt geworden“, resümierte Woike, und die Frühlingssonne beschien auch durch das Dach des Condor-Klubheims seine Gedanken: „Hier konnte ich als Person und als Sportler wachsen und gedeihen. Und ich habe hier meine besten Freunde gewonnen, das ist noch wertvoller als Pokale und Medaillen.“ ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=6238)

So hoch hinaus wie die Raubvögel auf „Woike 7“ flog sonst nur die alte Dame Victoria bei ihrem 7:0 gegen Schlusslicht Vorwärts-Wacker Billstedt. Die Vizemeisterschaft werden sich die Zitronengelben wohl nicht mehr nehmen lassen, für einen ihrer Akteure ist sogar Platz eins noch möglich. Mit vier Buden gegen Billstedt stockte Nick Scharkowski sein Torkonto auf 35 auf und hält nun eben jene vier Treffer Vorsprung auf Jeremy Wachter, der beim 2:4 seiner Osdorfer gegen Teutonia 05 ohne Torerfolg blieb.

Teutonen-Trainer Sören Titze („Ich würde gerne mal zu Null spielen“) war zwar auch von den beiden Nicht-Wachter-Gegentoren genervt, insgesamt aber zufrieden: „Jedes Tor und jeder Sieg bringt Selbstvertrauen für die Aufstiegsrunde zur Regionalliga.“ Um Victoria noch die Vizemeisterschaft zu entreißen, müsste Titzes Team das direkte Duell morgen an der Hoheluft allerdings mit zwölf Toren Differenz gewinnen – ob so viel Selbstvertrauen möglich ist? ( https://www.fussifreunde.de/artikel/alles-andere-als-ein-lauer-sommerkick-teutonia-schlaegt-osdorf-nach-sechs-tore-spektakel/)

Einstweilen rückten die Ottenser im Oberliga-Klassement an die dritte Stelle vor, weil der Niendorfer TSV auf seiner langen Fahrt nach Buchholz offenbar nicht verhindern konnte, auch ein wenig an das Pokalendspiel am 21. Mai zu denken. Resultat war eine 0:4-Klatsche durch, die Nordheidjer, die in den vergangenen sechs Partien 16 Punkte gesammelt haben. Da staunte auch das Nordheide-Wochenblatt: „Der Oberligist, der noch vor Wochen als Abstiegskandidat galt, braucht jetzt auf dem sieben Tabellenrang nicht mehr zittern und nicht mehr auf andere Plätze schauen.“ ( http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/buchholz/sport/buchholz-08-dreht-zum-saisonende-auf-d110761.html)

Dabei lohnt es sich ja durchaus, auch auf andere Plätze zu schauen. Etwa, um absurden Vergleichen entgegen treten zu können. Niendorfs Pokalfinalgegner Dassendorf wird ja oft als „Bayern der Oberliga“ bezeichnet, doch dies sollte sich die gesamte Metropolregionsfußballgemeinde aufs Schärfste zurückweisen. Einen Meister, der abschenkt? Kenn wir in Hamburch nich! Und überhaupt: In München spielt man ja nicht mal am Montag Fußball. „Dasse“ jedenfalls erledigte auf seinem Weg zu 99 Punkten die Auswärtsaufgabe Süderelbe mit einem souveränen 3:1. ( http://www.amateur-fussball-hamburg.de/livestream-fc-suederelbe-tus-dassendorf/)

Das meisterliche Resultat von 3:1 schenkte auch Barmbek-Uhlenhorsts Elf ihrem scheidenden Trainer Frank Pieper-von Valtier im letzten Heimspiel gegen Rugenbergen. „Nach sieben Jahren ist es ein guter Moment, zu sagen: Wir schließen die Tür ab und üben ein neues Lied“, sagte der Pokalsieger-Trainer von 2015, der zur neuen Saison Concordia übernimmt. ( https://www.fussifreunde.de/artikel/traum-heim-abschied-fuer-afc-fraktion-und-sbd-jetzt-schliessen-wir-die-tuer-ab-und-ueben-ein-neues-lied/)

Ob das neue Lied dann eher trauriger Fado oder Netta-Pop sein wird? Vielleicht ist für Pieper-von Valtier die Musik für die Arbeit in Jenfeld aber auch gar nicht so wichtig wie Minigolf. Denn sein neues Team fertigte Curslack-Neuengamme gleich mit 6:1 ab, und Noch-Coach Florian Gossow wunderte sich: „Wir machen im Training eigentlich nichts mehr, haben nur noch ein bisschen Spaß und jetzt klappt es auf einmal. Neulich haben wir zum Beispiel Minigolf gespielt.“ ( https://www.fussifreunde.de/artikel/nach-fuenf-minuten-muss-es-2-0-stehen-am-ende-verlierst-du-1-6-und-bist-noch-gut-bedient/) Na, wer sagt’s denn: Ball rund muss in Loch rund – da haben wir das richtige Lied für Pieper und seine künftige „Disco Minigolf Koningin“ Concordia. ( https://www.youtube.com/watch?v=3hIjnSWdR8M)

Trefferfreude zeichnete nicht nur die Concorden aus. Satte 56 Tore in neun Begegnungen – da fehlen doch noch neun? Genau, und den Torrekord des Wochenendes stellten zwei Mannschaften auf, für die es um nichts mehr ging. Der FC Türkiye stand durch Condors Kantersieg eine knappe Stunde vor dem Anpfiff in Wedel als Absteiger fest, geriet rasch 0:2 in Rückstand und raffte sich doch noch zu einem 5:4-Auswärtssieg auf. Zu wenig für Platz 15, aber vielleicht genug für mehr Optimismus beim Neuanfang. ( http://www.amateur-fussball-hamburg.de/tuerkiye-steigt-trotz-54-torshow-ab/)

„Bei gefühlten 50 Grad auf dem Acker war das nicht einfach, also Respekt für diese Leistung“, freute sich Türkiye-Trainer Michael Fischer, der in Wilhelmsburg bleibt und an einem neuen Kader aus „sehr guten Spielern mit gutem Charakter“ bastelt. Der wird sicherlich ganz speziell sein, doch Fischers abschließende Worte besitzen wohl Geltung weit über die Landesgrenze hinaus: „Abzusteigen kotzt mich an. Wir kommen wieder!“



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