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20.04.2015
Rückblick: Funkenflug in der Oberliga von Marius Meyer



Die wirklich wichtigen Feiertage werden ja manchmal kaum wahrgenommen. Der Grund dafür bleibt oft im Verborgenen, denn eigentlich haben sie viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Ein klassischer Fall ist der Weltamateurfunk-Tag, der am vergangenen Freitag, dem 18. April, das Wochenende einläutete. Über Amateure reden wir hier schließlich Woche für Woche, Funk und Fernsehen sind aus unserem Sport nicht wegzudenken und nicht selten kann man konstatieren, dass auf dem Platz die Funken fliegen. Und da war natürlich auch der 29. Spieltag mit vielerlei bewusstem und unbewusstem Gedenken an den Weltamateurfunk sowie vor allem die einzelnen Bestandteile des Wortes verbunden.

Ein legendärer Ausspruch aus Funk und Fernsehen beispielsweise kommt vom Rudi Michel, der nach dem legendären Wembley-Tor sagte: „Das wird nun wieder Diskussionen geben.“ Diskussionen – eine Angelegenheit, die man in Buxtehude nach den jeweiligen Partien teilweise sogar erwartet, wie ein Forumsteilnehmer auf dieser Seite jüngst zeigte (siehe hier: http://www.hafo.de/hafosmf/index.php?topic=2193.msg68419#msg68419). Dabei ging es gegen die Fairplay-Giganten aus Buchholz vor allem eben aber um genau das: ein faires Fußball-Spiel. Das gab es auch. Und dabei eines, das trotz des knapp anmutenden Ergebnisses von 2:1 für die Gäste aus der Nordheide eher als einseitig zu bezeichnen ist. Nach torloser erster Hälfte brachte Arne Gillich nach Vorarbeit von André Müller Buchholz in der 56. Minute mit 1:0 in Führung, Milaim Buzhala nutzte später einen Fehler Dennis Maschmann in der 77. Minute zum 2:0. Dass Alassane Sama in der 83. Minute dann noch zum 1:2-Anschlusstreffer traf, konnte an der Punkteverteilung des Abends nichts mehr ändern.

Die Definition von „Amateurfunk“ ist eine schwierige Angelegenheit, denn auch wenn viele der hier angeführten Beispiele eher Aussagen von Profis sind, die auf Amateure übertragen werden, darf doch hinterfragt werden, wie professionell Aussagen im Stile von „Je mehr man sich verbessert, desto besser ist das“ sind. Diese von Gerhard Delling einst zum Besten gegebene Weisheit aber beschreibt doch gut den Saisonverlauf des SC Victoria Hamburg. Zu Saisonbeginn waren alle irritiert, wie schwer sich der Verein tat, in die Liga zu finden, am Ende ist man gar in die Spitzengruppe vorgedrungen, gegen den VfL Pinneberg hätte vor der heimischen Kulisse nun der große Sprung gelingen können. Tat er aber nicht. Die Verbesserung war am vergangenen Wochenende nicht ausreichend, Pinneberg hatte einfach den besseren Tag. In der 60. Minute sorgte Flemming Lüneburg mit einem weiten Freistoß für das 1:0, jeder Lüneburg besorgte auch in der 88. Minute freistehend vor Victoria-Keeper Grubba den Endstand von 2:0 aus Sicht der Gäste. Der SC Victoria hat damit zwar den großen Sprung verpasst, aber fünf Spieltage vor Ende auf Platz 4 zu stehen und nur drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Dassendorf zu haben ist nun auch nicht die allerschlechteste Ausgangsposition, um es am Ende vielleicht doch noch zu packen.

„Ein Trainer nicht ein Idiot“, polterte Trapattoni dereinst in seiner legendären Rede „wie Flasche leer“, die zu den definitiven Evergreens der Medienlandschaft gehört, von der man sich wohl noch in Generationen erzählen wird (Video: https://www.youtube.com/watch?v=OCFj9lf8IQE&). Dass „ein Trainer nicht ein Idiot“ ist, bewies auch Süderelbes Trainer Jean-Pierre Richter in jüngster Zeit. Natürlich, ein Einwechselfehler, der die Teilnahme am Oddset-Pokal-Halbfinale kostet, ist nicht schön, aber Fehler sind nun mal menschlich. Stärke bewies er anschließend dadurch, sich den Fehler einzugestehen und mit den Konsequenzen zu leben. Seine Qualitäten als Trainer, ein Team zu motivieren, belegte anschließend eindrucksvoll ein 2:1 gegen den SV Halstenbek-Rellingen. An diesem 29. Spieltag beim Meiendorfer SV sprang zwar kein erneuter Dreier raus, aber die Gastgeber kamen auch nicht über ein knappes 1:0 hinaus. In einer von Fehlern durchsetzten Partie war es der aus der Abwehr aufgerückte Marcel Hoffmann, der in der 73. Minute nach einem Einwurf an der 20-Meter-Marke genügend Zeit hatte, den Ball zu versenken. (Spielbericht: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5619)

