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12.05.2014
Rückblick: Vor der Krone kommt der Krohn von Folke Havekost



Klassenerhalt: Wir sahen Menschen an der Hoheluft tanzen, Autokorsos durch den Süderelbraum ziehen, und im großen Barmbek umarmten sich selbst Uhlenhorster und Winterhuder. Die Hoffnung ist zurück. Holstein Kiel bleibt in der 3. Liga!

Die Kieler Störche tragen zwar keine Babys aus, aber sie schufen die Voraussetzung dafür, dass der SC Victoria vielleicht in der Regionalliga bleiben darf und die Landesliga-Zweiten noch ein maßgebliches Entscheidungsspiel um einen Oberliga-Platz bestreiten können. Holstein hatte also eine Menge Fans in Hamburg; Hase und Igel hingegen brauchten keinen Storch zum Glück: Der Buxtehuder SV sicherte sich aus eigener Kraft einen Oberliga-Platz für die kommende Serie – herzlich Willkommen!

Zurück zur laufenden Saison. Dem Oberliga-Sechzehnten nützt alle Schützenhilfe aus Kiel nichts: Er ist und bleibt unrettbarer Regelabsteiger, nur seinen Namen kennen wir auch zwei Wochen vor Rundenschluss noch nicht. Der SC Vier- und Marschlande reduzierte seine Abstiegswahrscheinlichkeit allerdings durch ein 3:2 beim direkten Konkurrenten SC Alstertal-Langenhorn.

Die Vierländer waren trotz guter Konterchancen keine Viertorer, deshalb mussten sie nach eigener 3:0-Führung bis zum Schluss zittern: Scala kam auf 2:3 heran, und Goalgetter Jendrik Bauer zwang SCVM-Keeper Kai Erschens in der 89. Minute zu einer Glanzparade. In den 90 Minuten an der Siemershöh „war alles drin, was so ein bedeutungsvolles Spiel ausmacht“, befand Trainer Olaf Poschmann danach. Seine Vierländer stehen durch drei Tore nun zwei Punkte und einen Platz über dem Strich.

Die 160 Zuschauer in Langenhorn nahmen die 2:3-Heimpleite im Abstiegskampf deutlich gelassener hin als die 29.000, die in Dresden ähnliches erlebten. Im Gegensatz zu Dynamo bleiben dem Aufsteiger aber auch noch zwei Chancen. Die Scalisten fahren nun nach Schnelsen, nach Lage der Dinge wird ihnen dort jedoch nur ein Dreier weiterhelfen. „Wir sind jetzt die Jäger und wir werden alles versuchen, den Platz zurück zu erobern“, kündigte ihr Trainer Nico Peters an. ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5385)

Den Germanen wiederum fehlt ein einziger Punkt zur Rettung, doch diesen letzten Zähler wollen sie trotz starker Rückrunde partout nicht verbuchen. Vor einer Woche gab’s nach Zwei-Tore-Führung ein 3:4 zu Hause gegen Oststeinbek, in Bramfeld holte das Team einen Zwei-Tore-Rückstand auf, wiederholte aber das Endergebnis – das gleichzeitig den allerallerallerersten Oberliga-Saisonsieg für den Bramfelder SV bedeutete. Ein Kopfball von Michael Löw in der Schlussminute sorgte für ein lang ersehntes Auftamen der Erleichterung im Bramfelder Lager. „Der Sieg war vor allem mental enorm wichtig“, sagte Trainer Hardy Brüning, „schließlich wollten wir nicht ohne Sieg in die Geschichtsbücher eingehen.“

Beim Verband in Jenfeld waren bereits zunächst ein Federkiel und dann das versiegelte Tintenfass aus dem Keller in den offiziellen Eintragungsraum verbracht worden, um die Bramfelder Negativserie in den Annalen zu verewigen, obwohl der DFB vorschreibt, dass unter Aufsicht eines Schiedsrichters zuerst das Fass und erst dann der Kiel zu transportieren ist. Der Bramfelder Namensvetter des Bundestrainers erspart uns zum Glück Diskussionen über Formfehler, denn nun bleibt unter dem Eintrag „Letzte Mannschaft, die in Hamburgs höchster Liga über eine gesamte Saison sieglos blieb“ die SV Blankenese stehen, die die Spielzeit 1984/85 (noch mit 16 Klubs) nach neun Unentschieden und 21 Niederlagen abschloss.

Vor 29 Jahren fand das DFB-Pokal-Endspiel übrigens zum ersten Mal im (West-)Berliner Olympiastadion statt: Favorit Bayern München verlor 1:2 gegen Bayer Uerdingen, wonach die Geschäftsführung des Kempinski-Hotels Bayern-Manager Uli Hoeneß und Bayern-Kapitän Klaus Augenthaler eine Trosttorte servierte und das damalige Fernsehen einiges Erstaunliches zutage förderte. ( http://www.youtube.com/watch?v=dFxp6YNJuxo)

Noch erfolgloser als die Bayern in Berlin war damals eigentlich nur die TuS Dassendorf, die die Kreisliga-Staffel Ost 1984/85 mit 16:36 Punkten ganze zwei Zähler vor dem einzigen Abstiegsplatz beendete. Die Zeiten haben sich etwas geändert: Während sich die Uerdinger heute Abend vor Fernsehkameras mit Rot-Weiß Oberhausen messen ( http://mediencenter.sport1.de/de/tv_programm/wochenprogramm/#sport1,201405121800,20) und gegen den Abstieg in die Fünftklassigkeit kämpfen, wird Dassendorf aller Voraussicht nach Fünftliga-Meister werden (auch wenn das Fernsehen nicht da sein sollte).

