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30.03.2018
Triumph und Tragödie – Billstedt ist Niendorfs „Wegbegleiter" von Andreas Killat

Dieses Heimspiel des
Niendorfer TSV
wird präsentiert von
Marcus Scholz


vs.


Niendorfer TSV – SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt 3:1 (0:1)

Niendorfer TSV: Kindler – Benn, Krüger, Huneke, Speck – Thiessen – Kutschke, Kukuk (77. Wilhelm), Tafese (77. Ercetin), Meyer (72. Afsin) – Hartwig
SC V/W 04 Billstedt: Fischer – Gökmen, Collet, Hamdan, Oschetzki – Zazai, Zakerwal – Fernandes, Weiß, Hoffmann – Kunkel
Tore: 0:1 Kunkel (24.), 1:1 Meyer (46.), 2:1/3:1 Kutschke (53./62.)
Rote Karte: Wilhelm (80., SR-Beleidigung)
Schiedsrichter: Jorrit Friedrich Eckstein-Staben (SC Wentorf): Hätte nach 50 Sekunden durchaus auch auf Elfmeter für Niendorf entscheiden können. Machte seine Sache aber insgesamt sehr solide (bis wenige Minuten vor Schluss ohne jegliche Verwarnung).
Beste Spieler: Hartwig, Kutschke, Meyer (alle 2. Hz) – Weiß, Kunkel
Zuschauer: 134

18. Mai 2011 – einer der bittersten Tage in seiner Vereinsgeschichte für den Niendorfer TSV. Im Halbfinale des Oddset-Pokals verlor man völlig überraschend beim damaligen Landesligisten in Billstedt mit 0:1 und verpasste den Einzug ins Pokalfinale ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=4478).

30. März 2018 – der NTSV stellt (nach dem heutigen Sieg gegen Billstedt) einen neuen Vereinsrekord auf! Mit nunmehr 57 Punkten hat man die bisherige Bestmarke von 55 Zählern aus den Jahren 2012 und 2014 bereits jetzt überboten – und es folgen ja noch acht Spiele! Apropos „acht“: Nach selbiger Anzahl von Niederlagen (bei 7:30 Toren) trat am Montag Wacker-Coach Aydin Taneli von seinem Amt zurück. Doch auch Interims-Trainer Wolfgang „Karotte“ Krause konnte die neunte Pleite in Serie nicht verhindern.

Schon nach 50 Sekunden hätte die Partie den allseits erwarteten Verlauf nehmen können, doch nach einem (sogar hörbaren) Foul im Strafraum von Jan Collet an Nico Kukuk blieb die Pfeife von Schiri „JFES“ stumm. Dies kann und darf jedoch keine Erklärung dafür sein, was die Gastgeber in den folgenden 44 Minuten der ersten Hälfte ablieferten. Behäbig und viel zu langsam im Spielaufbau, unkonzentriert beim Abspiel (immer wieder Fehlpässe ins Nirgendwo) und fast schon lustlos vorne im Angriff. „Wir haben den Gegner nicht ernst genommen. Sowas entscheidet sich im Kopf, da waren wir vielleicht nicht frisch genug“, suchte Ali Farhadi gar nicht erst nach Ausreden (siehe „Stimmen“ am Ende des Berichtes).

Der Tabellenletzte aus Billstedt machte es im ersten Durchgang allerdings auch richtig gut, leistete viel Laufarbeit und störte die Hausherren früh am eigenen Strafraum. Viel Sehenswertes bekamen die Zuschauer bei bestem Fußballwetter dabei allerdings lange Zeit nicht geboten. Bis Collet urplötzlich von links eine gefährliche Flanke an den Elfmeterpunkt brachte, wo Oliver Kunkel aus der Drehung zum 0:1 traf (24.). Was für eine Überraschung! Die Antwort von Niendorf? Ließ auf sich warten…

Bis auf einen Schussversuch von Leon Meyer (27.) und zwei halbherzigen Aktionen von Magnus Hartwig (Farhadi: „Das wirkte fast schon lustlos“) fiel dem NTSV nicht viel ein. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte man erstmals den Torschrei auf den Lippen, als Fynn Huneke eine Kukuk-Ecke mit dem Kopf nur knapp neben den Kasten setzte. Das war’s dann aber auch (während Liga-Manager Carsten Wittiber ein Chancen-Feuerwerk seines Teams gesehen haben wollte, was Marcus „Scholle“ Scholz wie folgt kommentierte: „Bei seiner Qualität früher war Ballbesitz automatisch immer eine Torchance“).