In der dritten Partie des Samstagnachmittags gastierte Germania Schnelsen in Bönningstedt beim SV Rugenbergen. Nach der 1:6-Niederlage seiner Mannschaft konstatierte ein geknickter Germania-Coach Eugen Helmel: „Man nimmt sich so viel vor und wenn man es sieht, was die Jungs im Training umsetzen und dann hier auf dem Platz bieten, dann ist das einfach eine Katastrophe. Da sieht man, dass wir Trainingsweltmeister sind, aber keine Leute, die wenn es drauf ankommt, wirklich hier Eier in der Hose haben.“ Ein Vorschlag: Trainingsvideos von Olli Kahn. Wie jenes, das längst zu einer unglaublichen Fernsehpopularität gelangt ist (hier: https://www.youtube.com/watch?v=GMnBOQAxe4c). Ansonsten gab es für Schnelsen in Bönningstedt nicht viel zu melden: 1:0 Haase (11.), 2:0 Ziller (15.), 2:1 Abdalla (28.), 3:1 Haase (45.), 4:1 Melich (47., Foulelfmeter), 5:1 Haase (52.), 6:1 Düllberg (80.) – Dennoch hat sich das Team von Trainer Helmel noch nicht ganz aufgegeben und möchte noch eine zweistellige Punktzahl holen sowie am SC Vier- und Marschlande vorbeiziehen.

„Aus, aus, aus, aus!! Das Spiel ist aus! Dassendorf ist Hamburgmeister!!!“ – Nein, das waren nicht exakt die Worte, die Herbert Zimmermann in der legendären Radiomoderation zum Wunder von Bern von sich gab. Aber wenn ein Team gerade schon einmal prophylaktisch den Schampus kalt stellen könnte, dann wohl die Dassendorfer Mannschaft von Trainer Jan Schönteich. Und das mit etwas, das man, an die große Mannschaft aus München angelehnt, auch als Dasse-Dusel bezeichnen kann. Nach einer an Chancen armen ersten Hälfte beim SV Halstenbek-Rellingen dauerte es auch in der zweiten Hälfte noch seine Zeit, bis nennenswerte Ereignisse ihren Lauf nahmen. Das dann aber auch richtig. Julian Mentz schnappte sich einen abprallenden Ball und verwandelte diesen in der 70. Minute zum 1:0 für die Gastgeber. Dass der Freistoß zum Ausgleich umstritten war, konnte die Dassendorfer genauso wenig irritieren wie der mindestens genauso umstrittene Endstand, der per Elfmeter erzielt wurde. Beytullah Atug passte zu Sven Möller, der in der 82. Minute für den Ausgleich sorgte. Drei Minuten später kam Halstenbek-Rellingens Marcel Schöttke im Strafraum mit dem Arm an den Ball, was zu einem umstrittenen Strafstoß für Dassendorf führte, den Erig Agyemang zum zweifelhaften 2:1 für sein Team versenkte und damit gleichermaßen den Endstand markierte.

Jens Jeremies funkte einst den professionellen Satz „Das ist Schnee von morgen“ über den Äther. Schnee von morgen ist auch die junge Mannschaft des SV Curslack-Neuengamme, die derzeit noch an der nötigen Reife feilt. Manchmal zeigt diese sich schon, manchmal aber auch nicht, wie auch Coach Henke nach der Partie in Niendorf feststellte: „Heute haben wir keine gute Leistung gebracht, das muss ich ganz klar sagen. Aber Gott sei Dank können wir auch bessere Spiele abliefern, sonst hätten wir nicht 33 Punkte auf dem Konto.“ Trotz einer gebeutelten Heimelf war diese der jungen Elf vom Gramkowweg über weite Strecken überlegen und belegte diese Überlegenheit auch mit einem 3:1-Endstand. Auch wenn die gegenwärtige Tabellensituation im Vergleich zu den letzten Jahren für die Curslacker Mannschaft ungewohnt ist, gibt man sich in Curslack realistisch: "Das Wiedererreichen eines einstelligen Tabellenplatzes geht nicht von heute auf morgen." (Der Spielverlauf in genauerer Darstellung: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5621)