Nach zwei Treffern von Eric Agyemang, der sein Torkonto damit auf stolze 26 Treffer schraubte, sahen die Sachsenwälder am Freitag gegen den Pokalfinalisten Condor trotz des Gegentreffers durch Tevin Tafese schon wie der Sieger aus, ehe Raubvogelkapitän Alexander Krohn einen Freistoß aus über 30 Metern trat, der von keinem der im Strafraum versammelten Akteure auf seinem ziemlich langen Weg ins Netz aufgehalten wurde. ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5384)

Egal, ob raffiniert oder glücklich: Krohns kurioser Kunstschuss produzierte nicht nur ein Unentschieden am Wendelweg, sondern hielt auch die Meisterschaft unentschieden. Dassendorf wird das weitere Warten wohl (spätestens seit Sonntag) verschmerzen können, denn angesichts von nunmehr sechs Punkten Vorsprung auf Curslack-Neuengamme ist die Vorfreude doch eine sehr schöne Freude. Wer den Krohn gesehen hat, sieht auch bald die Krone.

Curslack wurde bei Altona 93 zwar klar unter Wert geschlagen, doch die Altonaer zeigten auch, dass sie in Ligaspielen weit besser aufgestellt sind als bei Pokalprotesten. Mit dem 4:1 über den Tabellenzweiten setzte sich der AFC an die Spitze der Heimtabelle und der Rückrundentabelle. Besonders imposant der Siegtreffer zum 2:1, als Sven Körner einem selbst in den Strafraum gebrachten, aber fast auch schon verlorenen Ball im Liegen mit einer Art Scherenschlag nachsetzte und ihn damit an CN-Keeper Frederic Böse vorbei ins Netz brachte: Ein Treffer nach Art von Gerd Müller, der uns an eine Zeit erinnerte, als Bundestrainer noch mit einer ganzen Handvoll Stürmer zu einer Weltmeisterschaft aufbrachen.

Der bisherige Rückrunden-Primus Niendorf kam gegen Pinneberg nicht über ein 1:1 hinaus, das überdies erst kurz vor Schluss durch Nico Patschinski gesichert wurde. ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5386) Die Punkteteilung entsprach durchaus dem Spielverlauf, war für die Gäste gleichfalls ärgerlich: „Es wird jetzt kein Zuckerschlecken, die nötigen Punkte zu holen, um die Nummer eins im Kreis zu sein“, blickte Pinnebergs Trainer Michael Fischer auf die Lokalrivalen Halstenbek-Rellingen und Rugenbergen, die beide knapp siegten.

Für HR schossen Jacques Rodriguez de Oliveira und Mladen Tunjic bereits in der ersten Viertelstunde eine Zwei-Tore-Führung gegen Meiendorf heraus, die Hannes Niemeyer nur noch halbieren konnte. Am Sonntag ist Nachbar VfL Pinneberg zu Gast, Tunjic & Co. hilft nur ein Sieg, um die Träume von der Kreismeisterschaft zu nähren.

Das eigentliche Entertainment-Team aus Rugenbergen quälte sich diesmal zu einem 1:0 gegen Blankenese – und schrieb damit Vereinsgeschichte: Zum ersten Mal werden die Bönningstedter eine Saison in Hamburgs höchster Spielklasse mit mehr Siegen als Niederlagen abschließen. Nach der bescheidenen ersten Hälfte war nicht unbedingt zu erwarten, dass die Heimmannschaft die 50-Punkte-Marke knacken würde. Doch Trainer Ralf Palapies brachte in der 58. Minute gleich drei neue Leute aufs Feld und wurde 13 Minuten später mit dem Siegtor von Edeljoker Pascal Haase belohnt. „Alle drei Eingewechselten brachten sofort Elan“, freute sich Palapies über das Ergebnis seiner Umstellungen.

Umstellen lassen sich nicht nur Mannschaften, sondern auch Buchstaben. „Fortuna ist ein Torfaun“, behauptete der Hamburger Schriftsteller Toni Huber ( www.toni-huber.com ) am Freitagabend auf einer Lesung in Eidelstedt, während der Regen in Elmshorn den Gastauftritt von Barmbek-Uhlenhorst verhinderte. Der Faun ist ein römisches Fabelwesen, es gibt ihn also in echt genauso wenig wie das Spiel FC Elmshorn – BU oder etwa die Invasion der Marsmenschen, von der 1938 das Orson-Welles-Hörspiel „War of the Worlds“ berichtete. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Krieg_der_Welten#H.C3.B6rspiel)

An dieser Stelle müssen wir einräumen, dass die „gewöhnlich gut unterrichteten Kreise“, auf die wir uns gerne berufen, sich in unserer vorwöchigen Kolumne leider geirrt haben: Buchholz-Torwart Henrik Titze wurde vom Verbandsgericht gar nicht als Sachverständiger zum Thema Elfmeter geladen. Irgendwas müssen wir da verwechselt haben und entschuldigen uns mit den Worten von Welles, der vor 76 Jahren ja ebenfalls für einige Verwirrung gesorgt hat. ( http://www.youtube.com/watch?v=uuEGiruAFSw)

Gleichzeitig möchten wir unsere Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass Henrik Titze zwar nicht als Sachverständiger, aber doch als Torwart tatsächlich existiert. Am Freitag in Oststeinbek hatte er Elfmeter weder zu schießen noch zu halten. Seine Mannschaft setzte mit dem 4:2-Auswärtssieg aber ihre imposante Rückrundenbilanz fort. „Buchholz hat es clever gemacht und verdient gewonnen“, resümierte Ostbek-Coach Stefan Kohfahl, und hoffentlich glauben uns unsere Leser noch, wenn wir ihn unter Verweis auf gewöhnlich gut unterrichtete Kreise mit den Galaktischen von Real Madrid in Verbindung bringen.


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