„Zur Halbzeit haben wir konstruktive Kritik geübt und die Dinge klar angesprochen“, so Farhadi, der ganz bewusst auf Wechsel verzichtete („Alle sollten die Chance haben, es besser zu machen“). It works – würde der amerikanische NTSV-Kapitän Adam Benn da wohl sagen. Wie verwandelt kam die Truppe zurück auf den Kunstrasen. Direkt nach dem Wiederanpfiff „jagten“ alle dem Leder hinterher. Mit dieser „ungewohnten“ Aufgabe konfrontiert unterlief Billstedts erfahrenen Adam Hamdan ein schlimmer Anfängerfehler (Krause: „Das haben wir ja alle gesehen, was da passiert ist“). Erstmals im gesamten Spiel von Hartwig im Spielaufbau unter Druck gesetzt, verlor der Wacker-Kapitän prompt das Leder. „Maggi“ zog von links geschickt in die „Box“ und die Aufmerksamkeit des Keepers auf sich, legte dann quer für Leon Meyer, der aus zwei Metern mit dem Ball ins leere Tor zum Ausgleich lief (46.).

„Maggi war auf einmal giftig, bissig, fleißig“, lobte Farhadi seinen vorher noch gescholtenen Stürmer. Und auch Ante Kutschke bekam ein Extra-Lob: „Er ist unser Turbo-Diesel und muss erstmal warm werden“. Beide wirbelten nun die Billstedter Hintermannschaft kräftig durcheinander: Kutschke ans Außennetz (49.), Hartwig an die Latte (50.). Endlich war Feuer drin. Tim Krüger nutzte einen Billstedter Ballverlust zu einem langen Ball in die Spitze, Kutschke kontert temporeich und vollendet aus 14 Metern herrlich ins lange Eck zum 2:1 (53.). „Was ist denn jetzt auf einmal los“, verzweifelte Krause an der Linie. Die gute Vorstellung seiner Elf aus der ersten Halbzeit war wie weggeblasen, ein Angriff nach dem anderen rollte nun auf das Schlusslicht zu.

Zunächst scheiterte Meyer noch an der tollen Fußabwehr von Keeper Fischer (57.), doch kurz danach die Vorentscheidung: „Maggi“ mit einem starken Solo die Grundlinie entlang, vom Fünfmetereck dann ein gekonnter Lupfer über den Torwart hinweg und Kutschke mit dem Kopf ins verlassene Tor zum 3:1 (62.). Danach verpassten es die Gastgeber, das Resultat hochzuschrauben (u.a. Ilyas Afsin an den Pfosten, 74.), hätten andererseits aber auch noch ein Gegentor bekommen können (Kopfball Kunkel auf der Linie geklärt, 79.). Diese Offensiv-Power dürfte auch „Kiebitz“ Berkan Algan nicht entgangen sein, der kommenden Donnerstag mit seinem AFC zum Pokalviertelfinale am Sachsenweg antritt (dann allerdings auf Naturrasen).

Unschöner Schlusspunkt: Niendorfs Malte Wilhelm wurde nur drei Minuten nach seiner Einwechslung im Mittelfeld gefoult und blieb schmerzverzerrt am Boden liegen. Da der Referee nicht pfiff, spielten beide Teams allerdings zunächst weiter. Als der Schiri sich schließlich um Wilhelm kümmern wollte, entgegnete der ihm: „Bist Du dumm, oder was?“. Die Rote Karte war die logische Konsequenz dieses verbalen Ausrutschers. „Ich glaube aber, er hat gar nicht den Schiedsrichter gemeint“, nahm Farhadi seinen Schützling in Schutz. Nun, unabhängig davon, dass offensichtlich nur der Spielleiter in der Nähe war: Auch die Beleidigung eines Gegenspielers hätte die gleichen Folgen gehabt.

Stimmen:

Wolfgang “Karotte” Krause (Interims-Trainer SC V/W 04 Billstedt):
Mit der ersten Halbzeit waren wir sehr zufrieden. Da haben wir alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten: früh stören, mutig nach vorne spielen und hinten sicher stehen. Niendorf hatte ja nur eine Kopfballchance in der ersten Halbzeit. Aber dann kommst Du aus der Kabine und machst so einen Fehler. Das darf einem so erfahrenen Spieler einfach nicht passieren. Danach waren wir unsortiert, da kamen die alten Nervositäten hoch. Auch das zweite Gegentor haben wir durch mangelnde Zweikampfbereitschaft im Mittelfeld begünstigt. Positiv bleibt aber festzuhalten, dass meine Mannschaft weiter vernünftig nach vorne gespielt hat. Wir hatten noch einige gute Chancen auf das zweite oder dritte Tor und haben uns hier sehr ordentlich verkauft. Nach den beiden Auftritten gegen Dassendorf (1:8) und Türkiye (0:3) war das der Weg in die richtige Richtung. Wir haben noch neun Spiele und geben nicht auf.

Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV):
Das war wirklich keine gute erste Hälfte von uns. Wir haben den Gegner nicht ernst genommen und zu langsam gespielt. Sowas entscheidet sich im Kopf, da waren wir vielleicht nicht frisch genug. Aber wir haben nach der guten Saison auch mal das Recht auf so etwas und müssen nicht zu kritisch sein. Wenn Du allerdings bei uns zum Kader gehörst und die Ehre hast, in der Startelf zu stehen, dann musst Du abliefern. Sonst gibt es ein bisschen Ärger. Aber konstruktiv. Wir reden nur über das Spiel und geben Hilfestellung. Deswegen habe ich in der Pause auch nicht gewechselt. Alle sollten die Chance zur Rehabilitation haben. In der zweiten Halbzeit haben wir dann genau das gemacht, was wir hier brauchen. Das ist auch eine neue Qualität von uns, so ein Spiel noch zu drehen. Wir wollen am Ende unter den Top Vier stehen.

Statistik:
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1990): 8 Spiele, 5 Siege, 2 Remis, 1 Niederlage, 19:12 Tore.

2004/05: 4:2 / 0:2 Verbandsliga Hamburg
2008/09: 2:2 / 3:1 Oberliga Hamburg
2011/12: 3:2 / 2:2 Oberliga Hamburg
2017/18: 3:1 / 2:0 Oberliga Hamburg

Historie:
Der SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt ist erst im Mai 1990 aus der Fusion zwischen SV Wacker 04 Billstedt und Vorwärts Billstedt entstanden und hat seither immer mindestens auf Landesliga-Level gespielt (7 Jahre lang sogar überregional):

1990/91: Landesliga Hansa, 10. Platz (27:33 Punkte, 54:66 Tore)
1991/92: Landesliga Hansa, 2. Platz (44:16 / 60:33)
1992/93: Verbandsliga HH, 14. Platz (18:42 / 45:81)
1993/94: Landesliga Hansa, 3. Platz (46:14 / 81:38)
1994/95: Verbandsliga HH, 9. Platz (27:33 / 38:42)
1995/96: Verbandsliga HH, 6. Platz (41 Punkte, 46:48 Tore)
1996/97: Verbandsliga HH, 1. Platz (71 / 68:27)
1997/98: Oberliga HH/SH, 14. Platz (25 / 35:72)
1998/99: Oberliga HH/SH, 9. Platz (38 / 45:49)
1999/00: Oberliga HH/SH, 10. Platz (38 / 47:60)
2000/01: Oberliga HH/SH, 7. Platz (45 / 46:57)
2001/02: Oberliga HH/SH, 9. Platz (41 / 64:65)
2002/03: Oberliga HH/SH, 14. Platz (32 / 51:76)
2003/04: Oberliga HH/SH, 15. Platz (39 / 59:74)
2004/05: Verbandsliga HH, 15. Platz (34 / 46:70)
2005/06: Landesliga Hansa, 13. Platz (36 / 58:68)
2006/07: Landesliga Hansa, 6. Platz (60 / 82:40)
2007/08: Landesliga Hansa, 1. Platz (72 / 70:30)
2008/09: Oberliga Hamburg, 16. Platz (27 / 39:66)
2009/10: Landesliga Hansa, 2. Platz (69 / 72:36)
2010/11: Landesliga Hansa, 2. Platz (65 / 68:27)
2011/12: Oberliga Hamburg, 17. Platz (22 / 45:77)
2012/13: Landesliga Hansa, 10. Platz (31 / 39:60)
2013/14: Landesliga Hansa, 11. Platz (35 / 51:62)
2014/15: Landesliga Hansa, 4. Platz (53 / 78:49)
2015/16: Landesliga Hansa, 12. Platz (30 / 53:59)
2016/17: Landesliga Hansa, 2. Platz (62 / 71:39)
2017/18: Oberliga Hamburg

Auffällig dabei ist, dass die Billstedter seit dem Abstieg aus der Oberliga HH/SH sozusagen zur „Fahrstuhlmannschaft“ mutiert sind und sich immer nur jeweils eine Saison in der Verbands-/Oberliga halten konnten (2005, 2009, 2012 - und auch dieses Jahr wird es ziemlich sicher nicht zum Klassenerhalt reichen).

Der größte Erfolg gelang 1997 mit dem Gewinn der Hamburger Meisterschaft und dem Aufstieg in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Außerdem stand man bereits zweimal im Pokalfinale, verlor aber beide Partien (1998 mit 0:4 gegen Pauli II und 2011 mit 0:1 gegen ETV). Ebenfalls verloren ging zudem 2010 das Aufstiegsspiel (als LL-Vize) zur Oberliga im Elfmeterschießen gegen den SV Rugenbergen ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=4048). Aber 2011 klappte es dann ohne Relegation, denn damals gab es fünf (!) Aufsteiger aus den Landesligen.


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