Wenn ein Verein mit dem Weltamateurfunk vertraut ist, dann wohl Altona 93. Vor knapp zwei Jahren schoss Beytullah Atug, damals für den SC Vier- und Marschlande, ein Tor gegen Altona 93, das nie hätte gegeben werden dürfen, da es zuvor vom hinter dem Tor aufgebauten Football-Tor abprallte (das Video: https://www.youtube.com/watch?v=bjDWaKRETUQ) und brachte die Partie bis in Guardian und Norway TV. Und auch Altona 93 gegen den SC Condor, die Partie des abgelaufenen Spieltags, brachte schon deutschlandweite Aufmerksamkeit mit sich, als sie im Pokal durch ein irreguläres Elfmeterschießen beendet wurde. Kurzum: Mit dem Amateurfunk kannte man sich aus. Die Zuschauerzahl hingegen: weit über dem Hamburger Amateur-Niveau. 975 zahlende Zuschauer fanden den Weg zur Adolf-Jäger-Kampfbahn, zusammen mit den nicht-zahlenden Zuschauern war man also locker vierstellig. Diese große Menge sah ein Spiel ganz ohne Skurrilitäten, dafür eines, das als Heimfan schön und schmerzlos verlief. 2:0 für die Gastgeber war der Endstand nach Toren von Jakob Sachs zum 1:0 in der 73. Minute und zum 2:0 durch Marko Sumic in der 86. Minute.

Und dann war da noch ein Highlight des Spieltages... Der traditionelle „Battle of Barmbek“. Die Hamburger Amateur-Fußballer des HSV Barmbek-Uhlenhorst kennen sich dabei bereits seit über 40 Jahren mit Funk und Fernsehen bestens aus. 1973 diente das Anfield als Kulisse für Walter Richters sechsten Tatort-Fall als Kommissar Trimmel, der hier den „Platzverweis für Trimmel“ filmte. Ein historischer Fakt zu einem historischen Ground mit einer historischen Partie. Einer Partie, die an diesem Spieltag mit einer Punkteteilung endete. Allerdings mit einer, die erst spät feststand, denn lange Zeit sah es nicht danach aus. Die Gastgeber eröffneten mit einer hohen Chancendichte, aus der folglich in der 25. Minute dann auch das 1:0 durch Christian Merkle entstand. Jedoch waren an diesem Tag nicht nur Ground und Partie traditionell, sondern auch die bekannten Fußball-Sprüche, die sich während so einer Partie traditionell so verbreiten. Ganz im Sinne von „wenn man den Sack nicht zumacht“ kam es beim Stande von nach wie vor 1:0 in der 85. Minute zu einem Elfmeter für die Gäste von der Brucknerstraße, bei dem sich Mladen Tunjic nicht lange bitten ließ. 1:1, wenige Minuten später dann auch der Endstand. Es wäre für BU ein großer Schritt in Richtung Meisterschaft gewesen, die Ausgangsposition aber ist dennoch weiterhin alles andere als schlecht.

„HFV! Wir haben ein Problem.“, so der an die Apollo 13 angelehnte Funkruf, den der FC Elmshorn bereits früh in dieser Saison losschickte, um auf seine Misswirtschaft aufmerksam zu machen. Aus diesem Grunde fiel die eigentlich angedachte Partie des FC Elmshorn auch an diesem 29. Spieltag mal wieder flach, weshalb der SC Vier- und Marschlande nicht die Gelegenheit bekam, seine Minimalchance auf den Klassenerhalt zu wahren.

So langweilig wie der Keller sein mag, so aufregend ist es nach wie vor an der Spitze. Zwar konnten die Dassendorfer an diesem Spieltag die aktuell beste denkbare Ausgangsposition für sich schaffen, aber nach wie vor bleiben noch fünf Spieltage Zeit, an denen sie stolpern können, wie es in dieser Saison schon so oft Tabellenführer vor ihnen getan haben.


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